Nach Streit um Polizeikosten bei Fußballspielen
Der Bund der Steuerzahler ehrt Bremens Innensenator Ulrich Mäurer

„Das habe ich in meinen 45 Dienstjahren noch nie erlebt“, sagt Ulrich Mäurer kurz bevor er die Auszeichnung entgegen nimmt. Politiker scheinen Kummer gewohnt zu sein. Am Freitagnachmittag hingegen gibt es Lob, ausgerechnet vom Bund der Steuerzahler. Der hat einen Positivpreis ins Leben gerufen für Mut und Entschlossenheit in der Politik. Der nicht unumstrittene Innensenator in Bremen ist der erste, der die Auszeichnung erhält.
"Er hat im Sinne der Steuerzahler erstritten, dass eine Gebühr erhoben werden kann."
Jahrelang hatte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer dafür gekämpft, dass die Polizeikosten, die bei besonders brisanten Fußballspielen entstehen, nicht allein vom Steuerzahler getragen werden müssen. Dafür hatte er sich mit der DFL angelegt und war in der ersten Instanz vor Gericht gescheitert. Doch der Bremer SPD-Politiker gab nicht auf bis ihm das Bundesverwaltungsgericht 2019 Recht gab. „Er hat Rechtsgeschichte geschrieben. Er hat im Sinne der Steuerzahler erstritten, dass eine angemessene Gebühr erhoben werden kann,“ sagt Bernhard Zentgraf, Vorsitzender des Steuerzahlerbundes in Niedersachsen und Bremen.
Andere Länder sollen nachziehen
Bisher ist Bremen das einzige Bundesland, dass nach Hochrisikospielen eine Rechnung an die DFL verschickt. Doch der Innensenator glaubt, dass andere Länder nachziehen werden, sobald Corona vorbei ist und es wieder einen normalen Fußballbetrieb gibt. Dem Bund der Steuerzahler wäre das sehr recht. „Wir fordern von den anderen Innenministern dem Beispiel Bremens zu folgen“, sagt Bernhard Zentgraf. (nkn)