Bleigießen an Silvester - darum warnt die Stiftung Warentest jetzt vor dem alten Brauch

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'Stiftung Warentest' warnt vor Bleigießen
thongsee - Fotolia, Thongsee Muellek

Auch wenn das Orakeln fürs neue Jahr noch so lustig ist, birgt es große gesundheitliche Gefahren. Klar, das Bleigießen ist einer der beliebtesten Silvesterbräuche und viele haben Spaß daran, sich damit die Zukunft fürs neue Jahr vorherzusagen. Aber das Schwermetall ist ganz schön giftig. Daher warnt die 'Stiftung Warentest' vor dem beliebten Brauch und gibt Tipps für Alternativen.

Gefährliche Tradition mit giftigen Dämpfen und Metallspritzern

Über einer Kerze wird das Blei erst in einem Löffel erhitzt, bis es flüssig ist. Anschließend kommt die silberne Flüssigkeit in kaltes Wasser. Dadurch wird das Blei hart und es entstehen Figuren. Anschließend muss die Bedeutung der jeweiligen Figur interpretiert werden – denn sie soll ein Hinweis darauf sein, was uns im neuen Jahr blüht.

Das Orakeln fürs neue Jahr birgt aber offenbar große gesundheitliche Gefahren. Blei ist nämlich ein Schwermetall, das schon in einer niedrigen Dosis ungesund für uns ist. Beim Erhitzen entstehen giftige Dämpfe, die durch die Atmung in unseren Körper gelangen. Nicht nur das Einatmen ist gefährlich, sondern auch das Anfassen der der Bleifiguren. Über die Hände kann das Blei ebenfalls in den Körper gelangen und Schäden anrichten. Besonders riskant ist es, wenn Kinder das feste Blei in den Mund nehmen. Zudem können durch heiße Metallspritzer Brandwunden hervorgerufen werden.

Was macht das Blei in unserem Körper?

Besonders für unser Gehirn ist das Blei schädlich. Das zentrale Nervensystem und damit die Hirnfunktion können geschädigt werden. Schon niedrige Mengen können bei Kindern die Intelligenz-, Aufmerksamkeit- und Reaktionsleistungen beeinflussen. Auch Verhaltensstörungen drohen.

Das Hormonsystem kann ebenfalls durch das Blei in Mitleidenschaft gezogen werden. Besonders empfindlich reagieren ungeborene Kinder, Säuglinge und Kleinkinder.

Wenn Sie trotz der gesundheitlichen Gefahren nicht auf den Brauch verzichten wollen, ist es wichtig, dass Kinder niemals unbeaufsichtigt mit Blei hantieren. Außerdem sollten Sie gut lüften und den Löffel nicht zu lange über die Flamme halten, damit das Blei nicht anfängt zu spritzen. Nach dem Bleigießen sollten Sie sich und Ihren Kindern gründlich die Hände waschen. Der verwendete Löffel sowie die Bleifiguren sollte an einer Problemstoff-Sammelstelle entsorgt werden. Sie gehören nicht in den Hausmüll, da Blei sonst in die Umwelt gelangt.

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Jetzt die gute Nachricht: Es gibt Alternativen zum Bleigießen

Für Ihre Gesundheit und für die Umwelt ist es am besten, auf Bleigießen zu verzichten. Wer dennoch gerne auf spaßige Art die Zukunft voraussagen will, der kann dies auch mit Kerzenwachs oder mit Zinn tun. Hierfür eignet sich das sogenannte Reinzinn, es enthält kein Blei. Andere Möglichkeiten sind auch Kaffeesatzlesen und Kartenlegen.