„Zerstückelt, gehäutet und tiefgefroren“Froschschenkel im Supermarkt - Peta läuft Sturm!

Froschschenkel rufen Tierschützer auf den Plan.
Ein kleiner, blauer Karton sorgt in einem Asia-Markt in Berlin für Aufsehen. Darin: Froschschenkel. Für die Tierschutzorganisation Peta ein absolutes No-Go. Denn die Tiere werden auf brutalste Art und Weise gequält!
Peta ist auf Mithilfe angewiesen
„Wir wurden vergangene Woche von der Presse darüber informiert, dass Go Asia Froschschenkel verkauft“, teilt Peta auf RTL-Anfrage mit. So läuft es meistens. Die Organisation ist bei fragwürdigen Geschäftspraktiken auf Kunden und andere Hinweisgeber angewiesen. Die asiatische Supermarkt-Kette gebe beispielsweise auf ihrer Homepage nicht an, derartige Produkte zu verkaufen. Daraufhin habe man Anfang der Woche (13. Mai) die Geschäftsführung von Go Asia angeschrieben „und ausführlich über das Leid der Frösche, die für den Verzehr ihrer Beine sterben müssen, informiert.“
Lese-Tipp: Tierschützer kritisieren Karusselle mit Plastik-Tieren - gut oder gaga?

Die meisten Frösche stammen aus Asien
Die meisten Frösche, die nach Deutschland importiert werden, stammen aus Asien. So zeigen Aufnahmen aus Vietnam etwa, wie Tausende Frösche in kahlen Zuchtbecken einfach eng zusammengepfercht werden. Den Tieren bleibt nichts anders übrig, als übereinanderzuhüpfen. Artgerecht sei das nicht, so Peta. Außerdem würde man den Fröschen Aphrodisiaka spritzen, damit sie sich besser fortpflanzen. Wenn die Tiere dann groß genug seien, würden sie „lebend in Säcke gestopft, die Säcke mit den darin eingesperrten, hüpfenden Fröschen werden gewogen und in den Schlachthof transportiert, wo sie zerstückelt, gehäutet und tiefgefroren in alle Welt versandt werden“. Oft geschieht die Schlachtung also bei lebendigem Leib!
Lese-Tipp: Katja Riemann kämpft mit PETA gegen die Daunenindustrie
Im Video: Büffel hat gegen Löwenrudel keine Chance
Zuchtverbot in Deutschland seit 1986
In der EU dürfen Frösche bereits seit 1992 nicht mehr bejagt werden. Das schließt allerdings die Zucht nicht zwangsweise mit ein. So ist es zwar in Deutschland bereits seit 1986 bereits die kommerzielle Zucht von Fröschen als Speisetiere verboten. In Frankreich hingegen – wo Froschschenkel als Delikatesse gelten – nicht. Nach Deutschland importiert werden dürfen Frösche aus Zuchten allerdings schon. Für Peta ist das ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, Strafverfahren würden aktuell allerdings noch laufen.
Lese-Tipp: Peta straft Prinz Marcus von Anhalt mit Negativpreis ab
Und was sagen die Verkäufer zu den Schreiben von Peta? „Viele Händler wissen gar nicht, wie sehr die Tiere leiden und reagieren durchaus schnell und positiv, wenn sie davon erfahren“, schreibt Peta auf RTL-Anfrage. Wenn keine Antwort erfolge, dann frage man noch einmal nach und weise daraufhin, „dass es sich bei dem Verkauf von Froschschenkeln aus juristischer Sicht um ‚Beihilfe zur Tierquälerei‘ handelt – ähnlich wie bei Stopfleber“, schildert die Tierschutzorganisation.
Ob Go Asia künftig keine Froschschenkel mehr verkaufen wird, ist allerdings unklar.