In ewiger Erinnerung an den geliebten Schatz Das eigene Haustier präparieren lassen?

Ständig stehen sie einem zur Seite. Nehmen einen so, wie man ist. Und dann gehen Pluto, Felix, Mietze, Luna und Bella plötzlich von uns. Wenn das geliebte Haustier stirbt, ist das für viele Besitzer ein tiefer Schmerz. Der Abschied fällt unglaublich schwer. Manchen sogar so schwer, dass sie es gar nicht erst einsehen, Lebewohl zu sagen. Statt dessen lassen sie ihre Fellnasen lieber präparieren. In ewiger Erinnerung sozusagen. Und der Trend geht immer mehr in diese Richtung. Wir haben mit einem Tierpräparator über Hund, Katze, Meerschweinchen und Co. gesprochen.
Die Haustiere sehen nicht mehr so aus wie zu Lebzeiten
So ganz verstehen, will es auch Thomas Friedel nicht. Seit über 42 Jahren arbeitet er nun schon als Tierpräparator in Wermelskirchen. Von Hund über Meerschweinchen und Wellensittich bis Vogelspinne – Friedel hatte alles schon. „Die wollen die Tiere bei sich in der Wohnung haben, in ewiger Erinnerung sozusagen“ sagt der 61-Jährige. Doch genau da liegt nach Friedel auch das Problem, denn oftmals sehen die Tiere nach dem Austopfen eben nicht mehr so aus wie davor: „Man kriegt die Mimik nicht mehr so hin, wie sie mal war. Das Tier ist dann einfach nicht mehr so wie es der Besitzer in Erinnerung hat.“ Dies sei der falsche Weg, findet der Tierpräparator. Aus diesem Grund rät er seinen Kunden stets davon ab, das eigene Tier ausstopfen zu lassen.
Die Verewiglichung hat seinen (saftigen) Preis
Die meisten machen es trotzdem. Ob alt, jung, Mann oder Frau. Diese Art von Kunden sind kunterbunt. Rund fünf Prozent von Thomas Friedels Aufträge sind Haustiere. Und das schon seit Jahren. Die Kosten für den Besitzer kommen ganz auf den Aufwand an, den Friedel mit dem Tier hat. Je größer oder fetter ein Tier ist, desto teurer wird‘s.
Ein Meerschweinchen kostet den Besitzer rund 100 Euro.
Eine Katze rund 300 Euro
Ein Hund zwischen 300 und 1.000 Euro
Und der Trend zur Verewiglichung des Haustieres nehme immer weiter zu, sagt Frank-Michael Weigner, Vorsitzender des Verbandes der Präparatoren in Deutschland. „Das ist mehr geworden, weil die Liebe zu den Tieren immer größer wird“, sagt er.
Ob Katze oder Wildschwein: Für den Tierpräparator spielt das keine Rolle
Für Thomas Friedel ist das ein Geschäft wie jedes andere auch. Der einzige Unterschied zu dem Präparieren von Wildtieren ist: Die Kunden wollen ihre Lieblinge statt knurrend in Angriffshaltung lieber schlafend oder sitzend. Eben so, wie sie ihre Tiere in Erinnerung haben: Zum Knuddeln süß.
So ein Tier muss gepflegt sein
Das Knuddeln sollte man in diesem Zustand aber lieber sein lassen, denn die Tiere mögen das so gar nicht. Haare oder ähnliches können dadurch abbrechen. „Einmal im Jahr sollte man sie für die Pflege durchbürsten, aber mehr auch nicht“, erklärt Friedel.
Wie läuft das Präparieren ab?
Grundsätzlich kann jeder sein Haustier präparieren lassen – sofern dieses nicht unter Artenschutz steht. Dann muss der Besitzer Friedel eine Bescheinigung vorlegen, dass er das Tier besitzen durfte und es präparieren lassen darf.
Bevor es ans Eingemachte geht, müssen die Tiere eingefroren werden. „Jeder hat ja ein Gefrierfach Zuhause. Entweder machen die Besitzer das selbst oder sie bringen die Tiere zu uns und wir machen das“, sagt Thomas Friedel.
Danach können sich die Tierhalter entspannt zurücklehnen und Friedel übernimmt. Fell abziehen, aushöhlen, in Form bringen. Für ein Tier braucht er mindestens einen Tag. Anschließend muss das Präparat zwei bis drei Wochen trocknen, dann folgt die Feinarbeit wie anmalen.
Auch Thomas Friedel hat ein Haustier: einen Hund. Ob er ihn präparieren würde? Niemals! „Ich will den nicht dauernd im Blick haben“, sagt Friedel und muss lachen.
Auch Guido Maria Kretschmer kann sich nur schwer von seinen Fellnasen trennen
Der Designer hat seine Katzen und Hunde in seinem Garten in Berlin bestattet. Bei seinem Umzug nach Hamburg, möchte er einen Teil von ihnen mitnehmen. Moment mal, wie soll das denn gehen? Im Video erzählt Gudio, was er vorhat.


