Partei hielt Angriff monatelang geheimRussischer Hacker knackt SPD - Mails mitgelesen!

New-elected SPD co-leader Lars Klingbeil, left, poses with re-elected SPD co-leader Saskia Esken, right, pose for a photo during a hybrid party congress of Germany's Social Democratic Party (SPD) in Berlin, Germany, Dec. 11, 2021. (Hannibal Hanschke/Pool Photo via AP)
Die SPD-Parteichefs Lars Klingbeil und Saskia Esken - was sie in ihren Mails geschrieben haben, hat möglicherweise ein russischer Hacker mitgelesen.
mar, AP, Hannibal Hanschke

Hat Russland monatelang bei der SPD mitgelesen?
Riesige Sicherheitspanne bei den Sozialdemokraten – und die Partei wusste von nichts! Im Januar 2023 gibt es einen Angriff auf die E-Mail-Postfächer der gesamten Parteizentrale (Willy-Brandt-Haus). Heute (Montag, 26. Juni) teilt die Partei mit: „Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam.“
Es geht um vertrauliche Mails der SPD-Spitze! Dazu zählen unter anderem Lars Klingeil, Saskia Esken, Verteidigungsminister Boris Pistorius, Arbeitsminister Hurbertus Heil und Generalsekretär Kevin Kühnert. Welche Postfächer genau betroffen waren – dazu schweigt die SPD.

SPD verschweigt Hacker-Angriff

June 3, 2023, Strausberg, Märkisch Oderland, Germany: Strausberg: Kevin Kühnert was presented with the book ''The East: A West German Invention'' by Dirk Oschmann on stage by Elske Hildebrandt, a member of the state parliament. (Credit Image: © Simone Kuhlmey/Pacific Press via ZUMA Press Wire) / action press
Kevin Kühnert bei einer Diskussionsveranstaltung in Strausberg
jh, action press, ActionPress

Eine Sprecherin der Partei teilt mit: „Im Januar 2023 hat es über eine damals noch unbekannte Microsoft-Sicherheitslücke einen Angriff auf die Informationstechnik des SPD-Parteivorstands gegeben.“ SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sagt: „Es gibt fundierte Anhaltspunkte dafür, dass die Attacke durch Angreifer aus Russland ausgeführt wurde.“

Es fällt erst drei Monate später – im April – auf! Man habe gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und dem Bundesamt für Verfassungsschutz sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls alle notwendigen Schritte eingeleitet und den Vorfall vollumfänglich untersucht, teilt die SPD mit.

Warum informiert die Partei erst jetzt? „Die forensische Analyse ist mittlerweile abgeschlossen, sodass nun öffentlich darüber informiert werden kann“, so die Sprecherin.

Mehrere E-Mail-Postfächer des SPD-Parteivorstands geknackt

Was genau mitgelesen wurde? Dazu schweigt die SPD. Eine Parteisprecherin: „Von dem Angriff ist eine einstellige Zahl von E-Mail-Postfächern des SPD-Parteivorstandes betroffen gewesen. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem Abfluss von Daten aus vereinzelten E-Mail-Postfächern kam. Die durch uns identifizierten potentiell Betroffenen wurden nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung und in Abstimmung mit der für uns zuständigen Datenschutz-Aufsichtsbehörde im Detail informiert, da eine Verletzung der Vertraulichkeit der betroffenen Daten nicht ausgeschlossen werden kann.“

Was mit den möglicherweise sehr sensiblen Infos aus den Mails passiert ist? Auch das sagt die SPD nicht. (rsa)

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