Nach Horror-Crash in Paraguay
Deutsche Konsulin und Familie totgerast – will der Unfallfahrer sich frei kaufen?

Ein Traum von einem neuen Leben endet in einer Tragödie!
Nancy J., die Schwägerin der verstorbenen deutschen Konsulin, erinnert sich in tiefer Trauer und Verzweiflung an den tödlichen Unfall in San Bernardino, Paraguay. Unter den Opfern sind Kristin B. (40), ihr Ehemann Osvaldo Darío J. (39) und ihr kleiner zweijähriger Sohn. Nur die achtjährige Tochter des Paares überlebt, kämpft jedoch noch um ihr Leben im Krankenhaus.
Geld statt Gerechtigkeit?
Die betroffene Familie ist am Boden zerstört, doch sie haben ein gemeinsames Ziel: Gerechtigkeit suchen. Sie wollen ihrer überlebenden Nichte eine sichere Zukunft in Deutschland ermöglichen, wo ihre Eltern bis zu ihrer Ankunft in Paraguay gearbeitet haben.
Der mutmaßliche Unfallverursacher, der Geschäftsmann Eugenio V., bietet der Familie nach dem Unfall finanzielle Unterstützung an, berichtet die Tageszeitung Hoy. Doch Nancy lehnt ab: „Wir brauchen niemandes Geld; wir wollen Gerechtigkeit, dass er für den irreparablen Schaden, den er verursacht hat, bezahlt.”
Lese-Tipp: Betrunkener rast deutsche Konsulin und ihre Familie tot
Der Unternehmer soll am 10. November fast 1,2 Promille Alkohol im Blut gehabt haben, als er bei einem Überholvorgang zwei entgegenkommende Autos mit voller Wucht von der Fahrbahn rammte. Dabei tötete er vier Menschen – eine 57-jährige Frau im zweiten Wagen und fast die komplette Familie der Konsulin.
Im Video: Geisterfahrer stirbt bei Horror-Crash auf der A31
Familie will überlebendes Mädchen nach Deutschland holen
Der Zustand der überlebenden Tochter ist kritisch. Sie liegt auf der Intensivstation und kämpft um ihr Leben. Die Ärzte versichern jedoch, dass es keine Hirnschädigung gibt, was der Familie ein wenig Hoffnung gibt. Nancy drückt ihren Wunsch aus, ihre Nichte nach ihrer Genesung nach Deutschland zu bringen. Sie glaubt, dass es ihrer Nichte die Stabilität und Sicherheit bieten wird, die Paraguay derzeit nicht bieten kann.
Lese-Tipp: 50 Meter mitgeschleift! Zwischen diesen Trümmern steckt ein Mann
Die Hinterbliebenen wollen, dass der Unfallverursacher zur Rechenschaft gezogen wird, statt sich mit Geld freizukaufen. Berichten des lokalen Fernsehsenders ABC zufolge pflegt Eugenio V. enge Beziehungen zur politischen Elite Paraguays. Er gilt als Jugendfreund des ehemaligen Präsidenten Horacio Cartes. Diese Verbindungen könnten einen Einfluss auf den Fall haben und werfen zusätzliche Fragen zur Gerechtigkeit auf. (gsc)