Wirbel um ihren Fashion-ShopProdukte abgekupfert? Cathy Hummels wehrt sich gegen Schummel-Vorwürfe

Hat Cathy Hummels (35) abgekupfert? Produkte, die sie über ihre Linie „bee Graced“ vertreibt, sollen Ähnlichkeit mit Produkten anderer Online-Shops aufweisen. „Ich habe den Eindruck, dass es manchen Personen nur darum geht, mit aller Gewalt einen Skandal zu konstruieren“, sagt Hummels zu den Vorwürfen und erklärt RTL ihre Sicht der Dinge.
Cathy Hummels weist alle Plagiatsvorwürfe von sich
Die ntv-Kolumnistin Verena Dittrich hatte den Stein ursprünglich ins Rollen gebracht. Mehrere Followerinnen, die zeitgleich Kundinnen der Marke „bee GRACED“ seien, hätten sich bei ihr gemeldet und von angeblichen Unstimmigkeiten in Bezug auf die Seite berichtet. Sie habe dann einfach nur Produkte aus Cathy Hummels’ Shop Produkten anderer Webshops gegenübergestellt. Man habe „wirklich sehen können, dass die Dinge eine frappierende Ähnlichkeit haben“, erklärt sie im Gespräch mit RTL.
Zudem habe es Verwirrung darum gegeben, wo genau die Produkte von „bee Graced“ hergestellt werde. „Am Anfang hat es immer so ausgesehen, sie beziehen ihre Produkte in der EU - 'aus Liebe zur Erde'. Aber dann hat Sarah Dirsch (Hummels’ Geschäftspartnerin, Anm. d. Red.) es auf Nachfrage zugegeben und das Zitat lautete ungefähr: 'Wir sind gezwungen im asiatischen Raum zu bestellen '. Somit war sie ja quasi schon der Lüge überführt, dass sie überhaupt nicht in der EU produzieren, sondern im asiatischen Raum", erinnert sich Dittrich im RTL-Gespräch.
Außerdem seien die Schmuckstücke bei anderen Anbietern teils günstiger zu haben gewesen.
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RTL hat bei Cathy Hummels nachgehakt. Plagiatsvorwürfe weist sie strikt von sich: „Wir bieten in unserem Webshop sowohl selbst designte Produkte (unter der Rubrik ‘Hummel Kollektion’), als auch von uns gezielt ausgewählte, von Lieferanten bezogene Produkte an, die wir in Kollektionen zusammenstellen. Daraus (...) machen wir kein Geheimnis und behaupten auch im Webshop nichts Gegenteiliges. Alle unter der Rubrik ‘Hummel Kollektion’ angebotenen Produkte sind von uns selbst designt. Sie stellen selbstverständlich keine Plagiate von Produkten Dritter dar. Die von Lieferanten bezogenen Produkte haben wir selbstverständlich ebenfalls nicht plagiiert. Wir haben sie bei unserem Lieferanten als fertiges Produkt eingekauft.“
Hummels räumt damit ein, dass solche Produkte auch von anderen Anbietern bezogen und verkauft werden können: Daraus auf ein Plagiat der einen oder anderen Seite zu schließen, sei aber „absurd“. Warum die Angaben zu den Produktionsstandorten anscheinend falsch angegeben wurden, dazu hat sie sich auf RTL-Nachfrage bisher noch nicht geäußert.
Ja, Cathy Hummels lässt in China produzieren - aber ....
Dass ihre Ware aus China kommt, bejaht Cathy Hummels damit. Allerdings bemängelt die ntv-Kolumnistin dazu die Transparenz auf der Webseite: „Man hat bei denen einfach ein gutes Gefühl gehabt.“ Kundinnen hätten Dittrich geschrieben und gemeint, dass der Nachhaltigkeitsaspekt sie von einer Bestellung bei „bee GRACED“ „überzeugt“ hätte. Dass die Waren allerdings nicht aus der EU kommen und nicht gänzlich von der Marke selbst designt werden, sei auf der früheren Webseite nicht einsichtig gewesen. Mittlerweile werde auf der Webseite eindeutig darauf hingewiesen, dass die Produkte aus dem asiatischen Raum bezogen werden. „Diese Transparenz hat es vorher überhaupt nicht gegeben!“
Und: „Sie suggerieren ihren Kunden, also das haben sie vorab gemacht, als würden sie so quasi nachts in ihrem Kämmerlein die Kreationen ausdenken. Das ist ja mitnichten so“, erklärt die Kolumnistin weiter: „Zwischen selbst entworfen und einkaufen – da ist ein Unterschied.“
Die Produktion in China habe aber Gründe, sagt hingegen Cathy Hummels: „Die von uns selbst designten Produkte der ‘Hummel Kollektion’ lassen wir nach unseren strengen Qualitätsvorgaben und Qualitätskontrollen in China produzieren und verkaufen sie ordnungsgemäß zertifiziert in unserem Webshop. Da wir unsere ‘Hummel Kollektion’-Produkte ‘für alle’ anbieten und nicht nur für kaufkräftige Kunden:innen, müssen wir auf die Produktionskosten achten. Wir haben Vergleichsangebote für die Produktion in europäischen Ländern eingeholt, die zu deutlich höheren Verkaufspreisen geführt und die Produkte für viele unerschwinglich hätten werden lassen.“
Hummels erklärt die Produktionsumstände ihrer Kollektion so: „Die nicht selbst-designten Produkte lassen wir ebenfalls zertifizieren und beziehen sie von Lieferanten aus China, die wir ebenfalls nach strengen Qualitätskriterien und nach entsprechender Qualitätskontrolle ausgewählt haben.“
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Wie es zu den Preisunterschieden komme:
Bei diesen Produkten könne natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass identische Produkte in anderen Online-Shops angeboten werden. Und ja, teilweise auch günstiger. Doch auch dafür hat Cathy Hummels eine plausible Erklärung: „In diesem Fall liegt es nahe, dass die betreffenden (chinesischen) Anbieter auf AliExpress (Anm.d.Red: einer der weltweit größten Online-Shops) die Produkte von ihren Lieferanten zum Beispiel aufgrund entsprechender Verhandlungsmacht, über Jahre hinweg bestehender Sonderkonditionen und/oder hoher Bestellmengen zu wesentlich günstigeren Preisen beziehen können als zu den Preisen, die wir als kleiner deutscher Anbieter unserem Lieferanten bezahlen. (...) Vor allem in der Kombination beider Faktoren (Verkauf unter Einkaufspreis, bessere Einkaufskonditionen) kann es natürlich zu erheblichen Unterschieden im Verkaufspreis kommen. Dafür können wir aber nichts und es gibt deshalb auch keinen Grund und keine Rechtfertigung dafür, diesen Umstand zu skandalisieren und damit zu Hass und Hetze gegen uns auf Social Media einzuladen.“
Cathy Hummels lässt die Vorwürfe jetzt von Anwälten prüfen

Gegen die Plagiatsvorwürfe will sich Hummels jetzt mit Unterstützung von Anwälten wehren: „Wir lassen derzeit die auf falschen und irreführenden Aussagen beruhenden hetzerischen Posts auf Social Media in aller Ruhe juristisch überprüfen.“ Gegegebenfalls wolle sie zivilrechtlich oder strafrechtlich dagegen vorgehen. Der Plagiatsvorwurf sei „abwegig.“ „Ich bin einigermaßen überrascht über diese Drohungen, einen Anwalt einzuschalten und mich für meine journalistische Neugier anzuklagen“, erklärt ntv-Kolumnistin Dittrich dazu.
Dass die Journalistin nun als „Influencerin“ abgestempelt werde, die mit „ebenso unfairen wie unsachlichen Methoden der Stimmungsmache einen Skandal zu konstruieren“ (so hieß es in einer Insta-Story von „bee GRACED“) versuche, empfinde sie als „infam“: „Es sind nur die Fakten, es sind nur Fragen, eine komplett sachliche Argumentation. Ich greife weder sie persönlich an, noch unter der Gürtellinie und ich sage: Leute, bitte kein Hate auf ihrer Seite!“, so Dittrich weiter.


