Fight auf der Kippe?
Don King will nächsten Charr-Kampf verhindern

Der Kleinkrieg zwischen Box-Promoter-Legende Don King und Profiboxer Mahmoud Charr geht in die nächste Runde. Der 89-Jährige will die Kampfpläne des Wahl-Kölners durchkreuzen.
Don King funkt schon wieder dazwischen
Eigentlich sollte alles klar und einfach sein: Charr, offiziell "Boxweltmeister im Wartestand“, will am 15. Mai in Hamburg gegen Christopher Lovejoy (USA), Kampfname "Pretty Boy", boxen. Dreieinhalb Jahre nach seinem letzten Kampf. Damals gewann Charr den WBA-Gürtel im Schwergewicht gegen Alexander Ustinow (Russland).
Schon Ende Januar hatte Charr die Titelverteidigung gegen Trevor Bryan (USA) geplant. Der 36-Jährige durfte allerdings nicht in die USA reisen, weil ihm das nötige Visum fehlte. Der „Diamond Boy“ vermutet eine Intrige des legendären Box-Promoters King. Denn für sein Visum hätte Charr eine von King gegengezeichnete Kopie des Kampfvertrags benötigt – die der berüchtigte Promoter Charrs, Erol Ceylan, aber nie über den Großen Teich telegrafierte.
Tatsächlich wurde dann Bryan (ein anderer Schützling von King) in Charrs Abwesenheit Titelträger der WBA. Charr bekam den Status des „Champions in Recess“, also des „Weltmeisters im Wartestand“ zugesprochen.
"Unerhört, illegal und unethisch"

Jetzt kommt der nächste Hieb aus der Ecke von King. Denn Charrs kommender Gegner steht eigentlich ebenfalls bei dem Starkstrom-Frisurenträger unter Vertrag, hatte sich mit diesem aber jüngst zerstritten. Per Anwaltsschreiben meldet sich King zu Wort und will den Kampf verhindern, wie verschiedene Box-Portale berichten.
„Es ist unerhört, illegal und unethisch, dass Sie an dem Kampf am 15. Mai oder irgendeinem Kampf ohne die ausdrückliche, schriftliche Erlaubnis und Zustimmung von DKP (Don King Promotions, Anm. d Red.) teilnehmen“, heißt es darin. Eine Teilnahme am Kampf sei Vertragsbruch und hätte ein juristisches Nachspiel zur Folge. „Falls Sie tatsächlich für den Charr-Kampf unterschrieben haben, wie in den Medien berichtet wird, haben sie wissentlich, bewusst und bösartig Ihren exklusiven, weltweiten Promotionsvertrag mit DKP gebrochen.“ Rumms.
Die Antwort (via Twitter) von Lovejoy kurz und klar: „Gar nichts ist abgesagt. Die haben letzte Woche diesen Brief geschickt. Sie wurden ausgelacht.“ Rumms II.
Stand jetzt findet der Kampf also statt. Mit einer Fortsetzung der Charr/King-Posse ist allerdings zu rechnen.