Datenleck

Beliebte Modemarke warnt Kunden wegen Datenklau im Netz

von Janina Röttger

Plötzlich sind persönliche Daten in der Hand von Kriminellen.
So geht es gerade Kunden des Schuhhersteller Vans. Und nicht nur die sind betroffen, sondern auch weitere namhafte Marken, die zu dem Konzern VF Corporation gehören. Dazu zählen unter anderem The North Face, Eastpak, Timberland und Supreme.

Kundendaten gestohlen

Die Nachricht kommt für Vans-Kunden unscheinbar per Mail. Der Inhalt aber ist brisant: Die VF-Gruppe informiert über einen „Datenschutzvorfall“ im Dezember 2023.

Kriminelle haben Zugriff auf personenbezogene Kundendaten bekommen. Welche genau das sind, da hält sich VF bedeckt. Umreißt es aber für seine Kunden so, dass vor allem Daten, die für eine Abwicklung des Online-Einkaufs entscheidend sind, abgriffen wurden. Zum Beispiel:

  • E-Mail-Adresse

  • vollständiger Name

  • Telefonnummer

  • Rechnungsadresse

  • Lieferadresse.

  • In bestimmten Fällen können die betroffenen Daten auch die Bestellhistorie, den Gesamtbestellwert und Informationen darüber umfassen, welche Zahlungsmethode für die Einkäufe verwendet wurde.

Außerdem betont das Unternehmen, dass keine Bankkonto- und Kreditkarten abgegriffen wurden.

Cyberangriffe sind eine Gefahr

Auch wenn keine sensiblen Bankdaten dabei sind, ist ein solcher Angriff trotzdem eine Gefahr. Das weiß Verbraucherschützerin Dr. Ayten Öksüz von der Verbraucherzentrale NRW.

Als Expertin für Datenschutz und Datensicherheit weiß sie: Personenbezogene Kundenangaben können von Kriminellen für Phishing-Mails genutzt werden. Die sehen viel vertrauenswürdiger aus, wenn zum Beispiel Name und Adresse eingetragen sind. Betroffene klicken oftmals viel unbedachter auf Anhänge oder Links und landen dann in der Cyberfalle.

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Ebenfalls denkbar ist ein sogenannter Identitätsklau. Heißt: Kriminelle bestellen auf Kosten der geschädigten Verbraucher oder erstellen zum Beispiel Accounts bei kostenpflichtigen Streamingportalen. Man selbst nutzt die aber gar nicht, sondern eben die Kriminellen.

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Was kann ich tun, wenn ich merke meine Daten wurden geklaut

Ayten Öksüz rät in dem Fall, das Passwort des betroffenen Accounts unbedingt zu wechseln. Ist das gleiche Passwort an mehreren Stellen verwendet worden, müssen auch diese getauscht werden. „Generell spätestens ab diesem Zeitpunkt immer unterschiedliche Passwörter verwenden“, rät Öksüz weiter.

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Ist das erledigt, empfiehlt es sich, wachsam zu bleiben. Ein Warnsignal sind Bestellbestätigungen, die sich nicht zuordnen lassen. Dann am besten frühzeitig den Anbieter kontaktieren. Kommen bereits Mahnungen oder gar ein Inkassoschreiben, spätestens dann sollte bei der Polizei Anzeige erstattet werden. Mit einem Schreiben der Behörden lässt sich zum Beispiel ein Identitätsklau nachweisen. „In vielen Fällen ist das dann erfolgreich und der Anbieter lässt die Forderung fallen“, weiß Ayten Öksüz.

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