"So etwas haben wir noch nie erlebt"
Tödlicher Rausch: 17 Menschen sterben an gepanschtem Kokain

In Argentinien endete der Drogen-Rausch für mindestens 17 Menschen tödlich. Kurz nachdem sie gepanschtes Kokain genommen haben, sind sie verstorben. Weitere 56 Drogenkonsumenten seien mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gekommen, berichten die Zeitung „La Nación“ und der Fernsehsender „TN“ am Mittwoch unter Berufung auf Sicherheitskreise. Ob es bei den 17 Toten bleiben wird, ist unklar. Nach ersten Ermittlungen könnte es sich um eine absichtliche Vergiftung handeln. Was ist hier passiert?
Menschen sterben nach Drogenkonsum – „So etwas haben wir noch nie erlebt“
In Argentinien herrscht eine beunruhigende Stimmung, die Menschen sind verunsichert. Erst vor wenigen Tagen waren sieben Menschen an gepanschtem Kokain in Argentinien gestorben. In diesem Fall sind es nun sogar mindestens 17 Tote. Die Zahl der betroffenen Drogen-Konsumenten nehme ständig zu, heißt es. „So etwas haben wir noch nie erlebt“, sagte ein Beamter der Zeitung „La Nación“.
„Immer mehr Personen werden in einem ernsten Gesundheitszustand in die Krankenhäuser gebracht. Außerdem gibt es Hinweise, dass Menschen auf der Straße und zu Hause sterben.“ Die konkrete Zahl sei noch unbekannt.
Was bei vielen Opfern übereinstimmt: Sie hatten das Kokain offenbar beim selben Dealer gekauft. Die Ermittler arbeiten auf Hochtouren. Bisher gibt es zwei mögliche Erklärungen.
Erste Ermittlungen: Drogen könnten vergiftet sein
Erste Erkenntnisse würden auf Manipulation hinweisen. Die Ermittler vermuteten, dass ein konkurrierender Rauschgifthändler die Drogen vergiftet habe, um den Rivalen aus dem Markt zu drängen. Zwar leidet Argentinien nicht unter massiven Auseinandersetzungen zwischen den Drogenkartellen, allerdings konkurrieren lokale Clans um die Konsumenten.
Nach der zweiten Vermutung könnten die Opfer jedoch statt Kokain das Opiat Fentanyl konsumiert haben. Diese Droge soll sogar deutlich stärker als Heroin sein – und kann tödlich wirken.
Sicherheitsminister in Argentinien warnt: „Dem Kokain wurden Substanzen zugesetzt“
Daher warnt der Sicherheitsminister der Provinz Buenos Aires, Sergio Berni, die Menschen in Argentinien. Er ruft dazu auf, die kürzlich gekauften Drogen nicht zu konsumieren. „Dem Kokain wurden Substanzen zugesetzt, um mehr Volumen zu schaffen, und manchmal sind diese Substanzen sehr giftig“, sagte Berni. Ob sich die Lage in Argentinien bald beruhigt, bleibt abzuwarten. (dpa/jaw)