Heftige Kritik an den Eltern

Bei fast 40 Grad: 10-Jähriger kämpft sich durch Marathon

Loci
Loci kämpft sich durch.
Screenshot: Lóci és Olivér megcsinálja, Facebook

36 Grad glühende Hitze, pralle Sonne, über 42 Kilometer vor der Brust. Loci ist das erste Mal in seinem Leben in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, einen Marathon gelaufen. Dafür erntete er allerdings nicht nur Glückwünsche – Loci ist erst zehn Jahre alt.

Muss das sein?

Eigentlich sind seit 1980 nur Personen über 18 startberechtigt. Doch Loci blieb hartnäckig. Er sei nicht nur wild entschlossen, sondern auch „fit genug“ für diesen Hitze-Lauf, schrieb er bei Facebook.

Die Organisatoren ließen den Jungen zu, rechneten allerdings nicht damit, dass er den Lauf auch wirklich beenden würde. Und das sogar mit einer guten Zeit unter fünf Stunden – die „Krone Zeitung“ berichtete.

Loci hatte sich gemeinsam mit den Eltern auf die lange Distanz vorbereitet, begleitete sie regelmäßig beim Laufen. Doch die 36 Grad waren dann ein richtiger Härtetest. Er habe bei Kilometer 22 das erste Mal gefragt haben, wie weit es noch sei, kurze Zeit später habe er aufgeben wollen. Doch dann schaffte er es doch und kämpfte sich ins Ziel.

Doch jetzt fragen sich auch viele: Muss das sein?

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Loci im Ziel mit seiner Medaille.
Screenshot: Lóci és Olivér megcsinálja, Facebook

Heftige Kritik bei Facebook

Neben Glückwünschen hagelt es bei Facebook auch Kritik – vor allem an den Eltern. Ein Nutzer schreibt zum Beispiel: „Ich finde es traurig, dass so etwas passiert! Ich denke, die Organisatoren und die Familie haben eine schlechte Entscheidung getroffen. Für das Kind!!!“. Ein anderer forderte, die Eltern „lebenslang vom Sport auszuschließen.“

Doch Loci und seine Familie wollen davon nichts wissen. Auch sein Bruder hätte eigentlich laufen sollen. Ein gebrochenes Schlüsselbein kam ihm in die Quere, deshalb musste er sich mit dem Fünf-Kilometer-Lauf zufrieden geben. Und ist wahrscheinlich umso stolzer auf seinen Bruder. (lgr)