Zuckerhaltige Getränke belasten Nieren zusätzlichVon wegen Durstlöscher! Warum ihr bei Hitze keinen Fruchtsaft trinken solltet

Trend-Getränke: Frau trinkt pinken Smoothie.
Säfte sind bei Hitze keine gute Idee.
Iza Habur, (C)IzaHabur ((C)IzaHabur (Photographer) - [None]

Wenn die Temperaturen steigen, sehnen wir uns nach einer kühlen Erfrischung.
Doch nicht alle Getränke versorgen euren Körper gleichermaßen mit Flüssigkeit. Wir erklären euch, warum ihr bei Hitze auf Saft und Softdrinks als Durstlöscher verzichten solltet.

Warum wir täglich mindestens 1,5 bis zwei Liter Wasser trinken sollten

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für uns überlebenswichtig. Denn pro Tag verlieren wir etwa 1,5 Liter Wasser über die Atmung, Schweiß und Urin. Wenn wir Sport treiben oder die Temperaturen steigen und wir vermehrt schwitzen, können es bis zu zwei Liter zusätzlich sein. Damit unser Körper reibungslos funktioniert und unsere Körpertemperatur konstant halten kann, müssen wir den Flüssigkeitsverlust ausgleichen.

Vor allem unser Herz-Kreislaufsystem leidet unter dem Flüssigkeitsmangel. Denn je weniger Flüssigkeit wir im Körper haben, umso geringer das Blutvolumen und umso dickflüssiger das Blut. Folglich muss unser Herz stärker pumpen, um das Blut zu den Organen zu transportieren. Das erklärt, warum das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko bei andauernder Hitze vor allem bei älteren Menschen steigt.

Aber auch die Nierenfunktion wird beeinträchtigt, wenn wir zu wenig trinken oder infolge großer Hitze viel Flüssigkeit verlieren. Denn nach dem Gehirn sind unsere Nieren die Organe, die am stärksten durchblutet werden. Hier macht sich eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme demnach sehr schnell bemerkbar.

„50 bis 90 Prozent der Patientinnen und Patienten mit einem Hitzeschock erleiden einen akuten Nierenschaden“, erklärt Dr. Simone Cosima Boedecker-Lips von der Universitätsmedizin Mainz beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Neben älteren seien besonders Menschen gefährdet, die schwer körperlich arbeiten, beispielsweise in der Landwirtschaft oder auf dem Bau. Und zwar unabhängig vom Alter.

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Jetzt ist eure Meinung gefragt

Warum Säfte und Softdrinks als Durstlöscher ungeeignet sind

Daher sollten wir täglich mindestens 1,5 bis zwei Liter trinken. An Tagen, an denen wir stark schwitzen, sollten es insgesamt etwa drei Liter sein. Doch nicht nur, dass wir etwas trinken ist von zentraler Bedeutung, sondern auch was wir trinken.

Wer auf Säfte oder Softdrinks wie Cola oder Limonaden setzt, erschwert den Nieren ihre Arbeit jedoch zusätzlich. Denn aus dem in den süßen Drinks enthaltenen Fruchtzucker (Fruktose) bildet unser Körper das sogenannte Fruktose-1-Phosphat, Dieses fördert Entzündungsreaktionen und treibt die Harnsäurebildung an. Dadurch wiederum steigt das Risiko für Nierensteine.

Doch auch unter normalen Bedingungen erhöhen Softdrinks auf Dauer nicht nur das Körpergewicht, sondern auch das Risiko für eine chronische Niereninsuffizienz. Wie eine aktuelle südkoreanische Studie der Universität Yonsei und der Katholischen Kwandong Universität belegt, begünstigt der regelmäßige Konsum von Softdrinks Nierenprobleme. Demnach hatten Studienteilnehmer, die täglich mehr als 250 Milliliter zuckergesüßte oder künstlich gesüßte Getränke zu sich genommen hatten, ein höheres Risiko für die Entwicklung einer chronischen Nierenerkrankung.

Denn durch den hohen Zuckergehalt der Säfte und Softdrinks erhöht sich die Durchflussrate der gefilterten Flüssigkeit. Und dies belastet die Nieren und kann auf Dauer deren Funktioni beeinträchtigen. Zudem enthalten vor allem Softdrinks viel Phosphorsäure, die chronische Nierenerkrankungen ebenfalls fördert.

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An diesen Warnzeichen erkennt ihr einen Flüssigkeitsmangel

Deshalb solltet ihr euren Durst – vor allem bei großer Hitze - mit kalorienfreien Getränken stillen. Als perfekte Durstlöscher gelten Wasser, ungesüßte Früchte- und Kräutertees. Auch Saftschorlen im Verhältnis 1:3 (ein Teil Saft, drei Teile Wasser) versorgen den Körper optimal mit Flüssigkeit und liefern ihm zusätzlich wichtige Mineralstoffe.

Typische Anzeichen dafür, dass ihr zu wenig getrunken habt, sind

  • Müdigkeit

  • Konzentrationsprobleme

  • Kopfschmerzen

  • Verdauungsprobleme

  • Schwindel

  • Muskelkrämpfe

  • Gliederschmerzen

  • dunkler Urin

  • Herzrasen

Während sich jüngere, gesunde Menschen in der Regel auf ihr Durstempfinden verlassen können, lässt dieses mit dem Alter nach.

Ältere Menschen sollten sich daher mit einem Trink-Wecker oder einer entsprechenden App daran erinnern, regelmäßig etwas zu trinken. Das gilt jedoch auch für junge Menschen, denen es schwerfällt, täglich auf die empfohlene Trinkmenge von mindestens 1,5 Liter zu kommen.