So schützt ihr euchAbzocke auf Kleinanzeigen-Portalen: Die perfiden Maschen der Betrüger

Sowas passiert doch nur anderen - oder?
Ob Kleinanzeigen oder Community-Marktplatz: Auf den Verkaufsplattformen im Internet sind nicht nur ehrliche Menschen unterwegs. Und die Betrüger werden immer raffinierter. Sie verlangen dreiste Vorauszahlungen, verschicken gefälschte Links zur Bezahlung oder täuschen hervorragende Bewertungen vor. Hier lest ihr die aktuellsten Maschen – plus konkrete Schutz-Tipps und Hilfe für den Fall der Fälle.
„Ich wurde ziemlich sicher auf Kleinanzeigen gescammed”
„Ich wurde ziemlich sicher auf Kleinanzeigen gescammed. Ich habe mit Überweisung über 100 Euro gezahlt und danach nur noch gegen eine Wand geschrieben für knapp eine Woche jetzt”, klagt ein Nutzer auf der Plattform Reddit. Das Geld ist in den allermeisten Fällen futsch. Verbraucherinnen und Verbraucher verloren in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt 763 Euro durch Online-Betrug, teilte das E-Commerce-Magazin im Juli mit. „KI macht es Betrügern leichter denn je, Menschen zu täuschen”, warnt Brigette Korney, Global Head of Risk & Fraud Prevention bei Adyen, in dem Bericht. Die künstliche Intelligenz wird etwa genutzt, um überzeugende Phishing-Mails zu produzieren, Chatnachrichten oder Fake-Anzeigen zu generieren oder Regeln oder Erkennungsmechanismen von Plattformen auszutricksen. Welche Abzockfallen momentan besonders häufig sind, listet die Verbraucherzentrale auf.
Betrugsmaschen beim Verkaufen
1. Kreditkarten-Falle
Ein vermeintlicher Käufer meldet sich und behauptet, die Zahlung sei fehlgeschlagen. Über einen Link sollt ihr eure Kreditkartendaten bestätigen. Die Seite sieht echt aus – ist aber gefälscht. Das Ziel: eure Daten. Die angebliche Zahlung gab es nie.
Tipp: Niemals Links aus Nachrichten anklicken, Zahlungen nur über das Portal abwickeln.
2. QR-Code-Trick (Quishing)
Ihr bekommt ein Bild mit einem QR-Code als angebliche Zahlungsbestätigung. Nach dem Scannen landet ihr auf einer Fake-Seite, die sensible Daten abfragt.
Tipp: Keine QR-Codes scannen – echte Zahlungen sind direkt im Portal sichtbar.
3. „Sicher bezahlen“-Masche
Klingt seriös, ist es aber nicht: Ein Link führt euch auf eine gefälschte Seite von PayPal oder eurer Bank. Wer dort seine Daten eingibt, gibt sie direkt an Kriminelle weiter. Rückbuchung? Meist unmöglich. Auch hier gilt wieder: Keine Links aus Nachrichten anklicken, erst recht nicht, wenn es um Zahlungen geht.
4. Käuferschutz wird missbraucht
Manche Käufer eröffnen nach Erhalt der Ware unberechtigt einen Beschwerdefall bei PayPal. Ohne Beweise steht ihr schnell ohne Ware und ohne Geld da.
Tipp: Filmt, wie ihr das Paket verpackt, und zieht eine weitere Person als Zeugen hinzu.
5. Dreiecks-Betrug
Ihr bekommt scheinbar korrekt Geld überwiesen, das aber von einem gehackten Konto stammt. Kurz darauf wird das Geld von der Bank zurückgebucht, da das Konto nicht rechtmäßig belastet werden durfte. Die Ware ist dann aber in der Regel bereits verschickt.
6. Transportkosten-Falle
Die Betrüger geben vor, Transportkosten übernehmen zu wollen, verlangen aber, dass ihr sie zunächst überweist. Die Erstattung kommt nie.
So bleibt ihr online sicher
Betrüger greifen nicht nur über Verkaufsportale an, sondern auch über Phishing, Malware und Tracker. Wer sich unsicher fühlt, kann mit einer App Geräte und Identität absichern. Das Cybersicherheitspaket von Surfshark bietet dafür Rundumschutz:
„Mit einer App könnt ihr ohne Tracker im Internet surfen, eure Geräte vor Malware schützen und eure Konten und Online-Identität absichern“, schreibt der Anbieter. Über RTL.de gibt es 85 Prozent Rabatt und drei Gratis-Monate zum Ausprobieren.
Betrugsmaschen beim Kaufen
1. PayPal „Freunde & Familie“
Diese Bezahlfunktion bietet keinen Käuferschutz. Wenn die Ware nicht ankommt, ist euer Geld weg. „ Kriminelle nutzen diesen Weg gezielt, um Kaufende zu täuschen”, warnt der Verbraucherschutz.
Tipp: Wenn ihr via Paypal bezahlt, nutzt die Option „Waren & Dienstleistungen“.
2. Manipulierte Kontodaten
Kriminelle ändern die Bankverbindung der Verkäufer in deren Profil oder der Kommunikation. Das Geld landet nicht beim echten Anbieter, sondern bei den Betrügern. Wer die Bezahldienste der Plattformen nutzt, kann das verhindern.
Tipp: Vor jeder Überweisung die Kontodaten doppelt prüfen.
3. Western-Union-Trick
Beim Kauf wird Western-Union als Bezahlmethode verlangt. Überweisungen über diesen Dienst sind kaum rückholbar. Einmal gezahlt, ist das Geld weg.
Quellen: Verbraucherzentrale, E-Commerce-Magazin, eigene Recherche
