Nach dem WM-Aus gegen Marokko
Tränen-Abgang von Cristiano Ronaldo nur Sekunden nach dem Abpfiff

Diesen Anblick wollte sich Cristiano Ronaldo einfach nicht antun. Bei den Marokkanern war der Jubel nach dem geschichtsträchtigen 1:0 gegen Portugal riesengroß. Der Superstar jedoch konnte seine Tränen nach dem Viertelfinal-Aus nicht mehr zurückhalten und stapfte nur kurz nach dem Abpfiff tief enttäuscht in die Katakomben des Stadions. Dabei hielt er seine Hand vors Gesicht.
Trainer rechtfertigt die Reservisten-Rolle
Die WM endete für Portugal mit einer bitteren Enttäuschung. Das galt vor allem aber für Superstar Ronaldo, der mit 37 Jahren seine wohl letzte Hoffnung auf den WM-Titel begraben musste. Besonders bitter für den Stürmer mit großem Ego: Seiner Mannschaft konnte er nicht mal von Beginn an helfen. Er war wieder mal nur der Notnagel. Nachdem der Stürmer im Achtelfinale beim 6:1 gegen die Schweiz erstmals seit 2008 in einem großen Turnierspiel nicht in der Startelf gestanden hatte, musste der Kapitän zunächst erneut auf die Bank. Für ihn lief wieder der 21 Jahre alte Gonçalo Ramos auf, dem bei seinem WM-Startelfdebüt direkt ein Dreierpack gelungen war. Diesmal blieb er blass.
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Ronaldo kam erst in der 51. Minute ins Spiel. Sein Trainer Fernando Santos fühlte nach dem bitteren Aus mit seinem in Tränen aufgelösten Kapitän. „Wenn wir zwei Leute rauspicken, die sich am meisten ärgern, sind das Cristiano und ich“, sagte er. Doch er bereue nicht, den Superstar wieder nur von der Bank gebracht zu haben. „Cristiano ist ein großartiger Spieler und kam ins Spiel, als wir es für notwendig erachtet haben. Ich denke nicht, dass die Diskussionen (um Ronaldo, d.Red.) einen Einfluss auf das Spiel hatten. Wir waren und sind ein Team“, betonte er.



Neuer Rekord macht Ronaldo auch nicht froh
Mit der Einwechslung ermöglichte Chefcoach Fernando Santos dem früheren Weltfußballer wenigstens noch eine internationale Bestmarke: Mit seinem nun 196. Länderspiel stellte Ronaldo den Weltrekord des Kuwaiters Badr al-Mutawa ein.
Es war nicht der einzige Ronaldo-Rekord bei diesem Turnier: Mit insgesamt 118 Toren ist der Stürmer Portugals Rekordtorschütze. Zum Turnierauftakt beim 3:2 gegen Ghana hatte er zudem einen Elfmeter verwandelt und damit nun bei fünf Endrunden getroffen – das war zuvor noch keinem Spieler geglückt. Bester portugiesischer WM-Torschütze bleibt aber Eusébio mit neun Toren.
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Diesen Rekord wird „CR7“ wohl nicht mehr brechen können. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Turnier in Katar sein letztes war. Kein Wunder, denn bei der nächsten WM in vier Jahren wäre Ronaldo schon über 40 Jahre alt. (jlu/dpa/sid)