Weniger Verschwendung und keine MassentierhaltungCow-Sharing - die neue Art, ein Steak zu genießen

Wer ein Stück Steak auf den Teller möchte, aber keine Massentierhaltung unterstützen will, für den ist Cow-Sharing genau das Richtige. Im Internet können Kunden ihre Bestellung zusammenstellen und wenn das Fleisch eines Tieres komplett verkauft ist, wird es erst zur Schlachtung gegeben. Das norddeutsche Start-up „Ein Stück Land“ bietet einen solchen Service an – und garantiert artgerechte Haltung.
Vom Ochsenschwanz bis zu den Innereien wird alles verwendet
Hinter der Firma „Ein Stück Land“ verbergen sich Bau-Ingenieur Hinrich Carstensen und seine Partnerin, die nachhaltige Tierwirtschaft betreiben. Dafür vermarkten sie Kühe eines Bauern, dessen Rinder in der freien Natur leben. Nach einem selbstbestimmten Leben auf der Weide landen die Tiere irgendwann auf der Schlachtbank. Bis es soweit ist, verkauft Hinrich Carstensen das Fleisch der Rinder online. Ist das Fleisch eines Tiers komplett verkauft, kommt es erst zur Schlachtung. Vom Ochsenschwanz bis zu den Innereien wird alles verwendet. Rinderherzen und Beinscheiben sowie Herz und Magen vom Hähnchen werden für Hund und Katze getrocknet.
„Wir sammeln Bestellungen immer über eine Woche. Und verschicken die dann immer von Donnerstag auf Freitag. Oder Schwein und Geflügel von Mittwoch auf Donnerstag. Also einmal pro Woche“, so der Gründer zu ntv. Dabei sollte der Kunde etwas Platz in der Gefriertruhe mitbringen. Die Mindestbestellmenge liegt nämlich bei 3,5 Kilo Fleisch: „Online verkaufen wir nur große Fleischpakete, weil wir von Anfang an gesagt haben, wir wollen nicht wegen einzelner Steaks oder Ein-Kilogramm-Braten einen Logistiker quer durch Deutschland schicken. Es ist uns wichtig, dass es eben große Fleischpakete sind, damit man den CO2-Ausstoß reduziert“, so Carstensen.
Weitere Anbieter, die auf artgerechte Haltung setzen
Die Firma aus Schleswig-Holstein ist nicht der einzige Fleisch-Lieferant im Internet, der auf das Konzept des Cow-Sharings setzt. Firmen wie „Grüne Bauern“ und „Grutto“ bieten einen ähnlichen Service an. Weitere Vermarkter sind auch kaufnekuh.de, kaufeinschwein.de oder kaufeinhuhn.de. Einige haben sich auch auf Galloway-Rinder spezialisiert wie plate-galloway.de oder unsergalloway.de.
Das Cow-Sharing, oder auch Crowd-butching genannt, spricht vor allem umweltbewusste Verbraucher an, die bereit sind, mehr Geld auszugeben. Dafür haben die Tiere viel Auslauf sowie natürliche Lebensbedingungen. Und so lässt sich ein Stück Steak auch viel besser und bewusster genießen. (pdr)


