Corona schlimmer als Krieg?

Corona beschäftigt uns mehr als aktuelle Kriege

Die Corona-Pandemie ist seit fast einem Jahr offiziell beendet. Trotzdem hat die damalige Situation auch heute noch Auswirkungen und beschäftigt uns sogar mehr als die aktuellen Kriege in der Ukraine oder im Nahen Osten, so der Präsident der Psychotherapeutenkammer NRW, Gerd Höhner. "Wir können uns schützend distanzieren, das ist der Effekt, warum diese Krisen uns nicht so belasten, egal wie sehr sie uns beschäftigen im Übrigen“.

Corona beschneidet soziale Kontakte

Die Krankheit Corona und die dagegen getroffenen Schutzmaßnahmen, wie geschlossene Spielplätze und Schulen, haben unser Leben entscheidend verändert. Die Bedrohung bei den Kriegen ist laut Höhner aber weiter weg. Für viele handele es sich nur um Bilder aus den Nachrichten. Deswegen könnten sich Menschen von diesem Geschehen distanzieren, sagt der Psychotherapeut. Bei Corona ginge das nicht und die damaligen Einschränkungen hätten insbesondere bei Kindern Nachwehen. „Der Mensch ist ein soziales Wesen, das ist wie Essen und Trinken – ohne soziale Kontakte vertrocknen wir.“

Psychotherapeutisches Angebot hängt hinterher

Viele Kinder und Jugendliche leiden noch heute unter den Folgen. Sieben von zehn Kindern sind laut Bundesfamilienministerin Lisa Paus psychisch gestresst. Daraus können sich Krankheiten entwickeln, wie Angst- oder Essstörungen. Um das Problem zu lösen, fehlt es aber bislang an psychotherapeutischen Angeboten. Das Land NRW wirkt dem jetzt entgegen und will mehr Sitze für Psychotherapeuten in ländlichen Regionen schaffen.