Feuriger VfB überrennt Hamburg im Relegations-Hinspiel
War's das schon? Doppelter Blitz-Schock knockt HSV massiv an

Erste Runde im Alles-oder-Nichts-Duell. Wer spielt nächstes Jahr Bundesliga? Im Relegations-Hinspiel lieferten sich der VfB Stuttgart und der Hamburger SV einen feurigen und dramatischen Auftakt, der für die Gäste mit einem bitteren 0:3 endete.
Wieder Nackenschlag für den Hamburger SV

Blitz-Schock für den Hamburger SV. Nach 46 Sekunden köpfte Stuttgarts Abwehrhüne Konstantinos Mavropanos das 1:0 für den VfB. Ein Urschrei ließ das Dacht der Arena wackeln. Wahnsinn: Es war erst der neunte Ballkontakt im Spiel und der nächste Nackenschlag für den Ex-Bundesliga-Dino, der am vergangenen Sonntag im Zweitliga-Finale einen verfrühten Platzsturm erlebt hatte und in der 99. Minute brutalstmöglich ins Herz getroffen worden war. Anfängliche Probleme gab es auch bei der TV-Übertragung von Sat1. Fans klagten über Tonprobleme, kurz nach Anpfiff entschuldigte sich der Sender für die Ton-Störung.
Zu hören waren dann vor allem die Stuttgarter Fans, die nach der starken VfB-Anfangsphase ihr Team weiter nach vorne peitschten. Beinahe folgte direkt das 2:0 – zwei Mal stand Serhou Guirassy im Fokus. Der Stürmer, der erst am Vortag offiziell verpflichtet worden war (vorher ausgeliehen von Stade Rennes), vergab erst komplett freistehend vor Keeper Daniel Heuer Fernandes (23.) und vergab kurz darauf einen Foulelfmeter (26.), den er zu lässig ins rechte Eck schoss. HSV-Coach Tim Walter feuerte sein Team an. Für ihn ist es eine ganz besondere Begegnung. 2019 entließ ihn der VfB einen Tag vor Heiligabend. Schöne Bescherung. Die Beziehung zu seinem Gegenüber Sebastian Hoeneß, mit dem er einst beim FC Bayern zeitgleich angestellt war, soll auch nicht die beste sein.
Doppelschlag nach dem Seitenwechsel
Viel Feuer drin also im Duell dieser beiden taumelnden Ex-Fuball-Giganten. Zwei große Vereine – Vierter gegen Sechsten der ewigen Bundesliga-Tabelle mit einer großen Fanschar, die für eine erstklassigen Rahmen sorgten. Allerdings: Feuer gab’s vom HSV nur aus dem Fanblock in Form von Bengalos. Hinten agierten die Hanseaten teils vogelwild, stabilisierten sich erst Mitte der ersten Halbzeit, ohne selbst gefährliche Abschlüsse zu kreieren. Und wie schon im ersten Durchgang kam dafür der VfB mit Feuer aus der Kabine, zog dem HSV mit dem 2:0 von Ex-HSVler Josha Vagnoman (51.) und dem 3:0 von Erste-Halbzeit-Pechvogel Guirassy (54.) den Stecker. Zu allem HSV-Übel sah der eingewechselte Anssi Suhonen auch noch die Rote Karte.
Stuttgart hätte sogar noch höher gewinnen können. Dem HSV droht der fünfte Nicht-Aufstieg in Folge. Seit 2018 ist der Verein zweitklassig. Die endgültige Entscheidung fällt am Montag in Hamburg. (msc)