Kapitän Neuer kehrt zurück

DFB-Team: Bundestrainer Flick vertraut gegen Nordmazedonien wohl wieder auf Pechvogel Werner

ARCHIV - 08.09.2021, Island, Reykjavik: Fußball, WM-Qualifikation, Island - Deutschland, Gruppenphase, Gruppe J, 6. Spieltag, Stadion Laugardalsvöllur: Der deutsche Trainer Hansi Flick kommt auf dem Platz.    (zu dpa "Flick setzt auf formstarken Bayern-Block - «Top-Mannschaft» als Ideal") Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Hansi Flick
fdt tba, dpa, Christian Charisius

Timo Werner ist in Nordmazedonien ein Fußball-Held. Allerdings einer der unfreiwilligen Art. Nach seinem Slapstick-Fehlschuss bei der 1:2-Blamage gegen den krassen Außenseiter im März ernannte ihn die Zeitung „Vecer“ zum "Ehrenbürger". Sogar einen mazedonischen Pass bekam er von dem Blatt, "gültig bis 31.03.2031".

"Er ist nicht der klassische Mittelstürmer"

Unglücklich, ungeschickt, ungefährlich - wie vor einem halben Jahr, als er kläglich den möglichen Sieg verrgeben hatte, trat Werner auch gegen Rumänien (2:1) auf. "Timo ist kein Lewandowski", sagte Serge Gnabry, "er ist nicht der klassische Mittelstürmer. Aber er gibt Gas, hat seine Qualitäten, schießt viele Tore, ist schnell und macht gute Laufwege. Das ist genau so wichtig."

Auch Hansi Flick nahm seine Nummer 9 erneut in Schutz - und Werner für die Revanche gegen Nordmazedonien in der WM-Qualifikation am Montag (20.45 Uhr bei RTL und im Liveticker bei rtl.de) zugleich in die Pflicht. "Ich habe ihn explizit vor der Mannschaft gelobt für sein Engagement und seinen Einsatz", berichtete der Bundestrainer, der Werner beim Abschlusstraining väterlich den Arm um die Schulter legte: "Timo erfüllt seine Aufgaben sehr gut." Räume aufreißen, in die Tiefe gehen - das könne Werner. Er habe "ein Näschen" für Torszenen, die abermals aufgekommenen Schwalben-Vorwürfe seien "nicht fair".

Allerdings habe der Chelsea-Profi gegen Rumänien "nicht immer genau die Positionierung gehabt, die er braucht", erläuterte Flick. Zu oft agierte Werner im Sturmzentrum auf einer Linie mit den Außen Gnabry und Leroy Sane, also "zu nah am Tor statt reinzustarten. Das kann er besser machen", sagte der Chef, "und das erwarten wir auch von ihm." Flick, weiß DFB-Direktor Oliver Bierhoff, "hält große Stücke auf Timo". In seiner Bayern-Zeit wollte er ihn unbedingt. "Wir sind froh, dass wir jetzt endlich mal miteinander arbeiten können", sagte Werner bei Flicks Premiere.

Neuer wird wohl wieder spielen

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Hadert mit sich: Timo Werner.
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Mit drei Treffern in den ersten drei Länderspielen unter ihm zahlte er das Vertrauen zurück. Doch schon vor einem Monat hatte Werner viele unglückliche Aktionen. Bei seinem Klub in London lief es seither auch nicht nach Wunsch, Trainer Thomas Tuchel setzte ihm den Sturmtank Romelu Lukaku vor die Nase.

Umso dankbarer ist Werner für Flicks Zuspruch. Es sei "sehr wichtig, wenn man einen Trainer hat, der einem von der ersten Minute an zeigt: Ich finde dich nicht blind, ich finde dich nicht schlecht", sagte er in Hamburg. Es sei nun aber an ihm, betonte Bierhoff, die Tipps von Flick "auch umzusetzen". Wenn die neuen Abläufe klarer würden, "wird auch die Konsequenz vor dem Tor besser sein", glaubt Werner. Flick zählt auf ihn und versicherte: "Er kriegt Einsätze und Rückendeckung."

Zum Einsatz wird übrigens auch Kapitän Manuel Neuer wohl wieder kommen. Der 35 Jahre alte Schlussmann des FC Bayern München habe das Training am Sonntag in Hamburg vollständig absolviert, sagte der Bundestrainer vor dem Flug nach Skopje. „Ich gehe davon aus, dass es funktioniert.“ Er hatte zuletzt Probleme mit den Adduktoren. (tno/sid)