Wenn Sprache zur Poesie wirdDie 13 schönsten Redewendungen aus aller Welt

Ein glückliches Paar sitzt zusammen am Schreibtisch.
Ob poetisch, witzig oder weise: Redewendungen verbinden uns, weil sie zeigen, dass Menschen überall auf der Welt ähnliche Dinge fühlen.
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Sprache ist mehr als ein Mittel zur Verständigung – sie ist ein Spiegel der Seele einer Kultur.
In Redewendungen verdichten sich Lebensweisheiten, Humor und Erfahrungen über Generationen hinweg. Manche sind poetisch, andere pragmatisch, viele überraschend universell. Wer sie hört, bekommt einen Eindruck davon, wie Menschen in anderen Teilen der Welt denken, fühlen und leben. Wir haben 13 Redewendungen aus aller Welt gesammelt, die nicht nur schön klingen, sondern auch eine Geschichte erzählen.

1. Japan: „Kuchi wa wazawai no moto“

„Der Mund ist die Quelle des Unglücks.“
Ein Mahnwort, das in der japanischen Kultur tief verwurzelt ist: Worte können heilen, aber auch verletzen. Bedacht zu sprechen, gilt als Zeichen von Weisheit. Die Redewendung erinnert daran, dass Worte Macht haben, und dass Schweigen manchmal die klügere Antwort ist.

2. Spanien: „Barriga llena, corazón contento“

„Voller Bauch, glückliches Herz.“
Ein Ausdruck purer Lebensfreude: Zufriedenheit beginnt oft bei einfachen Genüssen wie gutem Essen. Das spanische Lebensmotto feiert die Freude am guten Essen. Denn wer satt ist, ist meist auch zufrieden.

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Lern-Tipp: Redewendungen verstehen mit Mondly

Redewendungen leben vom Kontext. Sie lassen sich am besten verstehen, wenn ihr die Sprache selbst hört, sprecht und erlebt. Plattformen wie Mondly bieten genau diese Möglichkeit: In interaktiven Lektionen könnt ihr nicht nur Vokabeln und Grammatik lernen, sondern auch typische Redewendungen aus aller Welt kennenlernen und richtig anwenden. Und das Beste: Aktuell bietet Mondly einen deutlichen Preisnachlass von 68 Prozent auf den lebenslangen Premium-Zugang* – statt 324,90 Euro zahlt ihr nur 103,97 Euro und habt damit dauerhaften Zugriff auf alle Inhalte.

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3. Schweden: “Det finns inget dåligt väder, bara dåliga kläder.”

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“
Ein typisch schwedischer Pragmatismus, der Deutschen auch ein Begriff ist: Das Leben ist, was man daraus macht – also zieht euch warm an und geht raus!

4. Frankreich: „L’appétit vient en mangeant.“

„Der Appetit kommt beim Essen.“
Ein Sprichwort über den Zauber des Anfangs: Oft entstehen Begeisterung und Leidenschaft erst, wenn man einfach loslegt. Ob im Leben, in der Liebe oder im Beruf: Fangt ihr einfach mal an, wird die Lust am Tun schon folgen.

5. Türkei: „Bir elin nesi var, iki elin sesi var.“

„Eine Hand hat nichts, zwei Hände haben einen Klang.“
Gemeinschaft, Zusammenarbeit, gegenseitige Unterstützung – diese türkische Weisheit erinnert daran, dass wir zusammen stärker sind.

6. Italien: “Chi dorme non piglia pesci.”

„Wer schläft, fängt keine Fische.“
Ein charmantes italienisches „Carpe diem“: Wer Erfolg will, muss früh aufstehen (und wach bleiben). Ähnlich wie der deutsche frühe Vogel, der den Wurm fängt.

Lese-Tipp: Das Redewendungen-Erklärungsbuch

Allein die deutsche Sprache steckt voller Sprichwörter und Redewendungen. Dieses kompakte Taschenbuch* nimmt sich über 300 gängiger deutscher Redewendungen an – von „ins Fettnäpfchen treten“ über „den Hasen im Pfeffer haben“ bis hin zu „auf die hohe Kante legen“. Spiegel‑Bestseller‑Autor Norbert Golluch erklärt, woher diese Sprichwörter stammen, wie sie entstanden sind und wie sie heute verstanden werden. Eine ausgezeichnete Wahl für alle, die beim nächsten Spruch nicht nur nicken, sondern auch verstehen möchten, was dahintersteckt.

7. Island: „Ég er ekki súpa.“

„Ich bin keine Suppe.“
Charmant, trotzig und selbstbewusst: Das ist isländischer Humor in seiner besten Form. Diese Redewendung wird benutzt, wenn euch jemand unterschätzt. Dann entgegnet ihr also: „Ich bin nicht so leicht zu schlucken.“

Auch spannend: Die schwersten Sprachen der Welt – und wie ihr sie lernen könnt

8. Russland: „Не всё коту масленица.“

„Nicht jeden Tag ist Pfannkuchentag.“
Ein russisches Sprichwort über die Vergänglichkeit: Das Leben ist nicht immer süß, aber gerade das macht die guten Tage besonders. Kostbar werden Festtage nur, wenn nicht das ganze Leben aus ihnen besteht.

9. China: „塞翁失马,焉知非福。“

„Wenn der alte Mann sein Pferd verliert – wer weiß, ob das kein Glück ist?“
Diese alte chinesische Weisheit lehrt Gelassenheit. Was wie Unglück aussieht, kann sich später als Segen entpuppen. Denn manchmal zeigt sich das Gute erst im Rückblick.

10. Polen: “Nie mój cyrk, nie moje małpy.”

„Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.“
Nicht jedes Chaos ist euer Chaos. Diese polnische Lebensweisheit sollten sich alle zu Herzen nehmen, die gern mal zu viel Verantwortung übernehmen. Ganz nach dem Motto der gesunden Distanz: Loslassen und locker bleiben!

11. Brasilien: „Quem não tem cão, caça com gato.“

„Wer keinen Hund hat, jagt mit der Katze.“
Ein brasilianisches Sinnbild für Einfallsreichtum: Wenn ihr nicht das habt, was ihr braucht, nutzt das, was ihr habt. Hier ist Kreativität gefragt. Auch wenn die idealen Mittel fehlen, kommt man mit dem, was man hat, ans Ziel.

12. England: „A rolling stone gathers no moss“

„Ein rollender Stein setzt kein Moos an.“
Wer rastet, der rostet und wer sich ständig bewegt, bleibt aktiv. Dieses Sprichwort erinnert daran, dass Bewegung und Aktivität einerseits Flexibilität und Anpassungsfähigkeit fördern, andererseits aber Beständigkeit und Stabilität erschweren können.

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13. Deutschland: “Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.”

Und zum Schluss eine deutsche Redewendung – pragmatisch, bodenständig, aber mit Augenzwinkern: Selbermachen lohnt sich (meistens). Ein Klassiker der deutschen Sprichwortkunst: Eigeninitiative, Selbstständigkeit und ein Schuss praktischer Stolz.

Warum faszinieren uns die Redewendungen aus aller Welt?

Redewendungen sind mehr als sprachliche Spielereien: Sie transportieren Kultur, Erfahrung und universelle Weisheit. Sie verbinden Menschen über Länder und Sprachen hinweg und zeigen, dass Humor, Pragmatismus und Lebensfreude überall ähnlich geschätzt werden. Wer sie versteht, versteht ein Stück der Welt – und vielleicht auch sich selbst ein wenig besser.

Verwendete Quellen: mondly.de, babbel.com, wikipedia.org, thoughtco.com, USC Digital Folklore Archives, eigene RTL-Recherche

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