Meine Eltern "haben für mich gesorgt wie ein Baby"
Zverev verrät: "Für mich war es enttäuschend, dass Sophia nicht kam"

Es ist eine schwere Verletzung, die sich Alexander Zverev bei den French Open zuzog. Dreifacher Bänderriss lautete die bittere Diagnose. Monatelange Zwangspause. Wimbledon, das traditionsreichste Turnier auf der Tour, muss sich Deutschlands bester Tennisspieler von der Couch aus zugucken. Wie es ihm geht? In einem Interview gewährt der 25-Jährige Einblicke in sein Seelenleben.
Für meinen Neffen bin ich "ein kleiner Held"
Dass Freundin Sophia Thomalla ihm nach dem tragischen Aus nicht zur Seite stehen konnte, schmerzt Zverev besonders. Noch heute. „Du willst in dieser Phase die Menschen um dich haben, die du am meisten lieb hast. Für mich war es daher enttäuschend, dass Sophia nicht kam. Aber das ist eben der Job.“, sagte der im Interview mit der „Bild“. Zur Erinnerung: Thomalla stand zu diesem Zeitpunkt für RTL in Griechenland vor der Kamera.
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Hilfe in dieser schweren Zeit holte und holt sich Zverev im Kreis seiner Familie.: „Mein Vater und meine Mutter waren da. Ich konnte ja nichts allein: duschen, auf Toilette gehen. Die haben für mich gesorgt wie für ein kleines Baby. Für mich war das so wichtig. Diese beiden Menschen haben mir am meisten geholfen. Und mit meinem Neffen habe ich gespielt. Für Kinder ist man ein kleiner Held, wenn man ab und zu mal im Fernsehen ist. Da wollte er mit mir Zeit verbringen.“
"Als wenn mir jemand in den Fuß schießt"
Mit Grauen denkt er an den Moment zurück, als er im Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal umknickte. Der vielleicht schlimmste Moment seiner sportlichen Karriere. „Ich erinnere mich nur an drei Geräusche. Geräusche, die klingen, als wenn was zerbricht. Kurz hintereinander: knack, knack, knack, ganz schnell. Dann hatte ich auch schon extreme Schmerzen, das war der Wahnsinn. Als wenn mir jemand in den Fuß schießt“, sagte Zverev.
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Mittlerweile befinde er sich auf dem Weg der Besserung: „Gut geht’s. Ich mach nicht viel, liege mit meinen Hunden auf dem Bett, gehe aber auch zweimal am Tag in den Kraftraum. Ich trage noch einen Gips und Schienen. Aber ich versuche, den Oberkörper fit zu halten.“
US Open noch nicht abgehakt
Ein Comeback liegt noch in weiter Ferne. US Open? Vielleicht. Das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres startet Ende August. Doch bis dahin wartet auf Zverev viel, viel Arbeit: „Ich hatte Glück im Unglück und keinen Knochenschaden erlitten. Das dachten die Ärzte zu Anfang. Ich werde aber keiner sein, der sofort spielt, wenn er die erste Sekunde bereit dazu ist. Wenn ich die US Openspiele, dann nicht für ein, zwei Runden, sondern um sie zu gewinnen. Ich komme erst zurück, wenn ich in dieser Form bin. Ob es die US Open schon werden, weiß ich nicht, denn ich muss davor ein, zwei Turniere spielen. Ich habe New York aber noch nicht abgehakt.“ (tme)