Sie sollte angeblich in einem Safehouse an einem sicheren Ort sein
Bedrohungslage ausgedacht? AfD-Chefin Weidel im Restaurant auf Mallorca gesichtet

Hat sich die AfD die akute Bedrohungslage nur ausgedacht?
„Sie wurde von zu Hause evakuiert, in ein Safehouse gebracht und kann das Haus nicht verlassen“, schreit Norbert Kleinwächter, AfD-Abgeordneter am Tag der Deutschen Einheit von der Bühne. Eigentlich sollte Alice Weidel hier auftreten. Kurz danach wurde sie in einem Restaurant auf Mallorca gesehen.
AfD-Sprecher: „Sie und ihre Familie wurden von der Polizei aus ihrer privaten Wohnung evakuiert"
AfD-Frau Alice Weidel sollte am Dienstag auf einer Wahlkampfveranstaltung in Mödlareuth auftreten. Doch stattdessen gabs nur eine Videobotschaft von ihr und den Hinweis, sie sei wegen eines Vorfalls an einen sicheren Ort gebracht worden.
„Am vergangenen Wochenende gab es einen sicherheitsrelevanten Vorfall bei Frau Weidel“, sagt ein AfD-Vertreter. „Sie und ihre Familie wurden von der Polizei aus ihrer privaten Wohnung evakuiert und an einen sicheren Ort verbracht, da sich die Hinweise verdichteten, dass auf sie ein Anschlag inklusive Familie geplant wird.“
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Norbert Kleinwächter (AfD): „Hausarrest für einen missliebigen Politiker“
Die Lage sei also ernst, so war der Eindruck. „Hausarrest für einen missliebigen Politiker“, sagt der AfD-Abgeordnete Norbert Kleinwächter auf der Bühne. Auch die Videobotschaft von Alice Weidel wirkte ernst, als würde sie direkt aus einem Sicherheitsraum, abgetaucht und beschützt, zu den Menschen sprechen.
Doch kurz danach wurde sie mit ihrer Lebensgefährtin in einer Ortschaft an der mallorquinischen Ostküste in einem Strandrestaurant am Meer gesehen, berichtet der Spiegel.
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Weidels Büro bestätigte den Urlaubsaufenthalt der AfD-Chefin. „Es ist korrekt, Frau Weidel hat sich mit ihrer Familie zum besagten Zeitpunkt auf Mallorca aufgehalten“, so Weidels persönlicher Sprecher. Allerdings habe es zuvor tatsächlich einen sicherheitsrelevanten Zwischenfall gegeben – am 23. September, also zehn Tage vor dem abgesagten Wahlkampfauftritt.
Absage der Veranstaltung geschah nicht auf Empfehlung des BKA
„Die AfD versucht ziemlich durchsichtig, sich selbst als Opfer einer allgemeinen Verrohung darzustellen. Dabei hat sie tatsächlich selbst am allermeisten zu dieser Verrohung beigetragen. Und vor allen Dingen hat sie den Vorgang um Alice Weidel, ihrer Vorsitzenden, massiv aufgebauscht und ihr Anhänger darüber belogen“, sagt RTL-Politikchef Nikolaus Blome.
Und ein Sprecher des Bundeskriminalamts sagt am Mittwochabend: „Die Absage der Teilnahme an der gestrigen Veranstaltung durch Alice Weidel geschah nicht auf Veranlassung oder Empfehlung des BKA“, berichtet Focus Online.
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