Fachkräftemangel, Verschuldung, Inflation
Rente erst mit 70 Jahren? Wirtschaftsexperte sieht Gefahr für steigendes Einstiegsalter

Die Inflation steigt und steigt. Mittlerweile ist der höchste Wert seit 40 Jahren erreicht – und das macht Sorgen. Wie umgehen mit den Teuerungen? Der Leipziger Ökonom Professor Gunther Schnabl befürchtet auf RTL-Anfrage, dass aufgrund der negativen Wachstumseffekte der Inflation das Sozialsystem nicht mehr in diesem Umfang finanzierbar sein wird. Das könne unter anderem dazu führen, dass das Renteneintrittsalter angehoben werden muss. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet, er schlage eine Anhebung vor.
Fast alles wird teurer
In der „Bild“-Zeitung begründete der Professor seine Haltung: „Deutschland hat schon heute ein riesiges Fachkräfteproblem, Hunderttausende Stellen sind unbesetzt.“ Dieser Mangel führt zu einem Problem, dass viele heute noch gar nicht richtig auf dem Schirm haben: Die Löhne würden in den kommenden Jahren deutlich anziehen. Waren und Dienstleistungen – vom Apfel bis zum Friseurbesuch – würden noch einmal teurer werden.
Bei RTL betont Professor Schnabl dazu: Die Inflation schädige nachhaltig das Wachstum und stelle damit die Finanzierbarkeit des Sozialstaats in Frage.
Schritt gegen Inflation und Verschuldung
Auch der Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Prof. Stefan Kooths, sieht eine Gefahr steigender Preise. Die alternde Gesellschaft trage ihren Teil dazu bei. Ein späterer Renteneintritt sei daher eine Lösung, gegen Inflation und Verschuldung vorzugehen und eine Preisstabilität zu gewährleisten.
Momentan liegt das Renteneintrittsalter bei 65 Jahren. Es soll schrittweise auf 67 angehoben werden. (eon)