Ehefrau Uschi spricht über seinen Zustand
Große Sorge um Gerd Müller

Gerd Müller wird am Dienstag 75 Jahre alt. Seinen Geburtstag wird der „Bomber der Nation“ in einer Einrichtung bei München verbringen, wo der Demenzkranke seit fünf Jahren betreut wird. Der Zustand des ehemaligen Bayern-Stürmers ist mittlerweile kritisch, weshalb er auf die Intensivstation verlegt worden ist. Seine Frau Uschi, die ihrem Mann beisteht und täglich besucht, spricht über die schwere Zeit.
Zustand kritisch: "Er isst so gut wie nichts mehr"
Gerd Müller, mit 365 Toren Rekordtorschütze der Bundesliga, geht es sehr schlecht. Er gilt als Sterbekandidat. Deshalb versucht seine Frau Uschi, ihm so nah wie möglich zu sein. „Ich werde ihm die Hände massieren, ihn streicheln, ihn versuchen mit langsamen, deutlichen Worten zu unterhalten. Mit ihm Fernsehen schauen. Auch wenn er nichts mitbekommt“, sagte sie in einem Interview mit der ‚Bild‘.
Müller soll nur noch 60 kg wiegen und sei kaum noch ansprechbar. „Er isst so gut wie nichts mehr, kann kaum mehr schlucken, liegt fast 24 Stunden im Bett, hat nur wenig wache Momente. Es ist so schön, wenn er kurz die Augen aufmacht. Er kann manchmal mit einem Wimpernschlag Ja und Nein signalisieren“, so Uschi Müller.
Gerd schläft seinem Ende entgegen
53 Jahre sind Uschi und Gerd verheiratet „Er ist immer ein Kämpfer gewesen, war immer tapfer, sein ganzes Leben lang. Das ist er auch jetzt. Der Gerd schläft seinem Ende entgegen. Er hat die Augen geschlossen, döst vor sich hin, macht den Mund nur noch selten auf, kriegt pürierte Nahrung. Er ist ruhig und friedlich, muss, glaube ich, auch nicht leiden. Er schläft langsam hinüber.“
Uschi Müller ist stolz auf ihren Mann, den deutschen Siegtorschützen im WM-Finale 1974 von München. Sein Saison-Rekord von 40 Toren (1972) in der Bundesliga ist bis heute unerreicht. Außerdem gelangen ihm 68 Treffer in 62 Länderspielen.
„Es waren viele spektakuläre Tore. Natürlich auch Abstauber, weil er vorausdachte, richtig stand. Der Gerd sagte immer: Tor ist Tor.’“, sagt Uschi Müller. „Er war sich seiner großen Erfolge niemals bewusst, es hat ihm einfach Spaß gemacht. Er hat nie gedacht, ich bin der Allergrößte. Er war immer ein bescheidener, zurückhaltender, zurückgezogener Mensch. Immer freundlich, einer der letzten Gut-Menschen, die es gibt.“