Zugführer macht mit 100km/h Vollbremsung

Diepholz: Mann läuft Hund hinterher und wird von Güterzug erfasst

ARCHIV - 10.08.2020, Brandenburg, Wustermark: Ein von einer E-Lok der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gezogener Güterzug passiert den Bahnhof des Dorfes Priort in der Gemeinde Wustermark. Der Interessenverband Allianz pro Schiene mahnt mehr Tempo bei der Elektrifzierung von Gleisstrecken in Deutschland an. (Zu dpa "chienenverband fordert mehr Tempo bei Elektrifizierung") Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Mann wurde im Stadtgebiet Diepholz von einem Güterzug erfasst. Symbolbild.
soe;cse wst, dpa, Soeren Stache

Der 51-Jährige Mann aus dem Kreis Diepholz in Niedersachsen macht am frühen Donnerstagabend einen Spaziergang. Es dämmert bereits. Plötzlich entwischt ihm sein Hund und läuft im Stadtgebiet Diepholz Richtung Bahngleise. Der Mann rennt hinterher und das Unglück nimmt seinen Lauf.

„Ein Bruchteil einer Sekunde hat hier über Leben und Tod entschieden“

Ein Güterzug näher sich mich rund 100km/h. Der Lokführer kann erkennen, dass sich etwas auf den Gleisen befindet und bremst sofort, kann den Unfall aber nicht mehr verhindern. Der Hund ist bereits über die Gleise hinweg, aber sein Herrchen wird seitlich vom Zug touchiert. „Der Mann hatte Riesenglück, dass er nicht unter die Räder der 80 Tonnen schweren Lokomotive geraten ist“, sagt ein Sprecher der Bundespolizei. Der 51-Jährige wurde mit einer Beinverletzung in ein Krankenhaus gebracht. Wie viel Glück der Mann hatte betont noch einmal die Bundespolizei: „Ein Bruchteil einer Sekunde hat hier über Leben und Tod entschieden.“

Bundespolizei: "Schockierendes Erlebnis"

„Es ist natürlich ein schockierendes Erlebnis für einen Lokführer“, heißt es von der Bundespolizei. Der Zugführer hatte sofort den Notruf abgesetzt, konnte seine Fahrt aber später fortsetzen. Der Hund wurde nach dem Unfall von der Polizei eingefangen, betreut und später zur Familie des 51-Jährigen gebracht. Die Bundespolizei warnt alle Hundebesitzer: „Bitte führen Sie Ihr Tier an Bahngleisen unbedingt an der Leine“. Das Gleis wurde für rund zwei Stunden gesperrt, es verspäteten sich mehrere Züge. (cgo)