True Fame, Tanzgruppe aus Duisburg
Kevin Dufen (20), Friseur aus Duisburg (NRW)
Pierre Mettbach (21), Berufsschüler aus Duisburg (NRW)
Ali "Salem" Zalem (21), Azubi Einzelhandelslaufmann aus Moers (NRW)
Talent: Tänzer
TRUE FAME, das sind Kevin (20), Pierre (21) und Salem (21). Die drei Tänzer ließen sich für ihren Auftritt bei "Das Supertalent" etwas Besonderes einfallen und überraschten im betont weiblichen Outfit: In sexy Highheels, exotisch geschminkt und ausgestattet mit Federboas schwangen sie zu ihrer Choreographie mit Elementen aus Hip Hop, Jazz und Ballett lasziv die Hüften - und ernteten vom Publikum donnernden Applaus.
Mit ihrer sympathischen Art gewannen die drei Jungs außerdem schnell die Herzen der Jury. Dieter Bohlen gab zu: "Heiß war's", und scherzt: "In Pierre habe ich mich ein bisschen verliebt." Völlig unbegründet war also die Nervosität der drei vor ihrem großen Auftritt: "Wir haben lange überlegt, ob wir das machen sollen", gibt Friseur Kevin zu, "wir hatten ein bisschen Angst vor der Kritik."
Seit vier Jahren tanzen Kevin (arbeitet in einem Düsseldorfer Friseursalon), Pierre (macht gerade ein Praktikum beim Friseur) und Salem (Azubi) zusammen, trainieren einmal unter der Woche und jeden Sonntag in einem Jugendzentrum in Duisburg. Gemeinsam arbeiten sie daran, "noch extremer und noch krasser zu werden", erzählt Kevin, denn sie wissen: Auffallen ist alles in dem Geschäft!
Dass ihnen das gelungen ist, beweist ihr Auftritt bei "Das Supertalent", mit dem sich die drei Tänzer auf direktem Wege ins Halbfinale und in die Herzen der Jury tanzten. Mit dem Preisgeld von 100.000 Euro würden sie gerne eine eigene Tanzschule und einen eigenen Friseursalon eröffnen.
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Leonie Neubert (28), Opernsängerin aus Fürth (Bayern)
Im zarten Alter von nur drei Monaten erkrankte Leonie Neubert an einer Gehirnentzündung. Was diese Krankheit ausgelöst hat, darüber kann sie nur spekulieren, aber Fakt ist: Leonie ist seitdem sehbehindert. "Ich sehe die Welt wie durch eine Klorolle", erklärt die 28-Jährige, "kann mich nur auf einen Punkt konzentrieren. Daneben ist alles unscharf."
Seit etwas mehr als einem Jahr hilft ihr deswegen ihr Blindenführhund, Labradorrüde Diego (3 ¾ Jahre) bei ihrem Alltag – vorher war sie auf ihren Blindenstock angewiesen. Ein Grund mehr, warum es für die gelernte Kauffrau für Bürokommunikation schwierig ist, eine neue Arbeitsstelle zu finden: "Oft schaffe ich noch nicht einmal den Schritt bis zu einem Vorstellungsgespräch. Viele potenzielle Arbeitgeber wollen nicht, dass mein Hund den ganzen Tag dabei ist, aber ich bin nun mal auf ihn angewiesen."
Trost findet sie in ihrer großen Leidenschaft: Der Musik. Ihr Gesangstalent entdeckte Leonie schon früh, war im Alter von acht Jahren im Kinder-, später im Jugendchor, erhielt Gesangsunterricht und spielt darüber hinaus Klavier.
Ihre größten Vorbilder sind zwei Sänger: Bassbariton Thomas Quasthoff und Startenor Andrea Bocelli. "Auch die beiden sind trotz Handicap erfolgreich mit ihrer Kunst", erklärt Leonie. In ihrer Freizeit geht Leonie außerdem gerne ins Kino oder trifft sich mit ihrem besten Freund Thomas.
Bei "Das Supertalent" überzeugte die Sopranistin die Jury mit der klassischen Arie "O Mio Babbino Caro" von Giacomo Puccini: "Du bist eine starke Frau und eine große Künstlerin. Danke für deinen Mut und dass du so etwas Schönes mit uns geteilt hast", bedankte sich Motsi Mabuse und Sylvie van der Vaart lobte: "Riesenkompliment. Das ist richtig durch meinen Körper gegangen."
Sollte Leonie "Das Supertalent 2011" werden und 100.000 Euro gewinnen, würde sie gerne mit Mutter Steffi (54) und dem besten Freund Thomas (24) eine Kreuzfahrt machen.
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Kai Eikermann (48) Comedytänzer aus Berlin
Kai Eikermanns Talent lässt sich leicht auf einen Punkt bringen: Menschen zum Lachen bringen. Geboren und aufgewachsen in Ost-Berlin als jüngstes von drei Kindern bei seiner Mutter Erika (1985 verstorben) hatte Kai in seiner Kindheit selber nicht viel zu lachen: Seine Mutter trennte sich früh vom leiblichen Vater; der Lebensgefährte danach war Alkoholiker und gewalttätig. "Vielleicht bin ich deswegen Clown geworden", sagt Kai, "denen sagt man ja eine gewisse Grund-Melancholie nach."
Erst als seine Mutter ihren zweiten Ehemann, einen Studenten aus Afrika, kennenlernte, wurde Kais Welt größter und bunter: Er zog nach Ghana, besuchte dort die internationale Schule und hat heute wie er selbst sagt "zehn Voll-, Halb- und Stiefgeschwister in allen Farbschattierungen." Erste Tanzerfahrung sammelte Kai in Ghana bei einer Schulveranstaltung, um seinen damaligen Schwarm zu beeindrucken: Tanzen wurde zu seinem Hobby.
Anfang der achtziger Jahre zurückgekehrt nach Berlin, wurde Kai zum Breakdancer der ersten Generation und kann seitdem auf mehrere Titel im Bereich Breakdance und Electric Boogie zurückblicken. Sein Studium der Luft und Raumfahrttechnik hing er an den Nagel, widmete sich immer mehr dem Tanzen und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst mit Straßenauftritten und Jugendarbeit.
Inzwischen ist er Vater von drei Söhnen, lebt aber von der Mutter getrennt. Seit einigen Jahren kombiniert Kai seine Tanzeinlagen mit Comedy und überzeugte bei "Das Supertalent" als "moderner Clown" (Kai über Kai) mit seiner Körperkomik die Jury und das Publikum.
Sollte Kai das Preisgeld von 100.000 Euro gewinnen, will er endlich seinen Motorradführerschein machen und sich eine Vespa kaufen, mit seinen Söhnen einen ausgedehnten Urlaub machen und eine kreative Pause einlegen, um ein Buch zu schreiben.
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Die Mobilés, Schattentheater aus Köln (NRW)
Die Theatergruppe "Die mobilés" aus Köln zeigten beim Casting unter der Regie von Choreograph Harald Fuß eine ganz besondere Körperkunst: "Schattentheater gibt es schon seit tausenden von Jahren", erklärt der kreative Kopf der Gruppe, "es sieht zwar sehr einfach aus, ist aber körperlich wirklich anstrengend und schweißtreibend."
Mit ihrer Kreation aus Tanz, Artistik, Schauspiel und Pantomime erzählten sie eine bittersüße Liebesgeschichte, die sie scheinbar leicht und spielerisch als Schattenbilder auf einer großen Leinwand erscheinen ließen - und faszinierten damit die Jury und das Publikum. "Die mobilés" bestehen aus sportlichen Künstlern, Tänzern, Choreographen, Akrobaten, die gemeinsam durch ihre einzigartige Bühnenshow die verschiedensten Themen in Bewegung umsetzen. "Ich fand das originell, einzigartig, genial, traumhaft", urteilte Motsi Mabuse, und Sylvie van der Vaart bestätigte: "Das war wunderschön."
Und was sagt der Chef-Juror? "Ich steh ja nicht so auf Leute, die einen Schatten haben", meinte Dieter Bohlen, "aber bei euch ist das was anderes. Es hat mich berührt. Super." Welche Geschichte werden "Die mobilés" im Halbfinale erzählen? Eins steht fest: Falls sie das Preisgeld von 100.000 Euro gewinnen, werden sie das Geld in eine abendfüllende Produktion investieren, um die Menschen mit neuen Geschichten zu verzaubern.
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Dergin Tokmak (37), Akrobattänzer aus Augsburg (Bayern)
Geboren in Augsburg als Sohn türkischer Eltern und jüngstes von drei Kindern, erkrankte Dergin Tokmak im zarten Alter von nur acht Monaten an Polio, zu Deutsch: Kinderlähmung. Von der Krankheit blieb eine Lähmung seines linken Beins zurück - der Grund, warum er nie richtig laufen konnte.
Weil Dergin aber schon immer einen großen Bewegungsdrang hatte, fing er bereits im Alter von drei Jahren damit an auf den Händen zu laufen: Der Startschuss für seine akrobatische Karriere. "Das mit dem Tanzen hat danach spielerisch begonnen", erzählt der heute 37-Jährige, "ich bin mein eigener Tanzlehrer."
Nach seiner Mittleren Reife machte Dergin zunächst eine Ausbildung zum technischen Zeichner und arbeitete ein paar Jahre in seinem Beruf. Heute hat er sein Hobby zu seinem Beruf gemacht und lebt unter seinem Künstlernamen STIX vom Tanzen, war unter anderem sechs Jahre mit dem renommierten "Cirque du soleil" auf Welttournee.
Beim Casting überzeugte Dergin die Jury durch seine Akrobatik-Nummer auf Krücken. Jurorin Motsi Mabuse bedankte sich für seinen Auftritt: "Du bist für mich eine totale Inspiration. Ich bin selber Tänzerin. Tanzen ist eine Lebensart und kennt keine Grenzen. Ich danke dir für den tollen Auftritt." Sylvie van der Vaart urteilte: "Es ist bewundernswert, dass dich dein Handicap nicht runtergezogen hat. Man braucht Mut, um hierherzukommen. Und den hast du."
Und Dieter Bohlen lobte: "Es ist etwas Besonderes, wenn man sich gerade das aussucht, was einem am schwersten fällt. Du bist ein Vorbild für viele Menschen. Du hast eine Herausforderung angenommen und eine tolle Leistung erbracht."
Dergins Wunsch ist es, mit seinem Talent eine Brücke zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen zu bauen. Mit seinem Einzug ins Halbfinale hat er nun die Chance dazu.
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Leo Rojas (27), Panflötenspieler aus Ecuador/Berlin
Geboren und aufgewachsen in Cuenca (Ecuador) ist Leo im Jahr 2000 nach Europa gekommen: Im Gepäck der Traum, hier von seiner Musik leben zu können. Seine fünf jüngeren Geschwister (zwei Brüder, drei Schwestern) sowie seine Eltern Maria Juana (46) und Segundo (49) leben noch heute in Ecuador und arbeiten täglich an ihrem kleinen Stand, an dem sie landestypische bunte Taschen verkaufen.
In den letzten elf Jahren hat Leo seine Familie nur zweimal wiedergesehen: Zu teuer sind die Flüge in die Heimat. Inzwischen lebt Leo in Berlin, hat dort viele Freunde, einer von ihnen hat ihm kostenfrei ein Zimmer zur Verfügung gestellt.
Seinen Lebensunterhalt verdient der 27-Jährige mit seiner Panflöte als Straßenmusiker: An manchen Tagen ist das mehr, an vielen Tagen eher weniger Geld. Aber dass die Menschen immer wieder begeistert seiner Musik zuhören gibt Leo den Mut, an seinem Traum festzuhalten. Bei "Das Supertalent" verzauberte er die Jury und das Publikum mit dem Klassiker "Der einsame Hirte" auf der Panflöte.
Vor allem Dieter Bohlen war begeistert von der Hingabe, mit der Leo spielte: "Der Sound ist Wahnsinn. Du spielst mit so viel Gefühl." Auch Motsi Mabuse zeigte sich beeindruckt: "So eine Atmosphäre zu kreieren ist toll."
Und Sylvie van der Vaart lobte: "Das war sehr beeindruckend. Ich bin froh, dass du heute bei uns warst." Sollte Leo das Preisgeld von 100.000 Euro gewinnen, steht eins fest: "Als erstes würde ich meine Familie in Ecuador besuchen."
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Julian Pecher (20), Sänger aus Fürth (Bayern)
Geboren und aufgewachsen im bayerischen Fürth begann Julian, der von seinen Freunden "Ju" genannt wird, nach seinem Realschulabschluss eine Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher. Nach seinem Abschluss würde er gerne Lehramt für die Primarstufe studieren. Sein Ziel: Traumberuf Grundschullehrer, denn "ich liebe Kinder", so Julian. Vor allen Dingen sein Patenkind Liam (9), der ihn auch zum Supertalent-Casting begleitet hat.
Neben seiner großen Leidenschaft, der Musik, spielt Julian in seiner Freizeit am liebsten mit seinen besten Freunden Simon (20) und Luca (18) Fußball in seinem Heimatverein FC Käppnersteg 05. Sein sportliches Idol ist Werder Bremens Torwart Tim Wiese. Auch hat er mit dem Sänger und Songwriter Tyler Ward ein musikalisches Idol. Vorbilder möchte er jedoch nicht, da er dem Publikum seine eigene Musik präsentieren möchte. Julian nahm auch drei Jahre Gitarrenunterricht, doch an erste Stelle stehen für ihn der Gesang und das Komponieren von eigenen Songs.
Bei seinem Castingauftritt sang Julian "Me And My Guitar" von Tom Dice, begleitete sich dazu auf seiner Gitarre und begeisterte damit die Jury und das Publikum. Vor allem Sylvie van der Vaart war total begeistert von dem 20-Jährigen und prophezeite: "Ich kann mir vorstellen, dass du sehr weit kommen wirst."
Und auch der Pop-Titan attestierte Julian großes Talent: "Bei den hohen Tönen war es etwas eng, aber sonst war alles prima." Der 20-Jährige ist übrigens noch Single: "Meine Traumfrau habe ich noch nicht gefunden", so Julian. Was er mit dem Preisgeld von 100.000 Euro tun würde, falls er gewinnt? "Das ist ein Haufen Geld, mit dem ich sparsam umgehen sollte", überlegt Julian, "wahrscheinlich würde ich es erst mal zur Bank bringen. Ich bin kein Mensch der sein Geld aus dem Fenster herauswirft".
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Cihan Karaca (14), Sänger aus Goslar (Niedersachsen)
Als Sohn eines türkischen Vaters (Recep, 43) und einer deutschen Mutter (Sylke, 44) wächst Cihan mit seinem älteren Bruder Yasin (18) im niedersächsischen Goslar auf und besucht dort derzeit die siebte Klasse des Christian-von-Dohm-Gymnasiums. In die Schule geht der 14-Jährige nicht besonders gerne, weiß aber dass eine gute Ausbildung wichtig ist und will unbedingt sein Abitur bauen.
Neben seinem größten Hobby, dem Singen, steht der Schüler auf Tricking: Das ist eine noch junge Sportart aus den USA, die aus verschiedenen Kampfsportarten entstanden ist und darüber hinaus Elemente vom Breakdance und Kunstturnen enthält. Zweimal in der Woche besucht Chihan das Training. Sein größter Wunsch ist es, ein berühmter Sänger zu werden und die Menschen von seinem Talent zu überzeugen.
Vor seinem Auftritt bei "Das Supertalent" sorgte sich der Schüler am meisten darum, dass das Publikum ihn ausbuht oder die Jury bei seinem Auftritt buzzert. Doch seine Sorge löst sich in Luft auf als er auf der Bühne stand: Donnernder Applaus für Cihans Darbietung von Adeles "Rolling In The Deep" und eine begeisterte Jury. Motsi Mabuse sagte: "Das war klasse und hat mich berührt."
Sylvie van der Vaart urteilte: "Du hast etwas sehr spezielles. Ein ganz großes Kompliment für dich." Und Dieter Bohlen lobte: "Das ist eine schwere Nummer. Und du hast das super gesungen." Sollte er das Preisgeld von 100.000 Euro gewinnen weiß der sportliche Cihan schon genau, was er sich als erstes kaufen würde: "Sky Jumper".
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Constantin Alexandru Bellu (43), Trampolinartist aus Oeschgen (Schweiz)
Geboren in Bukarest (Rumänien), wuchs Constantin Alexandru "Costin" Bellu gemeinsam mit seinen Schwestern Aleksandra und Manuela bei seinen Eltern Emil und Joana auf. Schon während seiner Schulzeit träumte Constantin von einer Karriere als Artist und besuchte - zunächst heimlich - regelmäßig den Zirkus.
Mit der Unterstützung seiner Eltern widmete sich Constantin im Alter von 16 Jahren vollständig dem Zirkus und entdeckte hier bald seine Vorliebe für das Trampolin. Da er schon immer gerne Menschen zum Lachen gebracht hat (sein Vorbild ist Charlie Chaplin), beschloss er diese beiden Talente miteinander zu verbinden: Die Idee der Trampolin-Comedy war geboren.
Heute lebt Constantin in der Schweiz, hat einen Sohn, Brian (7), der sein ganzer Stolz ist und der - so hofft er - irgendwann in seine Fußstapfen treten wird. Von Brians Mutter lebt Constantin getrennt. Mit seinem Auftritt beeindruckte Constantin die Jury, die hellauf begeistert war: "Ich fand das vom ersten Moment klasse", befand Motsi Mabuse, "deine Leidenschaft, deine Energie, so viele Überraschungen, das war so originell und inspirierend - ich möchte mehr sehen."
"Ich dachte zwischendurch, das geht jetzt völlig schief", gab Sylvie van der Vaart zu, "aber das gehörte zum Act." Und Dieter Bohlen urteilte: "Du kannst was. Das waren viele große Emotionen und Überraschungen, und du machst etwas völlig Neues. Klasse." Nächster Schritt: Halbfinale! Sollte Constantin "Das Supertalent 2011" werden, würde er das Preisgeld in die Ausbildung seines Sohnes investieren. Außerdem träumt der Rumäne davon, eine eigene Zirkusschule zu eröffnen.
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Piero Esteriore (34), Sänger aus Laufen (Schweiz)
Nach den vielen verpassten Chancen in seinem Leben bedeutet "Das Supertalent" für Piero Esteriore die Möglichkeit auf einen Neubeginn als Musiker. Geboren und aufgewachsen als Sohn italienischer Eltern in Aesch, entdeckte Piero seine Leidenschaft für die Musik schon als Kind, nahm Gesangsunterricht und begann im Alter von sechs Jahren Schlagzeug zu spielen.
2004 folgte für den gelernten Friseur die erste große Chance: Bei der Schweizer Castingshow "Music Show Star" belegte er den dritten Platz, nahm kurz danach für die Schweiz beim Eurovision Song Contest in Istanbul teil – und scheiterte mit nur Null Punkten kläglich. Der Traum von der musikalischen Karriere schien vorbei. Doch Piero gab nicht auf, reiste in die USA, nahm eine CD auf - und setzte seine ganze Hoffnung auf den Erfolg seines ersten Albums.
Doch kurz vor der Veröffentlichung traf ihn mit dem Tod seines geliebten Großvaters ein weiterer Schicksalsschlag. Als eine Zeitung kurz danach negativ über ihn berichtete, platzt dem Sänger der Kragen: Mit seinem Wagen fuhr er direkt in das Redaktionsgebäude - und wurde von der Polizei abgeführt. Das Resultat: 24 Stunden U-Haft, jede Mengen Schulden und eine gefloppte CD.
"Heute bereue ich das zutiefst", so der 34-Jährige. Es folgten Depressionen und eine Zeit des Selbstzweifels. "Ich war verzweifelt. Meine Karriere war vorbei. Die Situation erschien ausweglos. Ich hatte meine Lebensfreude verloren", erinnert sich Piero. Halt gab ihm in dieser Zeit seine Familie, die Eltern Antonio und Rosetta sowie seine drei jüngeren Brüder Mimmo (27), Gabriele (16) und Amedeo (14), die immer an ihn und sein Talent glaubten und hinter ihm standen.
Mimmo war es dann auch, der Piero beim Casting für "Das Supertalent" anmeldete. Die richtige Entscheidung, denn mit dem Song "Miserere" von Zucchero und Luciano Pavarotti eroberte der Italiener die Herzen der Jury und des Publikums im Sturm. Besonders begeistert zeigt sich Dieter Bohlen: "Du verkaufst die Nummer ganz toll. Ich glaube, dass du bisher der beste Sänger hier bist!" Mit drei "Ja"-Stimmen zieht Piero in die nächste Runde, bereitet sich heute auf das Halbfinale vor und ist sich sicher: "Für mich fängt ein neues Leben an."
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Stevie Starr (46), Extremschluck-Künstler aus London/England
Extremschlucker Stevie Starr versetzte die Jury und die TV Zuschauer schon im vergangenen Jahr mit seinem Talent in Erstaunen - und schaffte es 2010 bis ins Finale von "Das Supertalent". Als der Brite diesmal die Bühne betritt bekennt Dieter Bohlen: "Ich bin der allergrößte Fan von ihm. Eigentlich darf man bei uns nicht noch mal wiederkommen, wenn mal einmal im Finale war. Aber wenn man so toll ist - von mir aus darf er jedes Jahr wiederkommen."
Münzen, Billardkugeln, Feuerzeuge, Schlüssel oder Ringe - vor dem Speiseröhrenakrobat ist nichts sicher. Der Clou: Stevie Starr würgt die Gegenstände sortiert und in der richtigen Reihenfolge auch wieder aus seinem Magen hoch. Schon im Alter von vier Jahren begann der Schotte damit, sein Taschengeld zu schlucken. Seitdem hat er sein Talent perfektioniert. Bevor er dieses öffentlich machte, arbeitet Starr als Sous-Chef und in einer Metzgerei.
Die Supertalent-Bühne kennt Stevie inzwischen schon, und will dieses Jahr im Halbfinale etwas ganz Neues zeigen! Stevies größter Traum ist es, mit seinem Talent weltberühmt zu werden. Sollte er "Das Supertalent" werden, würde der 40-fache Onkel (Starr hat insgesamt 10 Geschwister) ein Teil der Siegerprämie an soziale Projekte spenden.
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Lukas Mattioli (13), Sänger aus Hargesheim (Rheinland Pfalz)
Der 13-jährige Lukas besucht die achte Klasse der Gesamtschule im rheinland-pfälzischen Hagersheim. In seiner Freizeit ist der Schüler - wie viele andere in seinem Alter auch - leidenschaftlicher Skateboarder. Doch für seine zweite Leidenschaft, den Gesang, musste der 13-Jährige schon oft Kritik einstecken: "Ich werde oft beleidigt", gibt er zu.
Lukas brachte sich das Singen selber bei und singt in seinem Jugendzimmer zu Hause bei Mutter Sana Bender (39) seine Lieblingssongs nach. Dabei drückt er ihnen seinen ganz eigenen Stempel auf. Doch ob er wirklich was drauf hat, dessen war sich Lukas nie ganz sicher: Zu oft schon wurde er wegen seines Gesangs belächelt. Sein Auftritt bei "Das Supertalent" sollte deswegen endlich Klarheit schaffen - und Lukas verspricht: "Wenn Dieter 'Nein' sagt und meint, dass ich nicht singen kann, dann weiß ich dass ich nicht singen kann und werde es auch lassen."
Mit seiner gefühlvollen Interpretation des James Blunt-Hits "Goodbye My Lover" zauberte der 13-Jährige ein Lächeln auf die Gesichter der Jury und sorgte beim Publikum für Gänsehaut. "Ich liebe deine Stimme", so Motsi Mabuse und Sylvie van der Vaart meint: "Das war richtig krass, was du hier gemacht hast."
Doch das erlösende Urteil, auf das Lukas so sehnlich gewartet hat, kam von Dieter Bohlen: "Deine Stimme ist überdurchschnittlich gut. Du singst alles andere als mittelmäßig, du singst grandios gut!" Spätestens damit ist mit den Hänseleien nun ein für allemal Schluss, so Lukas' große Hoffnung.
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Marlene Wenzig (13), Sängerin aus Einbeck (Niedersachsen)
Dass Marlene an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet, merkt man der lebenslustigen 13-Jährigen in keiner Weise an, als sie die "Supertalent"-Bühne betritt: Quietschvergnügt überreicht die Schülerin dem Chef-Juror selbstgestrickte bunte Wollsocken und erklärt: "Wenn wir zuhause 'Das Supertalent' spielen, hat meine Freundin als Dieter Bohlen immer bunte Socken an."
Als Marlene beim Casting auf der echten Supertalent-Bühne "Mama Do" von Pixie Lott singt, fliegen ihr alle Herzen zu - und die Eltern Katja (36) und Karsten (43) platzen fast vor Stolz auf ihre Tochter. In der Schule ist Marlenes Lieblingsfach, wie könnte es anders sein: Musik. Und auch in ihrer Freizeit singt sie gerne und viel. Darüber hinaus spielt sie gerne mit ihrem kleinen Bruder Richard (2) oder besucht ihren Vater bei der Arbeit. Kein Wunder, betreibt Karsten Wenzig doch einen Süßwarenladen.
Als Neunjährige war Marlene für vier Monate das Gesicht "Kinderschokolade"-Verpackung. "Das war am Anfang ganz schön komisch", lacht die Achtklässlerin, "aber dann fand ich's doch cool, dass mich alle sehen konnten." Der einzige Schatten auf dem Leben des quirligen Rothaarigen mit den vielen Sommersprossen: Die Diagnose Mukoviszidose. "Als wir das vor elf Jahren erfahren haben, brach eine Welt für uns zusammen.
Es bedeutet, dass Marlene ihr Leben lang Medikamente nehmen muss", erinnert sich Katja Wenzig, "aber wir haben gelernt, damit zu leben. Was bleibt uns anderes übrig." Bei "Das Supertalent" dabei zu sein, findet Marlene "total cool", denn sie ist Fan seit der ersten Staffel. Nun wird sie selber bald im großen Halbfinale live vor einem Millionenpublikum singen - und kann ihr Glück noch gar nicht fassen.
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Sos und Victoria, Illusionisten aus Altrip (Rheinland-Pfalz)
Wie schnell sich eine Frau in ein neues Kleid schmeißen kann - das zeigte Illusionist Sos Petrosyan beim "Supertalent"-Casting, als Ehefrau Victoria in Sekundenschnelle ihre Outfits wechselte und damit das Publikum verblüffte. Als Sohn des Direktors vom armenischen Staatszirkus wurde Sos 1972 in Armenien geboren.
Nach einigen kleinen Auftritten im Fernsehen, begann er im Alter von sechs Jahren seine elfjährige Ausbildung an der Moskauer Ballettschule "Bolschoi". Nach seinem Abschluss im Jahr 1990 entschied er sich für eine Karriere beim Zirkus und gewann mit seiner Jonglage-Nummer mehrere Preise, bevor er sich gemeinsam mit Victoria der Kleiderillusion widmete. Geboren in Moskau, ist auch Victoria das Kind einer traditionellen Zirkusfamilie.
Gegen den Wunsch ihrer Eltern entschied sich die willensstarke junge Frau gegen ein Jura-Studium und blieb der Artistik und dem Zirkus treu. 1996 lernten sich Sos und Victoria kennen und arbeiten seitdem als Duo an ihrer Quickchange-Nummer. Besonders stolz sind sie auf den modischen Aspekt ihrer Nummer, denn Victorias Kostüme sind Einzelstücke, die speziell für sie entworfen und von Designern perfektioniert wurden.
Mit ihren beiden gemeinsamen Söhnen Sos Junior (15) und Tigran (12) leben Sos und Victoria heute in Altrip (Rheinland-Pfalz). Sollten sie "Das Supertalent" 2011 werden, würden sie mit dem Preisgeld von 100.000 Euro ein "Traumtheater" für Kinder eröffnen.
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Daniel Wurtzel (48), Luftinstallations- Künstler aus New York (USA)
"Ich arbeite mit allem was schweben kann", erklärt Daniel Wurtzel sein Talent, "Ich will die Leichtigkeit einer Feder, die scheinbar schwerelos durch die Luft schwebt, auf die Bühne bringen." Mit seinen tanzenden Tüchern erschafft der 48-Jährige Emotionen aus Luft, eine fast magische Gabe - die Jurorin Motsi Mabuse zu Tränen rührte. Geboren in Washington, lebt Daniel Wurtzel gemeinsam mit seiner großen Liebe Lisa und deren Sohn Zac in Brooklyn.
Das erste gemeinsame Kind soll im kommenden Januar geboren werden. Falls die Zuschauer den Luft-Zauberer zum "Supertalent 2011" wählen und Daniel das Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro gewinnt, würde er das Geld zum größten Teil für die Ausbildung seines Kindes zur Seite legen und einen Teil davon in seine Arbeit investieren.
Sein großer Traum ist es, seine Kunst einmal in einem Museum oder einer Kathedrale zu präsentieren. Im Halbfinale von "Das Supertalent" hat der US-Amerikaner nun die Chance mit seiner Gabe ein Millionenpublikum zu verzaubern.
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Ricky Kam (5), Pianist aus Bern (Schweiz)
Als sein Vater Tony zufällig auf Dieter Bohlen traf, zeigte er ihm einen Auftritt von Ricky auf seinem Smartphone - und für den Pop-Titan war klar: "Der Kleine muss sich bei uns bewerben." Gesagt, getan: Ricky reiste zum "Supertalent"-Casting in Dresden an und begeisterte dort die Jury und das Publikum am Piano mit Mozarts "Türkischer Marsch".
Mit dem Klavierspiel hat Ricky vor drei Jahren begonnen, als er seinen älteren Bruder Charly regelmäßig bei dessen Klavierstunden störte. Vater Tony stellte seinen Jüngsten vor die Wahl: Entweder er lässt seinen Bruder in Ruhe alleine üben, oder er leistet ihn bei den Klavierstunden Gesellschaft - seitdem verbringt Ricky jede Menge Zeit mit Üben am Flügel und kann auch schon auf einige Auftritte in seiner Heimat, der Schweiz, zurückblicken.
Der Fünfjährige verfügt darüber hinaus über ein absolutes Gehör und ein fotografisches Gedächtnis, was ihm das Erlernen von Noten besonders leicht macht. Gemeinsam mit seinen Eltern und den beiden älteren Brüdern Charly (9) und Mike (8) lebt Ricky in Bern und besucht dort den Kindergarten.
Hier und auch zu Hause tobt er gerne mit seinen Freunden und Brüdern herum, spielt Fußball, geht schwimmen oder fährt Fahrrad. Immer dabei: Kuscheltier Ching-Ching, sein bester Freund: "Denn er gibt keine Widerworte", schmunzelt Mutter Kathrin.
Rickys größtes Vorbild ist der chinesische Pianist Lang Lang. Jurorin Motsi Mabuse urteilte beim Casting: "Du bist ein kleiner Stern mit einem großen Talent." Nun will der kleine Junge mit dem großen Talent im Halbfinale einmal mehr die Zuschauer von sich überzeugen.
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Desire Capaldo (26), Sängerin aus Rom (Italien)
Standing Ovations und donnernden Applaus erhielt Desire Capaldo nach ihrem Casting-Auftritt: Mit Ennio Morricones "Your Love" (aus dem Film "Spiel mir das Lied vom Tod") verzauberte die bildhübsche Römerin das Publikum und die Jury. An ihrer Seite: Cousin Sandro (41), der für Desire dolmetschte.
Der Zusammenhalt in der Familie ist der Italienerin besonders wichtig, denn vor allem bei ihren Eltern, einfachen Bauern, kann sie Ruhe und Kraft tanken, wenn sie sich ihrer größten Leidenschaft widmet: Der Musik. Auf den Feldern entdeckte Desires Oma damals das Talent ihrer sechsjährigen Enkeltochter, eine der schönsten Kindheitserinnerung für die Italienerin. Vor zehn Jahren starb ihre "Nonna", ein schwerer Schlag für die Sängerin.
Doch Desire arbeitete weiterhin hart daran, ihren Traum von einer Karriere als Opernsängerin zu verwirklichen und begann mit ihrem Musikstudium in Rom. Gleich zu Beginn war ihr das Glück gewogen: "Der große Andrea Bocelli nahm mich in die Gruppe DIV4S auf", erzählt Desire. Doch das Glück hielt nicht lange an. Als Kleinste wurde Desire ständig gemobbt, sogar ihr Mikrofon wurde manipuliert.
Nach dem harten Aus in der Gruppe folgte eine schwere Zeit voller Depression und Zweifel - an denen die junge Frau heute noch leidet. "Das Supertalent" ist ihre große Chance, denn hier kann sie endlich ihr Talent beweisen. Bereit mit ihrem Castingauftritt schuf sie einen "magischen Moment", so Pop-Titan Dieter Bohlen, und urteilte: "Meines Erachtens gehörst du 100-prozentig ins Finale." Zumindest den Schritt ins Halbfinale hat Desire schon geschafft. Jetzt liegt es an den Zuschauern, die schöne Italienerin ins Finale zu wählen.
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Mark Ashley (38), Sänger aus Bad Salzungen (Thüringen)
Geboren im thüringischen Apolda, wurde Mark Ashley im zarten Babyalter von nur fünf Monaten seinen leiblichen Eltern weggenommen - zu sehr hatten ihn diese vernachlässigt. "Ich wurde halb verhungert neben meinem Kinderbett gefunden, da haben sie mich weggeholt. Sonst wäre ich schon lange tot", erzählt Mark.
Eltern- und heimatlos blieb der keine Junge aber nicht lange, denn er wurde schnell adoptiert. Seine Adoptivmutter Gisela erinnert sich heute: "Es war Liebe auf den ersten Blick. Wir haben uns für ihn entschieden und mitgenommen." Seitdem gibt es keine andere Mutter als Gisela für ihn: "Sie hat mir ihre ganze Liebe geschenkt", sagt Mark heute dankbar.
Seine Liebe zum Gesang hat der Thüringer im Alter von 13 Jahren entdeckt, als er zum ultimativen Modern Talking-Fan wurde. "Ich hatte immer schlechte Noten in Musik, aber durch Modern Talking konnte ich auf einmal singen. Die Stimme von Thomas Anders fand ich toll."
Sein Geld verdient Mark heute als Sänger und tritt auf Betriebsfeiern, Stadtfesten oder Geburtstagsfeiern auf. Besonders groß ist Marks Verehrung für Dieter Bohlen: Sein größter Traum ist es, den Musikproduzenten einmal persönlich zu treffen und einen Song von ihm auf den Leib geschrieben zu bekommen. Bei "Das Supertalent" wurde zumindest der erste Teil dieses Traums wahr - auch wenn der gelernte Konditor vor Nervosität kaum einen geraden Satz herausbrachte.
Mit seiner Eigenkomposition "Tango In The Night" und seiner Version von Modern Talkings "You Are Not Alone" konnte er den Pop-Titan von sich überzeugen: "Ich kann zu dir nicht 'Nein' sagen", lautete Dieter Bohlens Urteil. Darüber hinaus attestierte ihm sein großes Vorbild: "Wenn ich mich umdrehe, würde ich keinen Unterschied zwischen deiner und der Stimme von Thomas Anders." Im Halbfinale will Mark Ashley nun in die Fußstapfen seines Vorbilds treten - und abräumen!
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Oleksandr Yenivatov (37), Kontorsionist (Gummimensch) aus Montmirail (Frankreich)
Geboren und aufgewachsen in der russischen Kleinstadt Lougansk hat Oleksandr bereits im Alter von elf Jahren seine Leidenschaft für den Zirkus entdeckt. Fort besuchte er die Artistenschule in seiner Heimatstadt und begann dort damit, sich zu verbiegen. Seitdem ist er Kontorsionist (Schlangenmensch) aus Leidenschaft und ist mit seinem Talent schon in den verschiedensten Zirkussen auf der ganzen Welt aufgetreten.
Heute lebt der 37-Jährige mit seiner französischen Ehefrau Aurelie (39) in Frankreich und hat neben seinem täglichen Training kaum Zeit für andere Dinge. Kein Wunder, denn Oleksandr muss beweglich und dehnbar wie kein anderer bleiben, um seine Kunst ausüben zu können. Beim Casting verbog er seinen Unterkörper so weit, dass man den Eindruck gewinnen konnte, dass er komplett ohne Gelenke und Knochen im unteren Körperbereich auf die Welt gekommen ist.
Als Assistentin immer dabei: Ehefrau Aurelie. Nach der Vorstellung gab es Standing Ovations und drei Ja-Stimmen von der Jury. "Respekt! Das sieht mehr nach 'Aua' aus, ich kann mir das gar nicht vorstellen", meinte Motsi Mabuse danach und auch Sylvie van der Vaart war erstaunt: "Wie funktioniert das? Ist alles gut? Es war ein sensationeller Auftritt, ich hab noch nie so etwas gesehen." Dieter Bohlen scherzte: "Es ist natürlich schön, wenn man selber gucken kann, ob sein Hinterteil sauber ist - wer weiß, was du dir noch so alles von dir angucken kannst".
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Sebastian Stamm (25), Mast-Akrobat aus Crailsheim (Baden-Württemberg)
Als Sohn eines Lehrer-Ehepaars wurde Sebastian Stamm in der beschaulichen schwäbischen Provinz geboren und wuchs auch dort auf. "Ich komme aus einem Dorf", so Sebastian, "im Umkreis von 100 Kilometern spielt hier jeder Fußball."
Doch Sebastian trat im zarten Alter von sieben Jahren zunächst in die Fußstapfen seiner großen Schwester Kerstin (heute 27) und besuchte drei Jahre lang eine Ballettschule. Darüber hinaus nahm seine Mutter Gisela (Sportlehrerin) ihren Filius in Ermangelung eines Babysitters zum Training ihrer Tanz-AG mit.
"Als Ballettschüler war die Akzeptanz bei der Dorfjugend dementsprechend nicht sehr groß", meint der Einzelhandelskaufmann. Er flüchtete sich in Filme seiner großen Vorbilder Jackie Chan und Bruce Lee und entwickelte einen großen Bewegungsdrang, probierte im Laufe der Jahre die unterschiedlichsten Sportarten aus: Von Turnen über Tennis und Taek-Won-Do bis zum Breakdance. Letzteres betreibt er inzwischen seit zwölf Jahren, zuletzt mit seiner Crew "Chaotix".
"Sebastian ist ein Bewegungstalent", so Gisela Stamm, "das muss er von seinem Ur-Opa haben, der war Zirkusartist." Sein Talent für die Akrobatik am chinesischen Mast entdeckte der nur 1,60 m große Schuhverkäufer, als er als Animateur in Ägypten arbeitete und die Nummer bei einem Kollegen sah.
"Das musste ich unbedingt ausprobieren." Das war erst vor knapp einem Jahr. Bei "Das Supertalent" präsentierte der 25-Jährige sein Talent zum allerersten Mal einem größeren Publikum - und legte mit drei Ja-Stimmen einen Durchmarsch ins Halbfinale hin. Sollte Sebastian das neue "Supertalent" werden und 100.000 Euro gewinnen, würde er sich als erstes ein neues Auto kaufen.
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Jörg Perreten (23), Pianist aus Gstaad (Schweiz)
Als Sohn einer Brasilianerin und eines Schweizers driftete Jörg Perreten (23) als Jugendlicher in die Punk-Szene ab: "Ich habe getrunken und auch mal ab und zu Drogen genommen. Mit 17 hatte ich sogar Selbstmordgedanken. Mit der Musik will ich das wieder gutmachen."
Der Punker hat einige Jahre als Staplerfahrer gearbeitet und verdient nun sein Geld ausschließlich mit der Musik - eher schlecht als recht. "Das Supertalent" ist nun seine große Chance sein Leben zu ändern und von der Straße wegzukommen. Als der Punker aus Gstaad die Bühne betritt, rätseln Jury und Publikum: Welches Talent könnte der junge Mann mit dem Iro und den wilden Tattoos haben?
Am Piano (das Klavierspielen hat sich der Schweizer selber beigebracht) freestyled er für sein Publikum nach eigenen Noten. Einen Namen hat Jörgs Eigenkomposition nicht, begeisterte aber die Jury und das Publikum im Dresdner Schauspiel sofort. Auch Jurorin Motsi Mabuse ist angetan: "Du hast eine so sympathische Art. Zuerst dachte ich: Der will das Klavier kaputtschlagen! Aber dann setzt du dich dahin und spielst diese Musik - da waren so viele Gefühle drin."
Sein Weg führte den sympathischen Punk am Piano ohne Umwege ins Halbfinale, wo er nun auf die Gunst des Publikums hofft. Und wer weiß: Am Ende steht vielleicht der Titel "Das Supertalent 2011".
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Garry Turner (42), der Mann mit der dehnbaren Haut aus Lincolnshire (England)
Als Garry Turner die Bühne betritt kündigt er an: "Meine Haut ist anders als die von anderen“ und tritt auch gleich den lebenden Beweis dafür an. Ob am Oberarm, am Hals oder an den Augenbrauen: Seine Haut kann Turner dehnen und augenscheinlich beliebig in die Länge ziehen wie kein Zweiter.
Damit erhielt der 42-Jährige einen Eintrag im "Guiness Buch der Rekorde 2011" und verblüffte beim Casting von "Das Supertalent" die Jury und das Publikum gleichermaßen. "Ich war ein dickes Kind", erklärt Garry Turner scherzhaft sein einzigartiges Talent, "da ist einiges an Haut übriggeblieben." Seinen Lebensunterhalt verdient der Brite eigentlich als Bauarbeiter, für "Das Supertalent" hat er sich eine Auszeit genommen.
Dieter Bohlen zeigt sich begeistert: "Ich habe so etwas noch nie gesehen - außer vielleicht bei meiner 102-jährigen Oma. Das ist extrem. Extrem auffällig." Doch die Jury ist sich zunächst uneinig. Von Jurorin Motsi Mabuse gibt es ein "Nein". Erst Sylvie van der Vaart reißt das Ruder herum: "Das ist eines der gruseligsten Dinge, die wir hier je gesehen haben. Aber alles, was einzigartig ist, verdient eine Ja-Stimme." Und so heißt es: Ab ins Halbfinale für den Mann mit der dehnbaren Haut!
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Sven Müller (34), Sänger aus Möckmühl (Baden-Württemberg)
Nach seiner Ausbildung zum Industrieelektroniker hat Sven viele unterschiedliche Jobs ausgeführt, diese er aber nie lange behalten. 2010 machte sich Sven Müller als freier Handelsvertreter selbstständig und verkauft seitdem Telefon- und Internetverträge. "Aber eigentlich bin ich arm wie eine Kirchenmaus", sagt Sven. Im Alter von 17 Jahren, noch während seiner Ausbildung, begann er mit dem Automatenspiel - und wurde spielsüchtig.
Über 15 Jahre zog sich seine Sucht, er machte insgesamt knapp 250.000 Euro Spielschulden, von denen er bislang noch nicht alle begleichen konnte. "Das Supertalent" ist nun endlich Svens große Chance, sein Leben zu ändern und neu zu beginnen - nicht zuletzt für seine Lebensgefährtin Michaela (39), deren Tochter Yasmin (16) und ihre gemeinsame Tochter Leonie (7).
In jeder freien Minute singt Sven, doch auf einer Bühne stand der 34-Jährige bislang noch nie. Zu unzufrieden ist er mit seinem Aussehen: "Ich schaue nicht gerne in den Spiegel, fühle mich in meinem Körper nicht wohl. Deswegen bin ich noch nie aufgetreten. Mich hat noch nie jemand singen hören." Seine Bühnenpremiere bei "Das Supertalent" mit "Can You Feel The Love Tonight" von Elton John und "You Raise Me Up" von Westlife geriet zum vollen Erfolg, als Sven von der Jury drei Ja-Stimmen kassierte und Juror Dieter Bohlen urteilte: "Ich habe es nicht gemocht - Ich habe es geliebt!"
Seine ganze Hoffnung liegt darin, dass er auch das Publikum von seinem Talent überzeugen kann. "Sollte ich gewinnen, werde ich als erstes meine Schulden zurückzahlen", verspricht Sven.
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Miroslav Zilka (29), Tänzer aus Sered (Slowakei)
Miroslav "Bruise" Zilka wurde im slowakischen Galanta geboren und wuchs als jüngster Sohn einer alleinerziehenden Mutter (Alzbeta, 60) auf, mit der er auch heute noch gemeinsam in Sered wohnt. Sein Bruder Peter (34) lebt inzwischen mit seiner Ehefrau ebenfalls in Sered. Das Tanzen hat sich Bruise im Teenageralter selber beigebracht: Auf seinem Videorekorder spielte er immer wieder den Film "Breakin" ab und tanzte die Schritte nach.
Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete Bruise nach seinem Schulabschluss, aber zunächst als Lackierer in der Autowerkstatt. Doch nach zwei Jahren entschied er sich, seine große Leidenschaft zu seinem Beruf zu machen. Seitdem er neunzehn ist fährt Bruise deswegen wöchentlich nach Wien und präsentiert dort auf dem Stephansplatz seine Choreografien. Unter der Woche arbeitet er darüber hinaus in einer Tanzschule, wo er Kinder und Jugendliche in Poppin', Lockin' und Breakdance unterrichtet. Seine großen Vorbilder sind James Brown und Michael Jackson.
Mit seiner Teilnahme bei "Das Supertalent" will er seinem Traum, ein weltbekannter Tänzer zu werden, näherkommen. Außerdem will er beweisen dass "Tänzer nicht nur den Background für Sänger darstellen", so Bruise, "ich will die Herzen des deutschen Publikums gewinnen."
Sein Castingauftritt hat gezeigt, dass die Chancen dafür nicht allzu schlecht stehen, denn das Publikum war begeistert und die Jury urteilte: "Oberhammergeil" (Motsi Mabuse), "Faszinierend" (Sylvie van der Vaart) und "Du bist der bester Popper bisher" (Dieter Bohlen). Sollte Bruise das Preisgeld von 100.000 Euro gewinnen, würde er das Geld in eine Tanzschule investieren, und: "Ich würde meiner Mama helfen: Sie hat zwei Kinder alleine erzogen und hat sich das verdient."