"Nicht vor dem 1. März 2023"
49-Euro-Ticket ab Januar? Hessische Verkehrsverbände bezweifeln das

Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets kommt: Laut Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) soll das 49-Euro-Ticket ab dem 1. Januar 2023 für die Bürgerinnen und Bürger erhältlich sein. Die hessischen Verkehrsverbände hingegen haben bei dem angestrebten Starttermin Bedenken. So rechnet der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) nicht mit einem Deutschlandticket vor dem ersten März 2023.
RMV: Einführung vor März 2023 nicht umsetzbar

Nach langen Diskussionen wurden sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer dann doch einig: Bus- und Bahnfahrten sollen im kommenden Jahr mit dem sogenannten Deutschlandticket bundesweit möglich sein.
Bereits im Sommer dieses Jahres zeigte sich beim 9-Euro-Ticket, dass eine hohe Nachfrage besteht. Insgesamt fünf Millionen Tickets wurden verkauft. Nun soll dies zu Jahresbeginn für monatlich 49 Euro möglich sein. Jedoch halten die Bus- und Bahngesellschaften den Starttermin des 49-Euro-Tickets für nicht umsetzbar.
RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat teilt auf RTL-Nachfrage mit: „Zur Klärung aller noch offenen Fragen gehen wir im Moment von einer Einführung nicht vor 01.03.2023 aus.“ Der Verkehrsverband sieht die Einführung des Deutschlandtickets zwar als „eine Revolution und eine Zeitenwende für den ÖPNV in Deutschland“, jedoch müsste vonseiten des Bundes eine ausreichende Finanzierung erfolgen, um „eine Verbesserung in Leistungsumfang und Qualität“ zu schaffen, betonte Ringat. Die aktuell erfolgte Einigung zwischen Bund und Ländern sei noch nicht ausreichend. Hier bedarf es einer weiteren Klärung. Zu RTL sagt er: „Niemandem hilft ein Ticket für 1,60 Euro am Tag, wenn kein Bus oder keine Bahn mehr fährt oder die stattfindenden Fahrten überfüllt sind.“
NVV: Start im Januar im Sinne der Kunden
Etwas weniger konkret drückt sich der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) aus. Auf RTL-Nachfrage heißt es: „Wir befürworten im Sinne der Kunden den Starttermin. Jedoch sollten wir uns ausreichend Zeiten nehmen, um das dauerhafte Angebot des Deutschlandtickets sorgfältig vorzubereiten und umzusetzen.“
Die NVV-Pressesprecherin will den Januar nicht kategorisch ausschließen, weist aber ebenfalls noch einmal darauf hin, dass die richtige Infrastruktur auch geschaffen werden müsse, damit das Ticket zu einem Erfolg werden kann. (aba/kmü)