Verkehrskollaps wegen Brücken-FiaskoSelbst der ADAC rät in Bremen Autofahrern vom Autofahren ab

Warten, warten, warten!
Geduld brauchen Autofahrer aktuell auf Bremens Straßen. Denn hier wird eine Brücke nach der nächsten saniert. Noch etwa 25 Jahre, dann sollen alle fünf Brücken in der Stadt neu gebaut sein. Ein Vierteljahrhundert! Die Situation beschreibt uns ein Autofahrer als: „Scheiße. Richtig Scheiße.”
Für Autofahrer „die Katastrophe”
Kilometer langer Stau ist jetzt Alltag an der Auffahrt zur B6 mitten in Bremen. Der Grund: Die Stephanibrücke, die über die Weser führt, ist teilweise gesperrt. Autofahrer müssen hier mehr Zeit, aber vor allem mehr Geduld einplanen. Doch diese Geduld scheinen die Bremer langsam nicht mehr zu haben: „Ich wohne seit 77 in Bremen und ich kenne das nicht anders. Es ist die Katastrophe. (...) Ich mein, das kann ja nicht angehen. Die wissen ja seit zig Jahren, dass die Brücken im Arsch sind und jetzt stellen sie fest, kaputt ist”, erzählt uns ein Fahrer aus seinem Auto heraus. Eine andere Autofahrerin sagt: „Keine Ahnung, wer hier die Planung macht. Aber so richtig läuft’s ja nicht.”

Fünf Wochen Bauarbeiten und Sperrungen
Im vergangenen Jahr standen die Bremer laut ADAC rund 6.747 Stunden im Stau. Doppelt so lang wie 2023. Das könnte in diesem Jahr nochmal ansteigen. Doch wie lange dauert die Renovierung der Stephanibrücke? Die Autobahn GmbH erklärt im RTL-Interview: „Im Moment sind zwei Fahrspuren in Richtung Oldenburg gesperrt. Das wird zwei Wochen dauern.” Dann sollen rund eine Woche die beiden Überholspuren gesperrt sein, in beide Richtungen und dann noch mal rund zwei Wochen zwei Fahrspuren in Richtung Innenstadt Walle. Immerhin: Noch vor den Osterferien im April soll die Stephanibrücke wieder frei sein. Aber: Dann ist die Weserbrücke über die Autobahn 1 dran - das nächste Bremer Sorgenkind.
ADAC resigniert
Auf Nachfrage beim ADAC gibt es keine richtigen Tipps. „Vielleicht müssen wir dann als Autofahrer und Autofahrerinnen auch sagen: ‘Okay, das ist jetzt so, wir müssen das irgendwie akzeptieren’”, sagt ADAC Sprecher Nils Linge. Autofahrer sollen überlegen, ob Bus, Bahn oder das Fahrrad eine Alternative ist. Denn auch dem ADAC-Sprecher ist klar: „Die Brücken müssen einfach gemacht werden.” Am Ende hilft also eigentlich nur eins: Geduld!