Dreister geht immer

Mit diesen Aktionen vergraulten Chefs ihre Mitarbeiter

Chefs demotivieren ihre Mitarbeiter durch mangelnde Wertschätzung.
Genervt vom Chef? Mangelnde Wertschätzung im Beruf hat gravierende Auswirkungen.
PeopleImages.com - #1787031

Hier haben Mitarbeiter nicht viel zu lachen.

Weihnachtsgeld, Team-Events, Gratis-Getränke: Unternehmen lassen sich oft einiges einfallen, um ihre Mitarbeiter zu halten. Schließlich sinkt die Motivation und damit auch die Leistung, wenn die Angestellten unzufrieden sind. Doch es geht auch andersrum.

Im Reddit-Forum tauschen sich die Nutzer zu unterschiedlichsten Themen aus. Eine Kategorie dreht sich um das Thema Arbeitsleben. Hier fragte Erik_7581 die anderen nach den Fehltritten ihrer Chefs: „Was haben Arbeitgeber schon getan, was zu einer Kündigung eurerseits geführt hat?”, wollte er wissen. Dabei kam einiges zusammen, wobei sich nicht überprüfen lässt, ob sich alles genau so ereignet hat.

Vater stirbt, Mitarbeiterin soll weiterarbeiten

”Habe meine erste Ausbildung abgebrochen, da meine Chefin zu mir sagte wortwörtlich: ‘Nur weil der Vater stirbt, ist das kein Grund, 3 Tage AU zu machen!’” schreibt etwa die Nutzerin Successful_Play5530. Demnach durfte sie auch nicht früher gehen, als der Anruf vom Krankenhaus kam, dass die Maschinen abgeschaltet werden und sie sich verabschieden sollte. Sie sei gerade 18 Jahre alt gewesen und habe gekündigt.

„Dann kannst du dich ja länger vorfreuen”

Kaesekuchen_de erzählt, nach dem Studium einen Übernahmevertrag im Unternehmen unterschrieben zu haben. Beim Gehalt war offenbar noch Luft nach oben, doch er sei in dem Moment zu perplex gewesen, dies anzusprechen. Später fasste er sich ein Herz und wandte sich an seinen Abteilungsleiter. Der habe ihm im September zugesagt, bis Dezember eine Gehaltserhöhung und eine Ausgleichszahlung auf den Weg zu bringen. Kaesekuchen_de berichtet weiter: „Im November habe ich dann noch mal nachgefragt und es hieß dann, dass ich zum 1. April eine Lohnerhöhung von 500 Euro bekommen würde. Auf meine Frage, wieso denn zum 1. April, hieß es vom Abteilungsleiter, dass es von der Geschäftsführung so abgesprochen wurde (er war Teil davon).” Der Rat seines Chefs: „Dann kannst du dich ja länger vorfreuen.”

Zwar sei er durch das duale Studium noch an seinen Arbeitgeber gebunden gewesen, habe aber trotz interessanter Projekte drei Monate danach die Kündigung eingereicht.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Ganzes Team kündigt

Kalrower berichtet, in einem kleinen Software-Unternehmen gearbeitet zu haben. Er und zwei andere Entwickler hätten deutlich mehr gearbeitet, als das Gesetz es zugelassen habe. Nach drei Wochen hätte das Team nach einer Gehaltserhöhung oder Freizeitausgleich gefragt. „Der Chef so mit nem Schmunzeln im Gesicht (war echt zum Reinschlagen): ‘Was seid ihr eigentlich für ein undankbarer Haufen?! Wenn ihr mehr wollt, dann müsst ihr auch mehr arbeiten. Sollte das euch nicht passen, kündigt doch!’” Daraufhin habe das ganze Team gekündigt. Ein Jahr später meldete die Firma Kalrower zufolge Insolvenz an.

Lese-Tipp: Ist euer Chef auch zum Abgewöhnen? Mit der RTL Jobbörse den Traumberuf finden

Kunde stirbt - Chef: „Stellen Sie sich nicht so an”

„Kunde ist im Laden gestorben, ich habe noch erste Hilfe geleistet und, nachdem die Notärzte kamen, die anderen Kunden aus dem Laden begleitet”, schreibt Waalross. Das habe dem Chef aber offenbar nicht gepasst, er sei aus dem Büro gekommen und habe sich beschwert, dass die Mitarbeiter das Geschäft ruinieren würden. Er selbst soll dann versucht haben, die schockierten Kunden zurückzuholen. „Auf weitere Diskussion gab’s dann: ‘Sie wissen doch gar nicht, ob der Mann tot ist. Stellen Sie sich nicht so an!’ Den restlichen Tag wurde weitergearbeitet”, heißt es weiter.

Ein paar Tage später sei ein Brief von der Frau des Verstorbenen gekommen, in dem sie sich für die erste Hilfe bedankte - Waalross kündigte daraufhin.

So schädlich ist mangelnde Wertschätzung

Mangelnde Wertschätzung hat gravierende Auswirkungen, wie eine Studie von Stepstone aus dem Mai 2024 zeigt. Dort nannten 50 Prozent der Befragten die Unternehmenskultur und das Arbeitsklima als Grund für ihren Jobwechsel. Bei 47 Prozent löste der Führungsstil eine so große Unzufriedenheit aus, dass Mitarbeiter sich für einen beruflichen Wechsel entschieden. Weitere empirische Untersuchungen zeigten, dass bei jungen Arbeitnehmern bis 34 Jahren fehlende Wertschätzung im Job der zweithäufigste Kündigungsrund ist.