Makaber oder sinnvoll?
Deal zwischen Pharmariese und Krankenkassen: Geld-zurück-Garantie für tote Krebspatienten
Dieser Deal klingt zunächst extrem makaber: Ein Pharmariese entwickelt ein vielversprechendes Mittel gegen Krebs - und gibt den Krankenkassen eine Geld-zurück-Garantie, wenn das Medikament nicht anschlägt und der Patient stirbt. Warum Ärzte diese Abmachung für sinnvoll und eine echte Chance halten, erklären sie im Video.
Mitchell stand kurz vor dem Tod
Der US-Amerikaner Mitchell Carbon war 13, als bei ihm eine besonders aggressive Form von Leukämie diagnostiziert wurde. Er kämpfte um sein Leben – doch dann kam die heimtückische Krankheit zurück. Mit erst 16 Jahren musste sich Mitchell darauf vorbereiten, zu sterben. Bis er von einer Versuchsreihe für ein neues Medikament des Pharmaherstellers Novartis erfuhr. Die sogenannte Car-T-Zelltherapie machte das Wunder wahr: Der Krebs verschwand. Im Video erzählt er von seinen Erfahrungen.
Car-T-Zelltherapie ist extrem teuer
Inzwischen ist das Verfahren laut Novartis auch von der europäischen Arzneimittelbehörde zugelassen. Doch die vielversprechende Behandlung hat ihren Preis: 320.000 Euro pro Patient.
Aus diesem Grund handelte die deutsche GWQ Service Plus AG, der zahlreiche mittelständische Krankenkassen angehören, mit dem Hersteller einen Deal aus: Die Kassen übernehmen die Kosten für die Therapie. Sollte das Medikament jedoch nicht anschlagen und der Patient deshalb sterben, erhalten sie einen Teil der Kosten von Novartis zurück – wie viel, gibt der Pharmakonzern nicht bekannt.
Hoffnung für Hoffnungslose
Die Behandlung hat wie andere Krebstherapien Nebenwirkungen, und sie funktioniert nur bei zwei seltenen Varianten von Leukämie. Trotzdem verspricht sie vielen Patienten wie Mitchell Hoffnung, die sie schon aufgegeben hatten.