Bahnübergang wird zur tödlichen Falle
Mann und Blindenhund von Zug erfasst - beide tot

Dieser Spaziergang endete tödlich: Trotz geschlossenener Schranke trat der sehbehinderte Mann am Sonntagabend mit seinem Assistenzhund auf den halbbeschrankten Bahnübergang in Kriftel (Main-Taunus-Kreis), wie die Polizei in der Nacht zu Montag mitteilte. Der Fahrer einer S-Bahn leitete zwar eine Notbremsung ein, konnte die Kollision aber nicht mehr verhindern. Der 74-Jährige und der Hund starben noch an der Unfallstelle.
Krifteler Bahnübergang: Mehrfach-Schauplatz von tragischen Unfällen
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sicherten die Unfallstelle ab, ca. 2,5 Stunden waren die Gleise in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Auch die Betreuung der Betroffenen und Unfallzeugen war laut Patrick Kilian, Gemeindebrandinspektor Feuerwehr Kriftel, Aufgabe der Einsatzkräfte. Trotz der Schranken und der Beleuchtung am Bahnübergang habe es hier „schon öfter Unfälle“ gegeben, so Kilian.
Erst Mitte März war ein 12-Jähriger in der Nähe des Übergangs von einem Zug überrollt und getötet worden. Die laufenden Ermittlungen deuten auf einen Familienstreit und die Flucht des Jungens auf die Schienen hin. Kerzen und Kuscheltiere am Bahnübergang erinnern an den tragischen Tod des Kindes.

Serie von tödlichen Bahnübergang-Unfällen in Hessen
Erst am Sonntagmorgen war ein Fußgänger an einem unbeschrankten Bahnübergang im südhessischen Bürstadt (Kreis Bergstraße) von einer Regionalbahn erfasst und tödlich verletzt worden. Der 70-Jährige starb am Unfallort.
Am Folgetag gab es einen weiteren tödlichen Unfall von einem Traktorfahrer in Frankenberg- Viermünden. Der 57-Jährige soll beim Überqueren eines unbeschrankten Übergangs auf einem Wirtschaftsweg mit einer Bahn zusammengestoßen sein. Auch er wurde durch den Crash so schwer verletzt, dass er noch vor Ort verstarb.
(dpa/gmö)
(dpa)