Nur eine von zwei Millionen Geburten betroffen
Werden sie je aufstehen können? Spinnen-Zwillinge teilen sich drei Beine und vier Arme

Fälle wie dieser sind extrem selten!
Verbundene (siamesische) Zwillinge bringen Ärzte in der Regel an ihre Grenzen. Doch ein dreijähriges Zwillingspaar aus Indonesien stellt eine besondere Herausforderung dar – sie sind sogenannte „Spinnen-Zwillinge“.
Ischiopagus tripus: Seltene und äußerst komplexe Siamesische Zwillinge
Ein seltener Defekt führt bei verbundenen Zwillingen dazu, dass die Körper zweier Menschen miteinander verwachsen sind. „Meist an der Brust, am Bauch oder im Becken“, wie die US-amerikanische Mayo Clinic auf ihrer Website erklärt. Laut Experten komme es zu etwa einem verbundenen Zwillingspaar pro 50.000 bis 200.000 Geburten.
Noch viel seltener komme es zu sogenannten Ischiopagus-tripus-Zwillingen. Sie sind am Becken miteinander verbunden und verfügen über drei Beine. Ein solcher Fall wurde kürzlich in der Fachzeitschrift American Journal of Case Reports vorgestellt.
Grund für die Veröffentlichung sei laut den Autoren des Fallberichts die Seltenheit von Ischiopagus-tripus-Zwillingen. Gepaart mit einer hohen Komplexität erschwere sie die chirurgische Trennung solcher Zwillingspaare.
Vier Arme und drei Beine: Dreijährige sind am Becken miteinander verbunden
Wie es in der Veröffentlichung heißt, sei das dreijährige Zwillingspaar in einer indonesischen Klinik vorgestellt worden. Die Zwillinge seien „mit zwei normal aussehenden und funktionierenden oberen Gliedmaßen geboren“ wurden, doch „die Körper beider Patienten waren im Bereich des Beckens verschmolzen“.
Die dreijährigen Jungen teilen sich demnach einen Penis, einen Anus sowie drei Beine. Diese hätten jedoch „horizontal zueinander“ gelegen, sodass die Dreijährigen weder sitzen noch stehen konnten.
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Aufwendige Operation verhilft Zwillingen zu mehr Bewegungsfreiheit
In einer aufwendigen Operation habe man eines der drei Beine entfernt. Dieser Eingriff sollte den jungen Patienten mehr Mobilität ermöglichen. Mit Erfolg! Wie die Mediziner schreiben, habe man bei einer Nachsorgeuntersuchung drei Monate nach dem Eingriff keine Komplikationen feststellen können. „Es wurde eine verbesserte Mobilität beobachtet, da beide Patienten in der Lage waren, ihren oberen Rumpf zu beugen“, heißt es.
Für die Ärzte ein Erfolg. Sie erklären: „In einigen Fällen besteht die Möglichkeit einer chirurgischen Korrektur, auch wenn die Zwillinge aus technischen und/oder ethischen Gründen untrennbar sind.“
Im Video: So ehrlich! Verbundene Zwillinge klären über Mythen auf
Wie ist es, als verbundene Zwillinge auf Dates zu gehen? Und können verbundene Zwillinge wohl die Gedanken des jeweils anderen lesen? Fragen wie diese bekommen Lupita und Carmen Andrade tatsächlich immer wieder gestellt. Auf TikTok haben sie diese beantwortet – um einigen Vorurteilen endlich den Garaus zu machen. Im Video haben wir die Antworten der Zwillinge für euch zusammengefasst. (vho)