Deutsche Geisel von Hamas-Terroristen getötet

Was ist Shani Louk am 7. Oktober widerfahren?

Shani Louk auf einem früheren Festival
Seit Montag ist es traurige Gewissheit: Shani ist von Hamas-Terroristen ermordet worden.
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Es ist traurige Gewissheit…
Shani Louk (22) ist tot – diese Nachricht hat Mutter Ricarda dem RTL/ntv-Reporter Gordian Fritz am Montagmorgen geschickt. Doch was genau haben die Hamas-Terroristen am 7. Oktober mit der jungen Frau gemacht? Zum Teil lässt sich das rekonstruieren.

Hamas-Terroristen haben mindestens 260 Menschen in der Negev-Wüste getötet

Shani Louk war beim Supernova-Festival im Süden Israels und wollte einfach nur feiern und tanzen. Doch dann haben Hamas-Terroristen das Gelände überfallen und mindestens 260 Menschen in der Negev-Wüste getötet - darunter mit aller Wahrscheinlichkeit auch Shani Louk.

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Schuss in den Kopf

Mutter Ricarda geht davon aus, dass ihre Tochter bereits seit dem 7. Oktober tot ist - möglicherweise sei die 22-Jährige auf dem Supernova-Festival durch einen Schuss in den Schädel getötet worden.

Bilder und Videos, die im Internet kursierten, zeigten den Körper der jungen Frau auf einem Pick-up der Angreifer - mit dem Gesicht zum Boden, die Beine verdreht. Ihre Familie hatte die junge Frau nach eigenen Angaben auf den Aufnahmen erkannt und sich schon kurz darauf mit der Bitte um Hilfe an die Öffentlichkeit gewandt.

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Eine „vertraute Person“ aus dem Gazastreifen habe der Familie in den vergangenen Tagen immer wieder Hoffnung gemacht. Angeblich sollte die 22-Jährige am Leben sein und sich in einem Krankenhaus in Gaza befinden, dorthin soll sie, lebend, von der Hamas verschleppt worden sein. Höchstwahrscheinlich waren diese Angaben falsch und die junge Frau zu diesem Zeitpunkt bereits tot.

Shani Louk sei mit Freunden genau auf die Hamas-Terroristen zugefahren

Shani Louk und ihre Mutter Ricarda.
Shani Louk mit ihrer Mutter Ricarda
Ricarda Louk, Ricarda Louk, Ricarda Louk

Sie hätten noch einmal mit Shani telefonieren können, berichtete Ricarda Louk im RTL/ntv-Interview. „Und sie hat gesagt, sie sucht jetzt ihr Auto und sie fahren los und suchen sich einen Schutzkeller. Und das war das letzte Mal, wo wir von ihr gehört haben. Und nach ein, zwei Stunden haben wir immer noch nichts gehört von ihr. Aber wir haben gedacht, okay, vielleicht ist sie im Schutzraum, wo kein Empfang ist oder so, das kann auch sein."

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Von Freunden, die gemeinsam mit ihrer Tochter auf dem Festival waren, hörte sie dann, dass Shani mit zwei anderen Personen in ein Auto gestiegen und losgefahren sei, berichtet RTL/ntv-Reporter Gordian Fritz, aus dem Gespräch mit Mutter Ricarda am Sonntag. Dabei seien sie leider genau auf die Hamas-Terroristen zugefahren, die das Festival-Gelände stürmten und das Feuer eröffneten. Sie habe noch geistesgegenwärtig ihre Freunde angerufen und gewarnt, dass diese nicht in die gleiche Richtung fahren sollten. Die Freunde hätten Schüsse und Schreie im Hintergrund gehört. Wenige Stunden nach Telefonat mit ihrer Tochter habe ihnen jemand das Video von Shani auf der Ladefläche des Pick-ups geschickt, berichtete die Mutter. Ihr Mann habe es sich seitdem viele Male angeschaut, um noch Hinweise zu entdecken. „Ich konnte es dann nicht mehr sehen", so Ricarda Louk.

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Ricarda Louk: „Nun ist das letzte Stück Hoffnung, das wir hatten, geplatzt"

„Nun ist das letzte Stück Hoffnung, das wir hatten, geplatzt. Wir möchten uns bei allen Menschen, die uns in den verdammt langen Wochen der Unsicherheit, Hoffnung, Angst, begleitet haben, bedanken", teilen die Tante und der Onkel von Shani Louk mit.

Es bringe nichts, weiter Hass auf die Mörder und Terroristen und anderen Kriegstreiber aufzubauen, so Orly Louk und Wilfried Gehr weiter. „Wir hoffen, dass dieser sinnlose Krieg in Israel und alle anderen Kriege bald aufhören. Wir hoffen, dass endlich alle Kriegstreiber und auch alle, die Kriege in welcher Form auch immer, unterstützen, endlich die Sinnlosigkeit ihres Tuns kapieren."

Aus dem Familienumfeld hieß es am Montag, Shani Louks Leichnam befinde sich immer noch im Gazastreifen bei der Hamas. Diese Angaben sind nicht offiziell bestätigt. (dbl)

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