Ski alpinIrre Aufholjagd: Skirennfahrer Gratz Fünfter in Alta Badia

Skirennfahrer Fabian Gratz gelang in Alta Badia ein famoser zweiter Durchgang.
Skirennfahrer Fabian Gratz gelang in Alta Badia ein famoser zweiter Durchgang.
Gabriele Facciotti/AP/dpa

Ein Österreicher gewinnt den Riesenslalom von Alta Badia - ein Deutscher aber verblüfft Fans und Fachwelt. Fabian Gratz gelingt ein Comeback bis fast aufs Podium. Selbst ein Superstar gratuliert ihm.

Dem deutschen Skirennfahrer Fabian Gratz ist beim Riesenslalom von Alta Badia eine famose Aufholjagd gelungen. Der Sportler aus Oberbayern arbeitete sich im zweiten Durchgang dank einer perfekten Fahrt noch vom 29. auf den fünften Platz vor. Der 28-Jährige konnte damit das mit Abstand beste Resultat seiner Weltcup-Karriere bejubeln und kommt vor den Klassikern im Januar und Olympia im Februar immer besser in Schwung.

Der Sieg in den Dolomiten ging an Marco Schwarz. Der zuletzt lange verletzte Österreicher gewann vor dem für Brasilien fahrenden Lucas Pinheiro Braathen (+0,18 Sekunden) und Teamkollege Stefan Brennsteiner (+0,22).

Auch Alpin-Dominator Odermatt geschlagen

Aus deutscher Sicht aber sorgte Gratz für das große Highlight in Südtirol - ihm fehlten am Ende nur 0,26 Sekunden auf das Siegerpodest. «Ich weiß gerade gar nicht, was ich sagen soll», stammelte der verblüffte DSV-Athlet.

Im zweiten Lauf setzte er als zweiter Starter eine Fabelzeit und arbeitete sich Platz um Platz nach vorne. «Es war schon so ein bisschen die kleine Wut drin, das zu zeigen, was möglich wäre», sagte Gratz. Während er auf dem Sessel des Führenden in der Sonne saß, schüttelte er immer wieder den Kopf und zuckte ungläubig mit den Schultern. Selbst Superstar Marco Odermatt konnte die Zeit von Gratz nicht knacken und gratulierte dem Deutschen im Ziel fair. «Wahnsinn», sagte Gratz danach im ZDF und erzählte, dass er den Schweizer Alpin-Dominator seit Schülerzeiten nicht mehr schlagen konnte.

Formkurve geht steil nach oben

Der Stern des 28-Jährigen geht in dieser Saison im Weltcup auf: Mit den Rängen 12, 13 und 17 zeigte er bereits sein Können und schaffte frühzeitig die nationale Qualifikationsnorm für die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina.

Als zweiter Deutscher hatte es Alexander Schmid auf der Gran-Risa-Piste von Alta Badia in den zweiten Durchgang geschafft. Der Parallel-Weltmeister von 2023 landete am Ende auf dem 22. Platz. Auch der Allgäuer hatte sein Ticket für die Winterspiele in Norditalien zuvor bereits gelöst.