Konflikt in der "Rigaer94" eskaliertKrawalle in Berlin: Hausbesetzer greifen Polizei mit Feuerlöschern und Kalk an

„Hier regiert die Gewalt gerade“, beschreibt RTL-Reporterin Kathrin Gräbener die Ereignisse rund um das Haus an der Rigaer Straße 94 in Berlin-Friedrichshain. Die Polizei versuchte am Donnerstagmorgen, sich Zugang zum besetzten und verbarrikadierten Haus zu verschaffen. Gegen etwa 9.30 Uhr sägte die Polizei schließlich die Haustür auf – mit dem Ziel einer Brandschutzbegehung. Zuvor waren Verhandlungen mit den Rechtsanwälten der Bewohner gescheitert. Die Hausbewohner verteidigen sich, zeigen immer wieder, dass sie gewaltbereit sind.
Rigaer Straße: Angriffe auf Polizei
„Die Polizei ist angegriffen worden mit Feuerlöschern. Das bedeutet starke Augen- und Halsreizungen. Und mit Kalk. Das hört sich erstmal nicht so schlimm an, ist aber in Wahrheit sehr augenreizend, sehr schlimm für die Atemwege“, erklärt Kathrin Gräbener, die für RTL live vor Ort ist. Zudem wurden die Beamten mit Farbe beworfen. Das Gebiet um das Haus ist weiträumig gesperrt. Die Polizei sichert die Umgebung mit 350 Einsatzkräften.
Gegend um Haus ist Sperrzone
Auch im Hinterhof, in den die Polizei schließlich vordringen konnte, flogen Rauchbomben und Knallkörper auf die Einsatzkräfte. Durch die Angriffe auf die Polizei werden nun die Personalien der Radikalen festgestellt. Das ist ein Vorteil für den jetzigen Eigentümer des Hauses, der die meisten Bewohner gar nicht kennt. Viele Wohnungen sind nämlich illegal untervermietet. Elf der 30 Wohnungen sollen angeblich leerstehen, sicher ist das aber nicht.
Seit Jahren wurde im Haus beispielsweise der Brandschutz nicht mehr geprüft. Mängel wurden schon vor langer Zeit festgestellt. Deshalb prüft am Donnerstag ein Brandschutzexperte in Begleitung der Polizei das Haus auf Sicherheit. Dagegen wehren sich die Bewohner, die sich vor einer Räumung als Folge fürchten. Ein Gericht hatte aber am Dienstag entschieden, dass die Brandschutzprüfung zulässig sei.
RTL-Reporterin Kathrin Gräbener geht davon aus, dass der Experte heute nicht mehr alle 30 Wohnungen begehen kann. In diesem Fall müsse die Polizei das Haus weiter sichern. Das Gebiet um die „Rigaer94“ gilt noch bis Freitag als Sperrzone mit Demonstrationsverbot. Schon am Mittwoch kam es dort zu gewalttätigen Ausschreitungen und brennenden Straßenbarrikaden. Polizeibeamte wurden von den Häuserdächern mit Pflastersteinen beworfen. (nba)