Beide sterben in Flammen-Inferno

Ein letzter Akt der Liebe - William (6) schützt seinen kleinen Bruder (3) bis zum Tod

Die beiden Brüder William (links) und Zachariah (rechts) waren ein Herz und eine Seele.
Die beiden Brüder William (links) und Zachariah (rechts) waren ein Herz und eine Seele.
Facebook / Jamey Brice

Brüderliche Liebe bis in den Tod!
Nichts kann die beiden Brüder William (6) und Zachariah (3) trennen. Selbst nicht das furchtbare Feuer, in dem sie beide umkommen. Ihre Eltern treffen eine herzzerreißende Entscheidung – die am Ende zahlreichen anderen Kinder helfen wird.

Die Gebete der Familie werden nicht erhört

Das Haus der Familie Brice aus Virgina brennt am 10. April lichterloh. Während die Eltern James und Reina, sowie die beiden älteren Geschwister Seth (13) und Logan (8) dem Inferno entkommen, holen die Feuerwehrleute die beiden jüngeren Brüder leblos aus dem Haus. Als die Rettungskräfte sie beiden im Haus finden, soll William schützend vor seinem jüngeren Bruder gesessen haben, berichtet das People Magazin. Die Brüder kommen in ein Krankenhaus. Noch am Krankenbett bekommen sie beide eine Medaille der Feuerwehr, werden zu Ehrenfeuerwehrleuten ernannt.

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Zu diesem Zeitpunkt hofft die Familie noch, die beiden Jungen bald wieder gesund in die Arme schließen zu können. Denn rein äußerlich sind sie nicht verletzt, beide haben noch Vitalzeichen, ihr Herzen arbeiten – doch nach wenigen Tagen ist klar: Die Schäden im Gehirn sind zu groß, vermutlich ausgelöst durch die schlimme Rauchgasvergiftung. Die Gebete der christlichen Familie werden nicht erhört. William und Zachariah wachen nicht mehr auf, beide Jungen sind hirntot.

Vater James Brice mit seinem jüngsten Sohn kurz vor dessen Tod.
Vater James Brice mit seinem jüngsten Sohn kurz vor dessen Tod.
Facebook / Jamey Brice

Eine schwere Entscheidung - die Leben rettet

Dann treffen Reina und James eine schwere Entscheidung: Ihre beiden Söhne sollen Organspender werden. „Das war das Schmerzvollste, was wir durchleben mussten“, erzählt Papa James dem People-Magazin. „Wir konnten immer noch ihren Herzschlag auf dem Monitor sehen, ihre Vitalwerte, aber es gab keine Gehirnaktivität mehr aufgrund der Rauchgasvergiftung.“ Doch die Eltern entscheiden sich, dass ihre Jungs noch einmal zu Helden werden sollen: „Wir sind gläubige Christen und wir wissen, dass es andere Menschen da draußen gibt, die auch für ein Wunder beten, wie wir es getan haben. Der Gedanke, dass wir die Antwort auf die Gebete anderer oder ein Wunder für eine andere Familie sein können, hat uns Trost gespendet.“ Beim letzten Weg der Brüder über den Flur des Hospitals, der oft als „Gang der Ehre“ bezeichnet wird, applaudierten alle. Die beiden Jungen sind vor allem eines: Helden!

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Für die Familie beginnt jetzt ein neuer, schwieriger Lebensabschnitt. „Seth, unser Teenager, versucht, tapfer und stark zu ein, aber dann hat er Momente der Wut, Fragen oder Tränen. Logan, unser achtjähriger Sohn, fragt sich, wer jetzt mit uns Football im Hinterhof spielen wird.“

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James und Reina sind stolz auf ihre Söhne

Doch James und Reina wollen sich jetzt nicht auf die Trauer konzentrieren – sondern auf das Heldentum ihrer beiden Söhne. Über Williams Willen, seinen jüngeren Bruder zu schützen, sagt Papa James später dem People Magazin: „Das war sein Charakter, weil er einfach so war. Er selbst ist ein Held.“ William sei immer so stolz gewesen auf seinen kleinen Bruder und Zachariah wiederum sei William überallhin gefolgt. Die Beerdigung der beiden soll nach dem Willen von James und Reina eine Party werden, spaßig und doch feierlich. Sie sind stolz darauf, dass William so heldenhaft gehandelt hat – und sie mit ihrer Organspende anderen Familien ermöglichen, ein Wunder zu erleben. (eon)