Straßenstrich auf der Oranienburger Straße

Berliner Straßenstrich plötzlich weg! AfD-Abgeordneter sorgt sich um Prostituierte

Eine Prostituierte beugt sich an einer Strasse in das Auto eines Freiers. (model released) | Verwendung weltweit
Der Straßenstrich in Berlin war vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. (Symbolbild)
RSC, picture alliance / Robert Schles, Robert Schlesinger

Die Prostituierten in der Oranienburger Straße in Berlin waren vielen Anwohnern und Politikern jahrelang ein Dorn im Auge - nun sind die Frauen plötzlich weg. Das bereitet AfD-Politiker Marc Vallendar offenbar Sorgen. Der 32-Jährige fragte nun bei der Gesundheitsverwaltung der Stadt nach, wo die Prostituierten geblieben sind. Die Berliner "Hurenorganisation" Hydra e.V. hat eine Erklärung.

Die "Hurenmeile" sorgte regelmäßig für Ärger

Immer wieder beschwerten sich Passanten, dass die Prostituierten immer dichter am S-Bahnhof Hackescher Markt standen und sehr offensiv Spaziergänger ansprachen. Damit ist wohl Schluss. Nach Angaben von Hydra - einem gemeinnützigen Verein, der sich selbst als "Hurenorganisation" bezeichnet - halten sich kaum noch Prostituierte in der Straße auf.

Das Stadtviertel habe sich sehr verändert, sagte die Leiterin von Hydra, Simone Wiegratz, zu RTL. "Dort wo früher Stundenhotels vermietet wurden, befinden sich nun Eigentums- und Luxuswohnungen", sagte sie. Auch viele alte Bars und Kneipen seien aus dem ehemaligen Szeneviertel verschwunden. Nun habe das Viertel einen bürgerlichen Anstrich bekommen.

AfD-Politiker Marc Vallendar ist besorgt

Marc Vallendar (AfD) ist seit 2016 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses.
Marc Vallendar (AfD) ist seit 2016 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses.
deutsche presse agentur

Das machte Marc Vallendar offenbar Sorgen. Deshalb stellte er eine Anfrage an die Senatsgesundheitsverwaltung der Stadt und wollte wissen, wo die Frauen geblieben sind. Wie eine Sprecherin des Senats gegenüber RTL bestätigte, hat sich die Anzahl der Prostituierten in der Oranienburger Straße tatsächlich reduziert. Doch wo die Frauen geblieben sind, weiß die Behörde nicht.

Simone Wiegratz vermutet, dass viele Frauen in die Kurfürstenstraße gegangen sind. Viele seien auch auf die mindestens 150 Berliner Bordelle ausgewichen. Einige Prostituierte hätten wohl auch das Internet für sich entdeckt und bieten ihre Dienste nun online an.