Bewegende Szenen nach Amputation
Briten-Politiker kehrt ohne Hände und Füße ins Parlament zurück
Seine Überlebenschance lag bei gerade mal fünf Prozent!
Die Geschichte des britischen Abgeordneten Craig Mackinlay geht zurzeit um die Welt: Eine simple Blutvergiftung hätte den 57-Jährigen fast das Leben gekostet. Mehrere Körperteile hat er in Folge der Erkrankung verloren. Jetzt ist der Familienvater zurück im britischen Parlament - und hat noch einiges vor.
Britischem Abgeordneten müssen Hände und Füße amputiert werden

Der britische Unterhausabgeordnete Craig Mackinlay hat seine sonst so zerstrittenen Parlamentskollegen zu einem seltenen Moment der Einigkeit hingerissen. Nach einer lebensgefährlichen Blutvergiftung, wegen der ihm Hände und Füße amputiert werden mussten, kehrte der 57-jährige Konservative am Mittwoch zum ersten Mal ins Unterhaus zurück. Als Mackinlay ohne fremde Hilfe zur traditionellen Fragestunde des Premierministers den Saal betrat, sprangen die Abgeordneten aller politischen Lager auf und spendeten Beifall. Mackinlay grüßte mit erhobener Handprothese.
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„Wie Sie wissen, ist klatschen nicht erlaubt“, sagte der Unterhausvorsitzende Lindsay Hoyle. „Aber das hier ist eine Ausnahme.“ Mackinlays Frau und seine vierjährige Tochter sahen von der Tribüne aus zu.
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Craig Mackinlay: Sepsis kostete ihn fast das Leben

Mackinlay war am 28. September wegen Unwohlseins ins Krankenhaus gegangen. Dort sei er hellblau angelaufen, berichtete er in einer Reihe von Interviews. Die Sepsis habe eine Gerinnung verursacht, durch die das Blut nicht mehr in seine Gliedmaßen fließen konnte. Eine solche Blutvergiftung entsteht, wenn das Immunsystem bei einer Infektion überreagiert und beginnt, das Gewebe und die Organe des Körpers zu schädigen.
Mackinlay erlitt einen septischen Schock und wurde in ein künstliches Koma versetzt. Seiner Frau sei gesagt worden, seine Überlebenschance liege bei fünf Prozent, berichtete er. Als er nach 16 Tagen wieder erwachte, seien seine Gliedmaßen schwarz und hart „wie Plaste“ geworden. Hände und Füße seien ausgedörrt, verkrampft und trocken gewesen, sagte er dem Daily Telegraph. Am 1. Dezember seien ihm Hände und Füße amputiert worden. „Sie haben es geschafft, (alles) oberhalb der Ellbogen und oberhalb der Knie zu retten“, sagte er der BBC. „Man könnte also sagen, ich habe Glück.“
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Craig Mackinlay will trotz Schicksalsschlag weiter kandidieren
Mackinlay wolle das Bewusstsein für Anzeichen von Sepsis schärfen und sich für eine bessere Behandlung und Prothesen für Menschen einsetzen, die mehr als ein Körperteil verloren haben.
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Der 57-Jährige vertritt seit 2015 den Bezirk South Thanet im Südosten Englands im Parlament. Bei der Unterhauswahl, die Premierminister Rishi Sunak auf den 4. Juli festlegte, werde er wieder kandidieren. (dpa/lha)
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