Feuer auf 5.000 Quadratmetern
Das Große Moor in Gifhorn brennt wohl noch tagelang

Fünf Hektar hat es schon erwischt. In Gifhorn brennt seit Donnerstag (21. Juli) das Große Moor. Und es wird wohl auch vorerst nicht gelöscht werden können.
Die Löscharbeiten werden vermutlich noch Tage dauern
Einen Tag nachdem der Brand im Großen Moor bei der Feuerwehr gemeldet wurde, ist die sich sicher: So schnell wird der Einsatz nicht beendet sein. Ein Sprecher rechnet damit, mindestens noch das ganze Wochenende löschen zu müssen. Und auch danach wird es dauerhafte Kontrollen geben. Das hänge aber auch vom Wetter ab.
Lese-Tipp: Brandkatastrophe 2018 – vor vier Jahren hielt der Moorbrand in Meppen mehrere Wochen an.
Hunderte Helfer im Einsatz

Im ganzen Landkreis gibt es keine Berufsfeuerwehr. Deshalb war es die Freiwillige Feuerwehr Gifhorn, die zum Notruf fahren musste. Am Freitagvormittag (22.7., 11 Uhr) lautet die Bilanz im Gespräch mit RTL: 260 Männer und Frauen waren schon am brennenden Moor oder sind zur Stunde noch dort. Und die Zahl werde weiter steigen. Nächster Schichtwechsel: 15 Uhr. Auch das Technische Hilfswerk (THW) und das rote Kreuz (DRK) haben Helfer geschickt.
Um genug Platz für die Einsatzkräfte zu haben, wurde die Kreisstraße 31 gesperrt.
Einsatz der Superlative - mit Mega-Pumpe, Treckergespannen, Drohne und Helikopter

Die größten Schläuche der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn sind sogenannte B-Schläuche. „Bei Hausbränden werden meistens weniger als zehn Stück gebraucht“, erklärt ein Sprecher RTL. Bei dem Brand im Großen Moor seien es „mehrere hundert“. Außerdem sei eine Super-Pumpe der Feuerwehr Braunschweig zum Einsatz hinzugezogen worden: Mit bis zu 8000 Litern Wasser pro Minute können die dazugehörigen F-Riesenschläuche viermal mehr Wasser ins Moor leiten als die eigenen B-Schläuche.
Landwirte aus dem Landkreis Gifhorn – teilweise auch Mitglieder bei der Freiwilligen Feuerwehr – helfen mit Treckergespannen, Feuerwehrleute und das Material ins Gelände zu bringen. Denn viele Feuerwehrautos kommen nur schlecht oder gar nicht ins Moor.
Zusätzlich ist zum ersten Mal die neue Drohne der Feuerwehr im Einsatz. Wenn das Wetter es zulässt, fliegt sie jede Stunde mit einer Wärmebildkamera über den Brand und liefert detaillierte Bilder. So konnte auch festgestellt werden, dass der Moorbrand nicht – wie zunächst angenommen - 25 sondern nur fünf Hektar umfasst.
Zur Zeit werde überlegt, ob Hubschrauber der Bundespolizei (Modell: Puma) zusätzliches Wasser mit Big-Packs aus dem drei Kilometer entfernten Mittellandkanal zum Einsatz im Großen Moor fliegen sollen.
Brände im Moor können bis zu 2 Meter unter der Erde lodern
Am Freitagmorgen (22. Juli), sagt der Feuerwehr-Sprecher zu RTL, sei der Brand schon im Griff gewesen. Der Bereich um den Brandort herum sei so sehr durchnässt worden, dass das Feuer sich wohl nicht mehr ausbreiten könne. Doch die bereits betroffene Fläche von fünf Hektar brenne immer noch. Und zwar über- und unterirdisch, bis zu zwei Meter tief reiche das. Oft sind dann keine Wärme oder Rauch wahrzunehmen. Das mache das Ende von Moorbränden schwer abzuschätzen. Menschen und Anlieger wären aber nicht in Gefahr. Warum genau das Moor im Landkreis Gifhorn brennt, ist bisher nicht geklärt. (dpa/jsc)