Jubel in der JVA

Wegen Weihnachten: 46 Häftlinge aus Niedersachsen kommen früher frei

ARCHIV - Ein Fenster, hinter dem ein Gitter befestigt ist, ist am 21.11.2014 in der Justizvollzugsanstalt in Stuttgart (Baden-Württemberg) in einer Gefängniszelle zu sehen. In 2014 wurden in Niedersachsen laut dem Justizministerium 111 Jugendliche zur Abschreckung vor einer kriminellen Zukunft für bis zu vier Wochen hinter Gitter geschickt. Foto: Daniel Naupold/dpa (zu lni «Niedersachsens Richter verhängen immer häufiger den Warnschussarrest» vom 14.04.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
In Niedersachsen und Hamburg wurden Häftlinge vorzeitig entlassen. (Smybolbild)
dpa, Daniel Naupold

Eine schöne Tradition in Niedersachsen wird auch dieses Jahr fortgesetzt: Seit 1999 gibt es die so genannte Weihnachtsgnade. Dabei werden Häftlinge, die zwischen den Jahren freigekommen wären, schon vor Weihnachten entlassen. Der Gedanke dahinter: So können sie das Fest mit ihren Lieben verbringen. Im Jahr 2022 betraf das 39 Männer und 7 Frauen.

Durchschnittlich kamen Häftlinge 18 Tage früher aus der Haft

Kurz vor Weihnachten sind 46 Gefangene vorzeitig aus Haftanstalten in Niedersachsen entlassen worden, das teilte das Justizministerium am Freitag mit. Die Betroffenen wären regulär in der Zeit zwischen Anfang Dezember und Anfang Januar entlassen worden. Durchschnittlich kamen sie durch die Gnadenentscheidungen 18 Tage früher auf freien Fuß.

„Zum Weihnachtsfest wollen wir gerne einigen Gefangenen das Zusammensein mit der Familie ermöglichen, wenn die reguläre Haftentlassung ohnehin einige Tage später ansteht“, sagte Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD). Die Entlassung ab Anfang Dezember mache es auch möglich, wichtige Behördengänge vor Jahresende zu erledigen; dies trage zur Resozialisierung bei.

Wie jedes Jahr zogen diesmal einige Gefangene vor, über das Fest noch in Haft zu bleiben. Ein Mann und eine Frau hätten auf die Entlassung verzichtet, hieß es.

Auch Hamburg entlässt frühzeitig

Auch in Hamburg sollen 23 Strafgefangene in diesem Jahr vor Weihnachten vorzeitig entlassen werden. Das sagte eine Sprecherin der Justizbehörde. Die Entlassungen hätten seit dem 30. November begonnen. Es handele sich dabei um eher geringe Haftstrafen.

In den Hamburger Haftanstalten sitzen Stand Ende November 1.944 Männer und Frauen. Hinzu kommen noch 15 Untergebrachte in der Sicherungsverwahrung - dabei seien auch Menschen, die in den Zuständigkeitsbereich des Landes Schleswig-Holstein gehören. (dky mit dpa)