Was legal ist und was nicht

Blitzerwarner im Vergleich: Worauf beim Kauf achten?

Blitzerwarner: Worauf beim Kauf achten?
Blitzerwarner dürfen in Deutschland verkauft werden, aber nicht während der Fahrt vor Radarfallen warnen.
Amazon/RTL.de

Sie sind klein, günstig – und illegal: Radarwarner gehören mittlerweile zu den Bestsellern bei Amazon & Co. Obwohl es verboten ist, sie während der Fahrt zu nutzen, dürfen sie hierzulande frei verkauft werden. Warum das so ist, welche Modelle es gibt und welche Strafen drohen, klären wir hier.

35 Prozent nutzen Blitzer-Warnapps

Autofahren kann so schön sein: Ohne ständigen Blick aufs Tacho über Landstraßen und durch Ortschaften sausen, vor einer Radarfalle piepst es und man bremst kurz ab – so oder zumindest so ähnlich ist mittlerweile jeder Dritte in Deutschland unterwegs. Laut einer Studie von Autoscout24 gaben 35 Prozent der befragten Autofahrer an, während der Fahrt zumindest ab und zu eine Blitzer-Warnapp einzuschalten. Auch kleine Geräte, die im Auto platziert werden und visuell oder akustisch vor Radarfallen warnen, finden bei Online-Shops wie Amazon reißenden Absatz. Zwar ist der Besitz erlaubt, während der Fahrt dürfen die Geräte aber nicht vor Geschwindigkeitskontrollen warnen.

Mittlerweile haben diverse Anbieter Geräte auf den Markt gebracht. Alle verbinden sich vor der Fahrt via Bluetooth mit dem Smartphone und greifen auf die Daten ihrer eigenen Communitys sowie der großen Blitzer.de-Community zurück. Somit sind sie stets aktuell und verbrauchen Herstellerangaben zufolge außerdem nicht so viel Akku wie etwa Blitzer-Warnapps. Sie selbst werden mit einer austauschbaren Batterie betrieben. Besonders günstig: Abonnement- und Servicegebühren fallen nicht an. Wir stellen ein paar der kleinen Verkehrshelfer vor.

Ooono Co. Driver No 1

Der Co Driver No 1 von Ooono wurde laut Amazon im letzten Monat über 20.000-mal verkauft, kostet aber auch vergleichsweise viel. Mittlerweile kommt das Gerät auf mehr als 42.000 Bewertungen und einen guten Schnitt von 4,2 von 5 möglichen Sternen. Es wird via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden und greift auf Daten der Ooono-Community sowie auf die Datenbank von Blitzer.de zu.

Vorteile

  • Funktioniert europaweit

  • Akustische und visuelle Warnung

  • Schlichter und eleganter Look

Nachteile

  • Meldungen stimmen laut Nutzerangaben teilweise nicht

  • Vergleichsweise teuer

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Empfehlungen unserer Partner

Saphe MC Verkehrsalarm

Der MC Verkehrsalarm von Saphe ist auch für Motorradfahrer nutzbar und kann im Helm platziert werden. Aber auch Autofahrer können auf den flachen Helfer zurückgreifen. Bei Amazon kommt das Gerät bei knapp 400 Bewertungen auf 4,3 von 5 Sternen.

Vorteile

  • Auch für Motorradfahrer geeignet

  • Funktioniert europaweit

Nachteile

  • Meldungen stimmen laut Nutzerangaben teilweise nicht

Saphe Drive Mini

Wem die visuelle Warnung der knopfartigen Modelle nicht reicht, der findet mit dem Saphe Drive Mini einen Beifahrer mit einem 0,97 Zoll großen Farbdisplay. Dort zeigen Symbole an, wovor gewarnt wird, außerdem ist die entsprechende Entfernung abgebildet. Ist die Gefahr vorüber, schaltet sich der Bildschirm wieder ab. Amazon-Kunden vergeben bei knapp 5.000 Bewertungen 3,9 von 5 Sternen.

Vorteile

  • Farbdisplay für schnelle Orientierung

  • Wertige Verarbeitung

  • Wiederaufladbarer Akku

Nachteile

  • Auffälliger bei Kontrollen

  • Micro-USB-Standard zum Aufladen ist veraltet

Needit Drive One

Das Modell Drive One von Needit hinterlässt keine allzu große Lücke im Portemonnaie und ist Nutzern zufolge einfach einzurichten. Amazon-Kunden geben bei über 1.500 Bewertungen durchschnittlich 3,9 von 5 Sternen.

Vorteile

  • Akustische und visuelle Warnung

  • Günstig

Nachteile

  • Laut Nutzern billig verarbeitet

Blitzerwarner: Was ist erlaubt und was nicht?

Egal, ob als App auf dem Smartphone oder via Gadget im Auto: Mobile Blitzerwarngeräte dürfen in Deutschland nicht während der Fahrt benutzt werden. Anders sieht das vor Fahrtantritt aus, denn bevor es losgeht, dürfen sich Autofahrer durchaus informieren.

Der Verkauf der Geräte ist legal, da die Funktionen einzeln an- oder ausgeschaltet werden können und Blitzerwarner auch vor Gefahrenstellen wie Staus, Baustellen oder Unfällen warnen und somit zur Verkehrssicherheit beitragen. Wer also die Blitzerwarnfunktion deaktiviert, kann die Geräte sogar völlig legal während der Fahrt nutzen.

Was passiert, wenn die Polizei mich erwischt?

Kann die Polizei nachweisen, dass ein Blitzerwarner während der Fahrt vor Radarfallen warnt, darf sie das Gerät beschlagnahmen und zerstören. Zudem droht ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg. Die Strafe gilt auch, wenn ein Mitfahrer das Gerät benutzt. Wird nur eine Warn-App auf dem Smartphone genutzt, wird die Polizei das Gerät aber nicht beschlagnahmen, da dies unverhältnismäßig wäre – schließlich wird das Telefon nicht nur genutzt, um vor Radarfallen zu warnen. Die Geldstrafe und der Eintrag im Fahreignungsregister dürfte dem Nutzer aber trotzdem blühen.

Im europäischen Ausland gibt es keine einheitlichen Regelungen, die Strafen können aber sehr viel härter als in Deutschland ausfallen. Im Zweifel sollten sich Autofahrer über die rechtliche Situation vor Ort informieren.

Welcher Blitzerwarner passt am besten?

Alle hier vorgestellten Geräte nutzen Informationen der Datenbanken aus dem Internet. Andere Blitzerwarner können Radar- oder Lasersignale erfassen, sind aber in der Regel auch deutlich teurer.

Wer sich trotz der rechtlichen Situation einen Blitzerwarner anschaffen möchte, sollte sich Gedanken darüber machen, welche Größe das Gerät haben soll. Größere Varianten mit Display verschaffen schnell Orientierung, sind aber im Zweifel auch von Außen leichter zu erkennen. Die meisten Modelle sind mit einem optischen Warnsignal ausgestattet. Da die Aufmerksamkeit des Fahrers aber der Straße und dem Verkehr gelten sollte, bietet es sich an, auf ein Gerät zurückzugreifen, das auch akustisch mit einem Warnton auf sich aufmerksam macht. Auch die Akkulaufzeit spielt eine Rolle. Die Angaben der Hersteller und das tatsächliche Durchhaltevermögen gehen laut Nutzerbewertungen durchaus auseinander. Wer außerdem häufig auf Autobahnen unterwegs ist, profitiert von einer größeren Reichweite der Geräte. Im Stadtverkehr reicht dagegen wegen der niedrigeren Geschwindigkeit ein kleinerer Vorlauf. Allerdings geben nicht alle Hersteller die Reichweite ihrer Geräte an.

Unabhängige Blitzerwarner-Tests sind bislang nicht vorhanden. Wer sich über die Zuverlässigkeit der Geräte informieren möchte, wirft am besten einen Blick auf die Kundenrezensionen.

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