Spannende ForderungSahra Wagenknecht will keine Steuern bis 2.000 Euro Rente - wer zahlt jetzt als Rentner Steuern?

Mehr Steuereinnahmen durch Rentner!
Millionen Ruheständler beziehen nicht nur Geld aus der gesetzlichen Rente, sie zahlen auch kräftig an Sozialkassen und an den Staat. Die Summen sind deutlich höher als zuvor, zeigt jetzt eine Erhebung. Was ihr über Steuern und Rente wissen solltet!
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Steuern und Sozialabgaben von Rentner erreichen in diesem Jahr 124 Milliarden Euro

Die Summe der Steuern und Sozialabgaben für Rentnerinnen und Rentner ist nach Daten der Bundesregierung deutlich gestiegen und erreicht in diesem Jahr voraussichtlich gut 124 Milliarden Euro. Angefragt hat diese Zahlen Sahra Wagenknecht (54) beim Finanzministerium. Sie kritisiert die Belastung und fordert Steuerfreiheit für kleine und mittlere Renten.

  • Demnach werden im laufenden Jahr 54,3 Milliarden Euro an Beiträgen für die gesetzliche Krankenversicherung und 11,5 Milliarden Euro für die Pflegeversicherung fällig. Zum Vergleich: 2020 waren es 44,3 Milliarden Euro für die Kranken- und 8,5 Milliarden Euro für die Pflegekasse.

  • Die fällige Steuersumme steigt nach Angaben des Ministeriums von 48,8 Milliarden Euro 2020 auf 58,6 Milliarden Euro 2024.

  • Die steigenden Sozialabgaben erklären sich vor allem aus Erhöhungen des Pflegebeitrags sowie des Zusatzbeitrags für die Krankenversicherung.

  • Zudem wächst die Zahl der Rentnerinnen und Rentner. Die steigenden Steuersummen für Rentner wurden mit einer Reform 2004 so angelegt: Schrittweise wird ein immer größerer Teil der Rente steuerpflichtig, während die Beiträge während der Berufsphase steuerfrei gestellt werden.

Das Ministerium bezieht sich für 2024 auf Schätzungen und Simulationsrechnungen auf Grundlage der Daten früherer Jahre.

Wer muss überhaupt Steuern als Rentner zahlen?

Erst einmal ist dafür entscheidend, WANN ihr in Rente geht oder gegangen seid. Bei Rentnern, die bis 2005 in Rente gegangen sind, wurden 50 Prozent der Brutto-Rente als steuerpflichtiges Einkommen angesetzt. Dieser Anteil steigt aber nach und nach, je nachdem wann ihr zum ersten Mal Rente bekommt. Wer 2040 und später in Rente geht, muss seine Rente voll versteuern, erklärt die Deutsche Rentenversicherung auf ihrer Webseite.

Der Rentenfreibetrag, also der Teil der Rente der nicht besteuert wird, bleibt immer gleich. Dafür ist eben das Renteneintrittsjahr entscheidend. Wer zum Beispiel 2024 in Rente geht, hat einen Freibetrag von 16 Prozent, heißt: 84 Prozent der Rente müssen besteuert werden.

Es gibt aber auch bei Rentnern und Rentnerinnen wie bei Arbeitnehmern auch einen Grundfreibetrag. Erst wenn die Rente diese Summe übersteigt, müssen Steuern gezahlt werden. Für Alleinstehende sind das im Jahr 10.908 Euro, Verheiratete oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebende Menschen haben den doppelten Wert frei. Hinzu kommen noch Werbungskostenpausschale und Sonderausgaben-Pauschbetrag.

Lese-Tipp: Die große Rententabelle: So viel mehr Geld bekommen Rentnerinnen und Rentner 2024

Wagenknecht fordert: Renten bis 2.000 Euro steuerfrei

14.02.2024, Bayern, Passau: Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht nimmt am Politischen Aschermittwoch an der Veranstaltung der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht teil. Foto: Lukas Barth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Sahra Wagenknecht fordert steuerfreie Renten bis 2.000 Euro.
vco, dpa, Lukas Barth

Die Politikerin Sahra Wagenknecht fordert jetzt ein Umsteuern. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge seien ihrer Meinung nach zu stark gestiegen, und die Abschaffung der Rentenbesteuerung müsse auf die Tagesordnung. „Diese Reform war ein fataler Fehler“, sagt sie. „Wir brauchen Steuerfreiheit für alle gesetzlichen Renten mindestens bis 2.000 Euro.“

Die durchschnittliche Bruttorente 2023 beträgt laut aktuellem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung nach mindestens 35 Versicherungsjahren 1.550 Euro. (eku, mit dpa)

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