Orkangefahr nimmt zuSturm Joshua fegt über Deutschland – hier wird es jetzt besonders heftig
Der erste große Herbststurm legt los!
Sturmtief Joshua, international Benjamin genannt, zieht in den nächsten Stunden über Deutschland und bringt gefährliche Böen, Regen und Chaosgefahr. Besonders im Westen und Norden droht Sturm mit Orkanpotenzial.
Wind legt zu – und Bäume werden zur Gefahr
In der Nacht schon hat sich Tief Joshua von Westen her bemerkbar gemacht und das Wetter in Deutschland komplett umgekrempelt. Eine südliche bis südwestliche Strömung bringt milde Luft, aber auch dichte Wolken und kräftigen Wind. Besonders heikel: Viele Bäume tragen noch Laub – eine ideale Angriffsfläche für Sturmböen. Äste können brechen, ganze Bäume umstürzen. Auf dem Feldberg im Schwarzwald wurden schon mehr als 150 km/h gemessen, an der französischen Küste der Normandie sogar mehr als 160 km/h.

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Sturm trifft als erstes Südwesten und Westen
Schon am Vormittag frischt der Wind im Südwesten kräftig auf. Dazu ist es mit fast 20 Grad extrem mild. In der Schweiz wurden bereits Bahnstrecken unterbrochen. Am Nachmittag erreicht das Sturmfeld Westfalen und den Niederrhein – mit Böen von 70 bis 100 km/h, auf den Bergen deutlich mehr. Zum Abend hin zieht das Sturmzentrum weiter Richtung Nordsee. In der Nacht zum Freitag geraten vor allem Niedersachsen und die Küsten in den Fokus.

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Orkanböen an der Nordseeküste
In der Nacht zu Freitag verlagert sich das Sturmfeld nach Niedersachsen. Es schwächt sich aber vorübergehend ab. In den Morgenstunden spitzt sich die Lage an der Nordsee zu. Von der Westfriesischen Küste her kann es zu Orkanböen an der Nordseeküste kommen. Viele Modelle sehen von Ostfriesland bis zur Elbemündung Böen von 100 bis 130 km/h, einige Modelle rechnen über der freien Nordsee sogar mit bis 160 km/h. Die Böen von 100 bis 130 km/h können sich am Freitag bis zum Abend hinziehen und sich bis zur Nordfriesischen Küste ausbreiten. Der Wind drückt zusätzlich das Wasser gegen die Küsten, die Pegel steigen. Noch bleibt es knapp unter Sturmflutniveau, weil mit der vorherrschenden Windrichtung nicht so viel Wasser in die Elbe getrieben werden kann. Doch erhöhte Wasserstände sind sicher. Besonders auf den Inseln kann es zu Überschwemmungen kommen.
Auch am Samstag bleibt es windig bis stürmisch, vor allem im Norden. Wer aufräumen muss, hat mit den nach wie vor starken Böen zu kämpfen. In Südbayern und im Osten zeigen sich kurze Aufhellungen, sonst dominieren Wolken und Regen. Am Sonntag dreht der Wind auf Nordwest, und kühlere Luft strömt ein. Die Schneefallgrenze sinkt auf rund 800 Meter – in den Hochlagen der Mittelgebirge mischen sich erste Flocken in den Regen.
Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche.