Wen hätten die Amerikaner gewählt? Biden oder Trump?Der kleine Ort Amerika in Niedersachsen

In klein Amerika ist vieles so wie in groß Amerika in Übersee: Die Bewohner hissen stolz die Flagge von Amerika, Traditionen werden gepflegt und auch hier erwartete man gespannt auf das Ergebnis der US-Wahl 2020.
Von historischen Erzählung und Verwirrung

Alwin Hillmann ist mit seinen 85 Jahren der älteste Einwohner im niedersächsischen Amerika. Woher das eigentlich kommt, dass ein kleiner Ort einen derart mächtigen Namen trägt, weiß selbst der älteste Mensch im Dorf nicht. „Wir vermuten dass der Name so in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Die jetzige Amerikastraße war der Weg der Garreler nach Cloppenburg. Und man hat das so ein bisschen verglichen mit der Überfahrt nach Amerika“.
Heute kann man die Strecke bequem über den Highway erreichen. Neben der Amerikastraße gibt es natürlich noch die Amerika-Bushaltestelle. Und einst gab es auch mal Ortsschilder mit dem Schriftzug Amerika in grün-weißer Farbe. Heute ziert ein Steinsbrocken mit einer Namensgravierung die Ortsmitte. So kann sich auch wirklich jeder sicher sein, dass er in Amerika ist, denn für den einen oder anderen hat der Name sicherlich schon für Verwirrung gesorgt.
Wen hätten die Amerikaner denn lieber als Präsidenten: Trump oder Biden?
Auch die Bewohner aus dem niedersächsischen Amerika schauen gespannt auf den Ausgang der US-Wahl. Alwin Hillmann erzählt uns, dass bereits vor vier Jahren 88 Prozent des Dorfes für die Demokraten – damals Hilary Clinton - die Daumen gedrückt haben. Und auch dieses Jahr kommt der amtierende Präsident Donald Trump nicht gut weg. „Jetzt hat er sich ja schon zum Sieger erklärt [...] obwohl das noch gar nicht ausgezählt ist“, ärgert sich Alwin Hillmann.
Einen Schnaps zum Abschied

An Traditionen festhalten, das gilt auch hier. Im Jahr 1990 gab es in Klein-Amerika eine Oldtimer-Ralley und alle, die teilgenommen haben, erhielten ein Zertifikat. Die Oldtimer blieben dann aber irgendwann aus, das Zertifikat aber nicht. Denn jedes Jahr besuchen bis zu 400 Touristen den Ort Amerika und als Besuchs-Beweis erhalten sie – wer hätte es gedacht – ein Zertifikat. Ein Teil der Oldtimer-Tradition lebt so also weiter. Und weil das nicht genug ist, gibt es einen Amerika-Schnaps beim Besuch. Ein Ritual das stets gepflegt wird und sicherlich auch beim Wahlkampfstress hilft.




