Wie einst Cruyff

Die Fußball-Welt staunt über Erling Haaland: Sturmbüffel zerlegt den BVB zauberhaft

Es war ja klar, es musste ja so kommen. Obwohl er eine Stunde lang abgemeldet war, war Erling Haaland beim schnellen Wiedersehen mit Borussia Dortmund der entscheidende Mann. Beim 2:1 von Manchester City schoss er das Siegtor - auf artistische Art und Weise.

"Erling Haaland ist eben Erling Haaland"

Die innere Fußball-Enzyklopädie des katalanischen Startrainers Josep Guardiola sprang beim Karate-Kick-Tor von Erling Haaland sofort an. "Das war unglaublich. Sie wissen wahrscheinlich, welch großen Einfluss Johan Cruyff auf mich hatte", sagte der Teammanager von Manchester City nach dem 2:1 (0:0) gegen Borussia Dortmund in der Champions League. "Dieses Tor hat mich an ein ganz ähnliches von Johan vor vielen Jahren erinnert. Gegen Atletico Madrid."

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Und, tatsächlich: Am 22. Dezember 1973 hatte das niederländische Fußballgenie ebenfalls sensationell getroffen. Am 15. Liga-Spieltag stieg Cruyff nach einer Flanke von rechts hoch - und traf im Flug für den FC Barcelona mit der hohen Hacke aus spitzem Winkel zum 1:0. Das Spiel endete 2:1. Man sagt, es sei das schönste Tor in Cruyffs Karriere gewesen.

Haaland, der in den ersten neun Pflichtspielen für ManCity 13 Tore erzielt hat, sah das alles weniger historisch. "Ich habe lange Beine und kann gut springen", sagte er zur Erklärung. "So etwas trainiere ich. Tore zu machen, ist eben mein Job." Die Gegner konnten nur den Kopf schütteln. "Erling Haaland ist eben Erling Haaland", sagte Mats Hummels. Sportdirektor Sebastian Kehl wies niemandem die Schuld zu: Die Szene sei angesichts der nicht optimalen Flanke gar keine Chance gewesen. Dann aber stieg Haaland hoch - wie Johan Cruyff 1973. (tno/sid)