Ordnungstipps vom Aufräumcoach

Wie ein Teich in der Wohnung beim Aufräumen helfen soll

Aufräumcoach Marcel Niemeier gibt hilfreiche Tipps, um Ordnung zu halten.
Aufräumcoach Marcel Niemeier gibt hilfreiche Tipps, um Ordnung zu halten.
RTL Nord

von Jule Blaase und Jenny Richter

JEDER hat ihn: Dieser eine Stuhl, auf dem sich alle Klamotten stapeln, die für den Schrank zu getragen und für die Wäsche zu sauber sind. Oder die Krimskrams-Schublade, in der sich Stifte, Feuerzeuge, Gummibänder, Teelichter, alte Tickets und so allerlei Zeug tummeln. Aber wie bekommt man Ordnung in die Chaos-Ecken der Wohnung? Aufräumcoach Marcel Niemeier aus Braunschweig verrät seine Tipps!

Routine und feste Plätze

Aufräumcoach Marcel Niemeier mag es ordentlich.
Aufräumcoach Marcel Niemeier gibt Tipps für die richtige Ordnung zuhause.
RTL Nord

Laut Marcel Niemeier sorgt bei vielen Menschen vor allem die fehlende Routine für Unordnung. Er empfiehlt mindestens ein mal pro Woche für eine halbe Stunde aufzuräumen. „So wie man die Wäsche waschen muss, so sollte man auch Aufräumen und Ordnung zur Routine machen.“ erzählt er im Interview mit RTL. Außerdem sei es auch wichtig, für alles Mögliche feste Plätze zu etablieren: „Jedes Ding und jeder Gegenstand braucht seinen Platz. Und wenn das fix definiert ist, kommen diese Chaosecken gar nicht zustande.“

Klein anfangen

Aufräumcoach Marcel Niemeier gibt Tipps für die perfekte Ordnung zuhause
Kleine Boxen in einer Schublade können helfen die Ordnung beizubehalten.
RTL Nord

Mit welchem Zimmer würden Sie in ihrer Wohnung anfangen, wenn Sie groß aufräumen wollen? Mit dem Schlafzimmer? Der Küche? Dem Kinderzimmer? Alles falsch, erklärt der Aufräumcoach: „Mein Tipp ist es, mit einer Schublade anzufangen. Klein anfangen, sich kleine Ziele setzen, kleine Erfolge feiern und sich dadurch motivieren, weiter zu machen.“

In der klassischen Kleinkram-Schublade kann man kleine Ordnungshelfer wie zum Beispiel Boxen verwenden: „Das gilt für Taschentücher genauso wie für Batterien. Die sollten nicht in jeder Schublade rumfliegen, sondern es sollte immer alles an einem Ort zu finden sein.“

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Ein Teich in der Wohnung?

Klingt im ersten Moment verrückt, ist aber eine bekannte Idee aus dem Feng Shui. Da, wo Chaosecken entstehen, soll man sich bildlich einen Teich vorstellen. „Also wenn ich das dahin lege, geht das quasi in diesen Teich, da sinkt das. Und wenn man sich das bildlich vorstellt, kann man sich besser merken: Oh, da besser nichts abstellen.“, erklärt Marcel Niemeier die Methode. Bekannt ist diese Denkweise unter dem Namen „Ming Tan“.

Für Eltern mit kleinen Kindern: Die Boxing Methode

Gerade bei Familien mit kleinen Kindern kommt häufiger mal Unordnung ins Haus. Das Spielzeug wird überall liegen gelassen und wenn man gerade ein bestimmtes Teil sucht, findet man es nicht. Auch dafür hat der Profi einen Tipp: „Geschlossene Boxen, wo man nicht reinschauen kann. Weil da kann man einfach das ganze bunte, wuselige Spielzeug reinhauen und sobald die Box zu ist und im Regal verstaut, beruhigt es das Auge und es wirkt automatisch ordentlicher.“ So hat man das gesamte Spielzeug an einem Ort und vermeidet Reizüberflutung. Die gleiche Methode hilft übrigens auch bei Tierspielzeug.

Marcel Niemeiers goldene Regel

Nach Marcel Niemeiers Erfahrung kommt viel Unordnung zustande, weil wir grundsätzlich zu viel besitzen. Seine goldene Regel für das Aufräumen lautet deshalb: „Das, was ein Jahr nicht benutzt wird, kann weg.“ Klingt im ersten Moment hart, kann aber dabei helfen, einen freien Kopf zu bekommen. „Regelmäßiges Ausmisten schafft wieder Raum vielleicht für neue Hobbies, für neue Sachen oder Dinge, die uns Spaß machen.“ Hierbei sei wichtig: Geduld haben und sich selber keinen Stress machen! „Aufräumen und richtiges Ausmisten ist ein Prozess. Das kann bis zu einem Jahr dauern oder sogar noch länger.“

Das Wichtigste zum Schluss: Chaosecken sind ganz normal!

Ecken oder Orte in der Wohnung, die regelmäßig unordentlich sind und im Chaos versinken, sind laut dem Aufräumcoach ganz normal. „Zum Einen ist das so, weil sich keiner Zeit zum Aufräumen nimmt. Man denkt sich halt immer, dass man das irgendwann anders macht, wenn Zeit da ist. Die hat man in der Regel aber nicht. Außerdem konsumieren wir ohne Ende ohne zu hinterfragen, ob das, was wir zuhause haben, weg kann. So häufen wir immer mehr an und so kommt es logischerweise auch zu Unordnung.“

Also hinterfragen – ausmisten – Routinen etablieren. Weniger ist manchmal eben mehr.