Ab heute gilt's! Mamma Mia! Venedig bittet Touristen zur Kasse

Venedig ächzt unter dem Massentourismus!
Deshalb sollen Kurzbesucher künftig an bestimmten Tagen fünf Euro Eintritt zahlen. Das gefällt nicht allen in der Lagunenstadt.
Einmal Venedig anschauen? Fünf Euro bitte!
In Venedig müssen Kurzbesucher ab heute an bestimmten Tagen Eintritt zahlen. Bereits im September 2023 beschloss der Gemeinderat der italienischen Lagunenstadt, von Tagestouristen eine Gebühr zu verlangen.
Heißt: Bis zum 5. Mai müssen Tagesgäste, die zwischen 8.00 und 16.30 Uhr nach Venedig einreisen, einen Eintritt von fünf Euro zahlen. Übernachtungsgäste, Einheimische, Pendler und Kinder unter 14 Jahren sind von den Kosten ausgenommen. Reisende bezahlen den Eintritt über einen QR-Code im Internet, den man sich dann ganz einfach aufs Handy ziehen kann. Übernachtungsgäste bekommen ihren Code vom Hotel oder dem Vermieter umsonst. Wer bei der Einreise keinen Code vorzeigen kann, muss eine Strafe von 50 bis 300 Euro zahlen.
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Nach dem 5. Mai gilt die Regelung an allen Wochenenden bis Mitte Juni. Anschließend will der Gemeinderat entscheiden, ob eine Ausweitung der Regel sinnvoll ist und ob die Eintrittspreise noch erhöht werden sollen. Nach Angaben der Stadtverwaltung haben sich online bereits mehr als 130.000 Menschen angemeldet. Die Einnahmen sollen später einmal genutzt werden, um Kanäle, Straßen und Gebäude zu sanieren.
Im Video: Chaoten surfen durch Venedig - Bürgermeister rastet aus
Gegner: „Wir wollen nicht, dass Venedig ein Museum wird“
Die Stadtverwaltung begründet das Vorhaben damit, dass es einen „Interessenausgleich“ zwischen Einheimischen und Touristen geben müsse. Es gibt jedoch mehrere Bürgerinitiativen und auch viele Geschäftsleute, die die Pläne ablehnen. Die einen nennen es Schikane, die anderen unzureichend. Eine Entscheidung wurde bereits mehrfach vertagt. Gegner der Regelung protestieren immer wieder lautstark mit Parolen wie „Wir wollen nicht, dass Venedig ein Museum wird“. Doch Bürgermeister Luigi Brugnaro setzt sich jetzt mit seinen Plänen durch.
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Viele vermuten, dass die Entscheidung vergangenes Jahr auch damit zusammenhängt, dass die Weltkulturorganisation Unesco 2023 Venedig auf die Rote Liste des „gefährdeten Weltkulturerbes“ setzen wollte. Am Ende sah die Unesco zwar davon ab, Bürgermeister Brugnaro will aber auch in Zukunft verhindern, dass seine Stadt auf die Liste gesetzt wird.
Eure Meinung ist gefragt!
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Mehr Touristen als Einwohner in der Altstadt
Der Massentourismus macht Venedig seit Jahren zu schaffen. Mittlerweile leben in der Altstadt mit Markusplatz, Rialtobrücke und vielen Kanälen nicht einmal mehr 50.000 Menschen. In der Hochsaison kommen an manchen Tagen mehr als doppelt so viele Touristen. In den engen Gassen ist dann kaum noch ein Durchkommen. Besonders Kreuzfahrttouristen stehen in der Kritik. Deshalb gibt es schon länger Überlegungen, Eintritt zu verlangen. (dpa/ija)
































