Achterbahnfahrt der Gefühle
Chethrin Schulzes Mutter hat Krebs! "Was ist, wenn ich meine Mama nicht mehr habe?"

„Wenn du erfährst, dass der allerwichtigste Mensch in deinen Leben Krebs hast, zieht es dir erstmal den Boden unter den Füßen weg“, erklärt Chethrin Schulze (30) ihren aktuellen Gemütszustand. Bei ihrer 48-jährigen Mutter wurde ein bösartiger Tumor in der Brust diagnostiziert. Seitdem ist die ganze Familie im Schockzustand. Im RTL-Interview spricht Chethrin über die „Achterbahn der Gefühle“, die sie gerade erlebt.
Chethrin Schulze: "Was ist, wenn sie stirbt? So früh? Meine Mama ist erst 48!"
„An einem Tag denkst du, alles wird gut und am nächsten denkst du, was ist, wenn ich meine Mama nicht mehr habe? Was ist, wenn sie stirbt? So früh? Meine Mama ist erst 48. Sie hat mich mit 18 bekommen und ist meine allerbeste Freundin auf der Welt“, beschreibt Chethrin Schulze die schlimmen Gedanken, die ihr seit der Krebsdiagnose durch den Kopf gehen.
Am 17. Februar wurde zumindest der Tumor entfernt. Eine Operation, die zuvor drei Mal verschoben worden ist. „Sie kam immer zum Termin und dann hatte man doch keine Zeit für sie. Das war echt heftig. Das ging bei uns alles auf die Psyche“, erklärt Chethrin. „Jetzt bekommt sie als nächstes ein CT, wo man ein Kontrastmittel gespritzt bekommt, um zu sehen, ob der bösartige Tumor schon gestreut hat. Der nächste Step ist hoffentlich, dass meiner Mutter die Brüste abgenommen werden. Sie hat nämlich noch mehr Knoten in der Brust, die jetzt noch gutartig sind, das kann sich aber jederzeit ändern. Der Tumor, der gerade entnommen wurde, war vorher 24 Jahre gutartig.“
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Für sie und ihre Mutter mit ein Grund, mit der Krebsdiagnose an die Öffentlichkeit zu gehen. „Meiner Mama und mir geht es darum, für die Früherkennung zu sensibilisieren. Frauen sollten dieses Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen, es ist immer häufiger ein Thema, vor allem Brustkrebs.“
Für Chethrin ist Mama "einfach die Beste"
Chethrins Mama will oft nicht zeigen, WIE schlecht es ihr geht
Chethrins ganze Familie ist seit der Diagnose im Ausnahmezustand, berichtet sie. „Sie sind genauso fassungslos wie ich. Meine Schwestern weinen viel und beschäftigen sich jetzt auch mehr mit dem Thema. Wir haben umgehend Termine für eine Mammografie gemacht. Das ganze Umfeld ist bemüht, meiner Mutter viel Kraft zu geben. Meine Tante, mein Onkel, auch mein Partner, wir bauen sie alle auf und geben ihr so viel wir können und probieren, unsere schwachen Momente nicht zu zeigen.“
Auch Chethrins Mama will oft nicht zeigen, WIE schlecht es ihr geht. Dann „petzt“ aber Chethrins Stiefvater, wie die besorgte Tochter im RTL-Gespräch verrät: „Ich bin an manchen Tagen super drauf, aber dann kommt es wieder hoch, weil ein neuer Termin im Krankenhaus ist, weil mein Stiefvater mir heimlich petzt, dass meine Mama eigentlich nur vor mir so stark tut und es ihr eigentlich gar nicht so leicht fällt. Meine Mama will für mich stark sein, aber sie ist natürlich auch in einer Berg- und Talfahrt der Gefühle“
Besonders große Sorgen macht sich Chethrin, weil ihr Mutter immer dünner wird. Erschwerend kommt hinzu, dass Mutter und Tochter 600 Kilometer trennen. „Meine Mama ist früher nach Wien ausgewandert, deshalb steht sie dort alles mit ihrem Partner durch. Ich bin natürlich der telefonische, mentale Halt. Ich war natürlich kürzlich auch da und habe sie ganz doll gedrückt, aber natürlich habe ich auch noch mein Leben in Deutschland“, erklärt die Influencerin, die bei Instagram 197.000 Follower hat.
Chethrins Mutter will ihre Enkel noch kennen lernen
Aufgeben ist aber keine Option. Weder für Chethrin, noch für ihre kranke Mutter. „Obwohl es Momente gibt, wenn ich meine Pflicht erfüllt habe und meine Mails beantwortet habe, in denen ich mich ins Bett lege und weine, habe ich meine Kraft wieder gefunden und sage mir dann, dass ich aufstehen muss und nicht nur dort liegen kann, weinend und angsterfüllt“, gibt sich Chethrin kämpferisch.
Und ihre Mama hat zwar große Angst, weil die Ärzte „keinen Klartext“ mit ihr sprechen, aber sie lache immer noch. „Sie sagt: ‘Nein, ich will noch meine Enkel kennenlernen, es ist noch nicht meine Zeit’.“