PETA kämpfte vor Gericht gegen Circus Belly

Deutschlands letzter Zirkusaffe Robby ist tot

ARCHIV - Schimpanse Robby verweilt am 03.12.2015 in seinem Gehege am Zirkus «Belly» in Celle (Niedersachsen). Um die zukünftige Unterbringung des wohl letzten Menschenaffen in einem deutschen Zirkus geht es am 27.04.2017 vor dem Verwaltungsgericht in Lüneburg. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu dpa "Ein Leben im Zirkus - was wird aus Schimpanse Robby?" vom 27.04.2017) Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Schimpanse Robby soll einer der ältesten Schimpansen in menschlicher Obhut gewesen sein.
jst sab uk ink jol, dpa, Julian Stratenschulte

Jahrzehntelang ist Schimpanse Robby Teil des Circus Belly aus dem niedersächsischen Wietzendorf. Nun stirbt der Menschenaffe, nach Aussage seines Besitzers Klaus Köhler, im Alter von 51 Jahren. Tierschützer hatten sich bereits vor vier Jahren dafür eingesetzt, dass Robby seine letzten Jahre unter Artgenossen verbringen kann. Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg entschied sich dagegen.

Klaus Köhler: "Wir haben unser Liebstes verloren. Wir sind untröstlich.“

ARCHIV - Zirkusdirektor Klaus Köhler (l) und Schimpanse Robby sitzen am 03.12.2015 in Robbys Gehege am Zirkus «Belly» in Celle (Niedersachsen). Um die zukünftige Unterbringung des wohl letzten Menschenaffen in einem deutschen Zirkus geht es am 27.04.2017 vor dem Verwaltungsgericht in Lüneburg. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu dpa "Ein Leben im Zirkus - was wird aus Schimpanse Robby?" vom 27.04.2017) Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Schimpanse Robby mit Zirkusdirektor Klaus Köhler,
jst sab jol, dpa, Julian Stratenschulte

Im RTL-Interview erzählt Klaus Köhler, Direktor des Circus Belly über seinen Schimpansen Robby vor ein paar Jahren: „Robby ist mein siebtes Kind, er gehört zur Familie." Der Menschenaffe wird als Jungtier von seiner Mutter verstoßen und kommt mit vier Jahren zu Klaus Köhler und seinem Circus Belly. Nun stirbt Robby und damit auch der letzte Menschenaffe in einem deutschen Zirkus.

Auf Facebook trauert der Zirkusdirektor um seinen Affen: „Am 11. November 2022 ist unser geliebter Robby plötzlich und unerwartet im hohen Alter von 51 Jahren friedlich und für immer eingeschlafen. (...) Wir haben unser Liebstes verloren. Wir sind untröstlich.“

Lesetipp: Ein Jahr nach dem Urteil zu Besuch bei Schimpanse Robby

Kampf um Robby vor dem Oberlandesgericht in Lüneburg

zirkus robby Schimpanse
Tierauftritte wie diese müssen verboten werden - das fordert die Tierschutzorganisation PETA.

Auch wenn Klaus Köhler seinen Affen Robby als „sehr menschlich“ beschreibt, lösen Geschichten wie die von Robby immer wieder Debatten über die Haltung von Tieren im Zirkus aus. Die Tierschutzorganisation PETA hat sich bereits vor vier Jahren vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg dafür eingesetzt, dass der Schimpanse unter Artgenossen leben soll. Obwohl Verhaltensstörungen diagnostiziert worden seien, hat das Gericht damals entschieden, dass eine Eingewöhnung woanders zu viel Stress für das alte Tier sei.

Die Bremer Tierärztin Alexandra Dörnath hatte Köhler in seinem Kampf für einen Verbleib von Robby im Zirkus unterstützt. Der Affe, der noch kaum graue Haare hat, gehöre zu den ältesten Schimpansen in menschlicher Obhut weltweit, sagt sie.

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Tierschützer fordern gesetzliches Verbot von Zirkustieren

21.09.2018, Niedersachsen, Visselhövede: Klaus Köhler, Direktor des Zirkus "Belly", wird vom Schimpansen "Robby" gelaust. Seit mehr als 40 Jahren lebt das Tier im Zirkus. Foto: Carmen Jaspersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Robby lebte mehr als 40 Jahren unter Menschen.
cr js lof, dpa, Carmen Jaspersen

Schon seit Jahren setzen sich Tierschützer dafür ein, dass Tiere im Zirkus verboten werden. „Im Zirkus werden sie für den Großteil ihres Lebens eingesperrt und meist mithilfe von Gewalt und der Angst der Tiere zu Kunststücken gezwungen“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche von PETA. Deutschland sei eines der letzten Länder in der EU, das die Haltung von Zirkustieren noch nicht gesetzlich verboten habe. Das müsse man unbedingt ändern. (kum)