Linksextreme Proteste nach Urteil gegen Lina E.
Randale bei "Massencornern" in Leipzig: Polizisten und Journalist verletzt

Randale in Leipzig!
In der sächsischen Großstadt eskalierten am Freitagabend Proteste der linksextremen Szene. Denn die ist wütend seit dem Urteil gegen die Studentin Lina E. Eine für Samstag geplante Großdemo unter dem Motto "Tag X" wurde verboten, doch die Polizei wappnet sich für den größten Einsatz seit zwei Jahren.
Solidarität mit linker Straftäterin: Gewaltsame Ausschreitungen bei "Massencornern" in Leipzig
Angriffe auf Polizisten hat es im Leipziger Stadtteil Connewitz am Freitagabend gegeben. Nachdem mehrere hundert Vermummte am Wiederbachplatz zunächst friedlich blieben, flogen plötzlich Steine und Pyrotechnik auf Beamte. Außerdem brannten Barrikaden aus Mülltonnen und Baustellenabsperrungen. Das berichtet die Deutsche Presseagentur. Die Polizei setzte Tränengas ein. Ein Polizist und ein Journalist seien nach Angaben der Polizei leicht verletzt worden. Bis zum frühen Morgen habe es drei vorläufige Festnahmen gegeben. „Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Sachbeschädigung sowie eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz aufgenommen“, teilte die Polizei mit.
In sozialen Netzwerken hatte es aus der linken Szene einen Aufruf zum „Massencornern“ gegeben. Teilnehmer solidarisierten sich bei der spontanen Großversammlung mit der verurteilten Studentin Lina E., weil die eigentlich für Samstag geplante „Tag X“-Demo verboten worden war.
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Lina E. war am Mittwoch mit drei Mitangeklagten wegen Überfällen auf vermeintliche oder tatsächliche Neonazis zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
"Tag X" in Leipzig: Polizei wappnet sich trotz Demo-Verbots für Großeinsatz am Samstag
Die Polizei bereitet weiterhin einen Großeinsatz für Samstag vor, sie geht davon aus, dass trotz des Verbots Tausende Sympathisanten der linksextremen Szene in der Stadt protestieren wollen.
Die Stadt Leipzig hatte die „Tag X“-Demo untersagt, weil gewaltsame Ausschreitungen zu befürchten sein. Grundlage dafür waren Gefahrenprognosen der Polizei und Lageeinschätzungen des Verfassungsschutzes. In linken Kreisen war bundesweit mobilisiert worden, berichtet die Deutsche Presseagentur.
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Beim sächsischen Oberverwaltungsgericht in Bautzen ging am Abend eine Beschwerde gegen das Verbot ein, die abgelehnt wurde. Zuvor war schon ein Eilantrag am Leipziger Verwaltungsgericht gescheitert. (lmc)