Freiburg-Coach nach Finaleinzug trocken wie Kaiserstuhl-Weißwein

Streich: "Dann kannsch gewinnen - sonscht nicht"

Wer gedacht oder gehofft hatte, Christian Streich würde nach dem Einzug des SC Freiburg ins DFB-Pokalfinale emotional eruptieren, sah sich getäuscht. 3:2 gegen den HSV, Berlin-Ticket gebucht, größter Erfolg der Vereinsgeschichte – aber Streich nahm’s, als hätte er eben beim Lotto fünf Euro für zwei Richtige mit Superzahl gewonnen.

Freiburg weiß wie Pokalfinale geht

„Wir mussten sehr, sehr viel Arbeit auch gegen den Ball machen. Die Jungs sind bereit dazu“, begann der SC-Trainer seine Spielanalyse in der Sportschau noch auf hochdeutsch, ehe das Alemannische die Kontrolle der Zunge übernahm: „Dann kannsch so ein Spiel gewinnen, sonscht nicht.“

Dass seine Elf bei ihrer Finalpremiere im Olympiastdaion die Flatter bekommt – diese Sorge hat Streich nicht. „Einige Jungs waren schon im A-Jugend-Finale, des hört sich jetzt komisch an, aber es isch so, dass sie dort auch gewonnen haben, wir haben dann die Finals immer g’wonne, Christian Günther, Chico Höfler, Johnny Schmid und so weiter“, sagte der 56-Jährige und drehte sich zu ARD-Experte Bastian Schweinsteiger. „Wir sind dann immer hinterher zu den Profis und haben dem Basti zugschaut, de ganz Große und des war toll, aber ich hab da keine Bedenken, dass sie da zu nervös sind oder so.“

Auf wen Freiburg im Finale trifft – RB Leipzig oder Union Berlin -, ist Streich auch wurscht. Für Berlin wäre es gewiss schön, weil „sie in ihrer Stadt spielen“.

Aber: „Es isch egal. Du musssch bestehen gegen solche Mannschaften. Und dann musssch versuchen, halt des Spiel zu g’winnen und wenn mer net g’winnen, warn mer immerhin in Berlin“, philosophierte Streich – ehe ihm seine Spieler vor laufender Kamera eine Wasserdusche verpassten. (mar)